Herbern/Stockum. Der Heimatforscher, Historiker und ehemalige Rektor der Herberner Hauptschule und ehemaliger stellvertretender Landrat Josef Farwick ist am Donnerstag (30. März) im Alter von 93 Jahren gestorben.
Farwick ist ein Synonym für die Herberner Geschichte geworden. Sechs Bücher hat er geschrieben, recherchiert und sein Wissen mit der Öffentlichkeit geteilt. Geboren wurde er in Münster, aufgewachsen ist er in Bösensell. Doch seit rund 70 Jahren nannte er Herbern seine Heimat. Nach seinem Studium kam er in den 1950er Jahren als Junglehrer an die Volksschule Herbern.
Weitere Stationen waren die Bauernschaftsschule in Nordick, die Marienschule in Werne, wo Farwick als Konrektor arbeitete. Nach der Schulreform übernahm Farwick 1969 als erster Rektor die Gemeinschaftshauptschule des Amtes Herbern, die aus den ehemaligen Volksschulen Herbern und Stockum bestand. Doch auch dort stand bereits 1975 wieder eine Änderung an. Mit der kommunalen Neugliederung änderte sich die Zuständigkeit: Aus der Amtshauptschule wurde die Gemeinschaftshauptschule der Gemeinde Ascheberg. Mit 61 Jahren ging Josef Farwick schließlich in den Ruhestand.
Doch damit nicht genug, denn auch abseits der Schule engagierte sich der Herberner. Über 65 Jahre war er Mitglied der CDU und hielt viele Jahre den Fraktionsvorsitz im Rat in der Gemeinde Herbern inne. Von 1975 bis 1998 saß er im Kreistag und hielt den Vorsitz im Schulausschuss. Zudem war Farwick stellvertretender Landrat.
Im Heimatverein Herbern hatte er zehn Jahre den Vorsitz. Als Heimatforscher hat sich Farwick über die Grenzen von Herbern hinaus einen Namen gemacht. Bekannt sind von ihm die Bücher „Herbern – Die Geschichte eines Dorfes im Münsterland“ und die „Biographische Geschichte der jüdischen Familien in Herbern“. Das Archiv der Gemeinde Ascheberg wurde über zwei Jahrzehnte von Farwick gehegt und gepflegt.
Die Beerdigung für Josef Farwick findet am 5. April um 10.30 Uhr ab der Trauerhalle Gossheger statt.