Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
mit Sorgen blicken wir zurück auf ein Jahr, das geprägt war von einschneidenden Ereignissen: dem fortgesetzten Abwehrkampf der Ukraine gegen Putins Expansionsgelüste, dem brutalen Überfall der Hamas auf Israel, dem menschlichen Leid in Gaza. In Deutschland sorgten steigende Flüchtlingszahlen, ein zunehmender Antisemitismus, eine hohe Inflation, eine vermehrte Staatsverdrossenheit und damit einhergehend ein Erstarken von Populisten für Besorgnis. Nicht zuletzt die aktuelle Haushaltskrise nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts hat für Verunsicherung, auch bei den Kommunen, gesorgt.
Wir in Werne spüren dies angesichts des soeben eingebrachten Haushalts, der ein Defizit i.H. von 13,8 Mio. Euro aufweist. Trotz aller Sparbemühungen von Rat und Verwaltung sind die Belastungen durch die Inflation, durch Zinsen, stark gestiegen Personalkosten, eine erhöhte Kreisumlage und geringere Schlüsselzuweisungen immens. Und so stellt sich die Frage, welche Möglichkeiten bestehen, um zukünftige Generationen nicht noch stärker belasten zu müssen.
Erfreulich ist, dass sich unsere Stadt auch unter erschwerten Rahmenbedingungen fortentwickelt: so wird die Erweiterung der Wiehagenschule einschließlich der neuen Doppelturnhalle an der Klöcknerstraße geplant, wobei die vom Bund in Aussicht gestellten Fördermittel i.H. von 3,4 Mio. € hoffentlich nicht dem Rotstift zum Opfer fallen.
Bereits einweihen durfte ich im November im Sportzentrum Lindert die neue vom Land geförderte „Calistenics“-Anlage, deren Nutzung durch Schülerinnen und Schüler aller Schulen, aber auch andere Interessierte die sportliche Fitness fördern.
Für die Neuplanung und Umgestaltung der Straßen Penningrode, Ovelgönne und Selmer Landstraße hat 2023 ein groß angelegter Öffentlichkeitsprozess stattgefunden, damit dieser Bereich nach den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger modern, sicher und komfortabel erneuert werden kann.
Begonnen hat bereits der Ausbau des Glasfasernetzes, wobei erste Bereiche Ende 2024 und der gesamte Stadtbereich Ende 2026 abgeschlossen sein sollen.
Im November wurde an der Straße „Lange Hege“ der dritte Bürgerwald eingeweiht, bei dem zu den bereits 557 gepflanzten Bäumen weitere 160 hinzukommen, einer davon als Geschenk der Stadt zum 40-jährigen Bestehen der Partei „Bündnis 90/Die Grünen“.
Ausdruck großen sozialen Engagements war die Eröffnung einer „Suppenküche“ durch den Verein „Alle gemeinsam, keiner einsam“, wodurch Senioren zweimal wöchentlich ein durch Spenden finanzierter Mittagstisch angeboten wird.
Dort wie auch in anderen Bereichen haben sich in Werne Menschen ehrenamtlich engagiert. Einer von ihnen, Jörg Mehringskötter, ist nach 16 Jahren als stellv. Stadtbrandmeister mit verdientem Dank aus seinem Amt verabschiedet worden. Viel zu früh verstorben ist Sabine Wilczek, die als Ratsfrau gemeinsam mit vielen anderen Mandatsträgern die Geschicke unserer Stadt mitgestaltet hat. Und mit Rainer Schulz und Friedhelm Gräve haben uns im abgelaufenen Jahr zwei Menschen für immer verlassen, die jahrzehntelang hinsichtlich Sim-Jü bzw. der Freilichtbühne eine herausragende ehrenamtliche Arbeit geleistet und bleibende Spuren hinterlassen haben.
Allen ehrenamtlich Tätigen in unserer Stadt, die sich für das Gemeinwohl engagieren, sage ich ein herzliches Dankeschön.
Gemeinsam werden wir auch die Aufgaben bewältigen, welche im Jahr 2024 anstehen. Dazu zählen die Neugestaltung des Klostervorplatzes, die Planung eines Kreisverkehrs zwischen Stadthaus und Marga-Spiegel-Schule sowie des Straßenstücks bis zum Kreisverkehr Becklohhof und sicherlich noch zahlreiche andere Projekte.
Ich wünsche Ihnen ein friedliches und glückliches Jahr 2024, vor allem aber Gesundheit.
Ihr Bürgermeister
Lothar Christ