Samstag, Juni 3, 2023

Fortbildung zum Vormund – Interesse erfreulich groß

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Wer­ne. Bin ich als ehren­amt­li­cher Vor­mund geeig­net? Wel­che Auf­ga­ben kom­men auf mich zu? Wel­che recht­li­chen und päd­ago­gi­schen Aspek­te gilt es zu beach­ten? Auf die­se und vie­le wei­te­re Fra­gen lie­fer­te das Jugend­amt der Stadt Wer­ne mit einer Info­ver­an­stal­tung am Don­ners­tag (23.03.) Ant­wor­ten, um für die ehren­amt­li­che Vor­mund­schaft zu werben.

Ein vol­ler Erfolg: Beim Tref­fen in den Räu­men der VHS fan­den sich ins­ge­samt 15 inter­es­sier­te Bürger/innen ein, um sich über die ver­ant­wor­tungs­vol­le Rol­le als Vor­mund zu infor­mie­ren. Jugend­amts­lei­ter Maik Rolefs zeig­te sich begeis­tert von der Bereit­schaft der Frei­wil­li­gen, sich für die­se ehren­amt­li­che Tätig­keit aus­bil­den zu las­sen. „Ich bin opti­mis­tisch, dass die meis­ten oder alle der 15 Teil­neh­men­den auch bei den fol­gen­den Fort­bil­dungs­ver­an­stal­tun­gen dabei sein wer­den.“ Das Qua­li­fi­zie­rungs­pro­gramm star­tet am 20. April.

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Eine erfül­len­de und anspruchs­vol­le Aufgabe

Dass Eltern ver­ant­wor­tungs­voll für ihre min­der­jäh­ri­gen Kin­der sor­gen, erscheint selbst­ver­ständ­lich. In der Rea­li­tät hat lei­der nicht jedes Kind die Chan­ce auf einen guten Start ins Leben. Für den Fall, dass Eltern nicht mehr für ihr Kind sor­gen kön­nen oder dür­fen, kann das Fami­li­en­ge­richt einen Vor­mund bestel­len. Jugend­amts­lei­ter Maik Rolefs spricht von einer „erfül­len­den Auf­ga­be“, die aber auch anspruchs­voll sei – denn ein Vor­mund tref­fe anstel­le der Eltern wich­ti­ge Ent­schei­dun­gen für das Kind und beglei­te sie ein Stück auf ihrem Lebens­weg. Je nach Alter des Kin­des durch­aus auch über meh­re­re Jahre.

Wird ein Vor­mund vom Gericht bestellt, über­nimmt sie oder er alle Auf­ga­ben, die sonst in die elter­li­che Sor­ge fal­len wür­den. „Dazu zäh­len zum Bei­spiel die Gesund­heits­für­sor­ge oder eine kind­ge­rech­te Unter­brin­gung“, erläu­ter­te Vanes­sa Leven, die sich beim Jugend­amt um die­sen Bereich küm­mert. Nicht erwar­tet wird von den Ehren­amt­li­chen, ein Mün­del bei sich zuhau­se auf­zu­neh­men oder die finan­zi­el­le Ver­ant­wor­tung für das Kind zu tra­gen. Aktu­ell ist das Jugend­amt für etwa 40 Kin­der und Jugend­li­che zustän­dig, von denen ein Teil in Wohn­grup­pen und ein Teil in Pfle­ge­fa­mi­li­en unter­ge­bracht ist. Eini­ge von ihnen sol­len künf­tig durch einen ehren­amt­li­chen Vor­mund unter­stützt werden.

Zu 100 Pro­zent par­tei­isch für das Kind“

„Als Vor­mund ist man zu 100 Pro­zent par­tei­isch für das Kind“, erklär­te Vanes­sa Leven. Dazu gehö­ren nicht nur sozi­al­päd­ago­gi­sche und recht­li­che Aspek­te, son­dern auch Bin­dungs- und Bezie­hungs­ar­beit – Auf­ga­ben, die neben Fin­ger­spit­zen­ge­fühl auch eine gute Beglei­tung und Vor­be­rei­tung erfor­dern. Vie­le der Kin­der sei­en trau­ma­ti­siert, wes­halb ein ehren­amt­li­cher Vor­mund häu­fig auch eine wich­ti­ge Ver­trau­ens­per­son sei. „Selbst­ver­ständ­lich steht das Jugend­amt den Ehren­amt­lern bera­tend zur Sei­te“, so Leven weiter.

In sechs Modu­len wer­den in den nächs­ten Mona­ten päd­ago­gi­sches und recht­li­ches Wis­sen zur ehren­amt­li­chen Vor­mund­schaft ver­mit­telt. Mit kom­pe­ten­ter Unter­stüt­zung: Kris­ti­na Sol­lich, Heim­lei­te­rin der KEW (Kin­der­heim Erzie­hungs­hil­fen Wer­ne gGmbH), küm­mert sich um sozia­le und päd­ago­gi­sche The­men wie Bin­dung und Trau­ma, wäh­rend Vanes­sa Leven und Maik Rolefs vom Jugend­amt alle Fra­gen rund um Ver­wal­tung und Recht abdecken.

Teil­nah­me am Qua­li­fi­zie­rungs­pro­gramm noch möglich

Abschlie­ßend infor­mier­te Maik Rolefs an die Adres­se mög­li­cher wei­te­rer Inter­es­sier­ten gerich­tet: „Eine Teil­nah­me an den Fort­bil­dungs­ver­an­stal­tun­gen ist noch mög­lich. Ganz nach dem Mot­to: Vor­mund – Teil einer Bewe­gung, ob mit oder ohne Mün­del“. Als Ansprech­part­ner ste­hen Rolefs und Leven vom Jugend­amt zur Verfügung.

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