Werne/Stockum. Lange Zeit hat die Corona-Pandemie dafür gesorgt, dass das Technische Hilfswerk (THW) keine groß angelegten Übungen durchführen konnte. Am Wochenende aber war es wieder soweit. Rund 110 Kräfte aus verschiedenen Einheiten sind dabei am Kohlehafen des Gersteinwerkes in Stockum im Einsatz gewesen.
Schon lange Zeit ist das Wasser im stillgelegten Kohlehafen nicht mehr so in Bewegung gekommen, wie jetzt. Doch bevor es am Samstag, 15. Juli, darum ging, viel Wasser schnell von einer Stelle zu einer anderen zu transportieren, trafen sich die beteiligten Teams in der Zentrale des Werner Ortsverbands.
Zum Start der dreitägigen Übung ging es für die Aktiven aus Werne, Kamen-Bergkamen, Bochum, Hagen, Iserlohn und Halver am Freitagabend erstmals zum Einsatzort, um schon einmal die schweren Pumpen zu platzieren. Am Samstag wurde es dann ernst. Wegen eines angenommenen Brands im Kohlehafen wurde die Förderung von großen Mengen Wassers durchgespielt.
Wie sich ein solcher Einsatz im Ernstfall anfühlt, hatten Aktive der Gruppe aus Werne erst im September 2018 aus nächster Nähe mitbekommen. Damals waren einige der Helfer beim Moorbrand auf einem Bundeswehrgelände in Meppen im Einsatz. Dort ging es darum, eine über drei Kilometer lange Wasserversorgungsstrecke zum Gelände herzustellen. Genutzt wurde Wasser aus der Ems, mit dem die Feuerwehr den Brand löschte.
Die nun durchgeführte Übung, bei der eine rund zwei Kilometer lange Schlauchstrecke am Hafen verlegt wurde, kann auch bei Waldbränden von entscheidender Bedeutung sein. Auf der anderen Seite kann die Technik ebenso für das Abpumpen großer Wassermengen bei Überschwemmungen genutzt werden.
Damit die leistungsstarken Pumpen ihren Dienst verrichten konnten, sorgten mobile Generatoren für den notwendigen Strom. „Bei solchen Einsätzen verlassen wir uns nicht auf das vor Ort vorhandene Stromnetz, sondern machen den Strom, den wir benötigen, selbst“, so Tim Ramin, Zugführer des THW-Ortsverbands Kamen-Bergkamen.