Samstag, April 1, 2023

Eine besondere Freundschaft

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Wer­ne. Was haben die­se Schul­lei­te­rin und die Schü­le­rin gemein­sam? Die Ver­bin­dung zwi­schen ihnen liegt nicht direkt auf der Hand, doch wer­den die Par­al­le­len sicht­bar, wenn man sich ihre gemein­sa­me Zeit an der Uhland­schu­le ansieht sowie die Zeit dar­über hinaus.

Im Jahr 2013 trat Johan­na Glo­wa­cki ihre Grund­schul­zeit an der Uhland­schu­le in Wer­ne an. Die­ser Lebens­ab­schnitt begann mit vie­len Ein­drü­cken und Begeg­nun­gen, die ihre Schul­zeit zwei­fels­oh­ne unver­gess­lich machen. 

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Die Schul­lei­te­rin Eleo­no­re Neu­mann orga­ni­sier­te im ers­ten Jahr ein Schul­zir­ku­s­e­vent, den Zir­kus „Uhlan­di­ni”, der die Schü­le­rin­nen und Schü­ler künst­le­ri­sche Erfah­run­gen vor dem Publi­kum sam­meln ließ. Wie der Zufall es woll­te, tra­fen sich bei­de als­bald heim­lich zum Trai­nie­ren, um eine artis­ti­sche Num­mer für den Auf­tritt in jenem Zir­kus ein­zu­üben. Der Mut der Schü­le­rin und die lei­den­schaft­li­che Sport­lich­keit der Schul­lei­te­rin tra­fen auf­ein­an­der. Mit einer wei­te­ren Schü­le­rin prob­ten sie einen Auf­tritt, der ihren wei­te­ren Weg ebnen sollte.

Über die Zeit ver­lo­ren sie sich nie aus den Augen, denn schon weni­ge Jah­re spä­ter weih­ten sie den Anbau der Schu­le mit einer gemein­sa­men Rede ein. Im Part­ner­look mit schwar­zer Klei­dung, leuch­tend roten Haa­ren und einer ele­gan­ten schwar­zen Bril­le inklu­si­ve Kopfschmuckes.

Etwas Unbe­schreib­li­ches ver­bin­det sie, wenn sie auf­ein­an­der­tref­fen und es ent­steht eine Reso­nanz und ein Gefühl des Ver­stan­den-Wer­dens, das bis heu­te anhält.

Nach den vier ereig­nis­rei­chen Jah­ren an der Schu­le ver­ließ Johan­na Glo­wa­cki not­ge­drun­gen ihre Lehr­per­so­nen sowie eini­ge der Mit­schü­le­rin­nen und Mit­schü­ler, um auf der wei­ter­füh­ren­den Schu­le Fuß zu fas­sen. Die­se Zeit war schön und lehr­reich, doch etwas fehlte.

In der neu­en Biblio­thek des Schul­kom­ple­xes unter­hal­ten sich die bei­den und tau­schen sich über die Ver­än­de­run­gen inner­halb des Gebäu­des und ihre gemein­sa­me Zeit aus. Foto: Volkmer

Eines Tages setz­te sich die Schü­le­rin daher aus einem inne­ren Gefühl her­aus an ihren Schreib­tisch und schrieb einen Brief an ihre ehe­ma­li­ge Schul­lei­te­rin. Unge­ahn­ter Wei­se lan­de­te der Brief der Schü­le­rin in der Geburts­tags­post der Schul­lei­te­rin, und es ent­stand ein Brief­wech­sel, als hät­ten sie sich erst vor Kur­zem gese­hen und ein Aus­tausch über die indi­vi­du­el­len Her­aus­for­de­run­gen und Freu­den begann. Und auch als sie sich wie­der­sa­hen, weil die heu­te 15-Jäh­ri­ge mit Hil­fe der Sekre­tä­rin eine Rede für ihre Schul­lei­te­rin, die bald in den Ruhe­stand gehen soll­te, vor­be­rei­te­te, war ersicht­lich, dass es nicht das letz­te Tref­fen gewe­sen sein würde. 

Einen Monat spä­ter, kurz vor dem kom­men­den Ein­tritt der Schul­lei­te­rin in ihren Ruhe­stand, tra­fen sie sich. Eleo­no­re Neu­mann stell­te ihrer ehe­ma­li­gen Schü­le­rin die bau­li­chen Ver­än­de­run­gen an der Schu­le vor. Sie ver­brach­ten einen schö­nen Nach­mit­tag mit­ein­an­der. Sie ver­spra­chen sich an die­sem Tage, sich bald noch ein­mal zu tref­fen, außer­halb des Schul­um­fel­des, auf­ein­an­der kon­zen­triert und auf die gemein­sa­me Zeit zurückblickend.

Die Schü­le­rin ist noch heu­te von die­ser Bezie­hung zu ihrer Schul­lei­te­rin über­wäl­tigt: So sieht sie sich doch in vie­len Punk­ten in ihr wie­der und manch­mal, so glaubt sie, ver­ste­hen sie sich auch ohne Wor­te, mit nur einem Blick.

Die­se Schü­le­rin, das bin ich. Und ich möch­te Ihnen, lie­be Lese­rin­nen und Leser, nicht nur schrei­ben, dass Freund­schaft kein Alter ken­nen muss, son­dern auch in Kon­tex­ten außer­halb der Schu­le, der Uni und Arbeit auf frei­wil­li­ger Basis bestehen und ver­tieft wer­den kann. In emo­tio­na­ler wie intel­lek­tu­el­ler Hin­sicht. Und zuletzt, dass ich Dir, lie­be Leo, für die gemein­sa­me Zeit dan­ken und dir von tiefs­tem Her­zen einen wohl­tu­en­den Ruhe­stand wün­schen möchte. 

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