Dienstag, Mai 30, 2023

Drei Kreisel, möglichst viel Tempo 30: Das sind die Pläne für K19 und K8

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Wer­ne. „2023 pla­nen wir, 2024 bau­en wir und 2025 sind wir fer­tig”, umriss Bür­ger­meis­ter Lothar Christ die Zeit­ach­se für die geplan­te Umge­stal­tung der Krei­s­tra­ßen 19 (Sel­mer Land­stra­ße) und 8 (Penningrode/Ovelgönne) in Wer­ne. Das Inter­es­se an der Info­ver­an­stal­tung war am Mon­tag (23.01.2023) rie­sen­groß. Rund 200 Inter­es­sier­te fan­den den Weg in den Kol­ping­saal und brach­ten vie­le Ideen mit ein.

Das 2,9 Kilo­me­ter lan­ge Teil­stück vom Kreis­ver­kehr B54 / Sel­mer Land­stra­ße bis zur Kreu­zung Penningrode/Münsterstraße soll umfas­send erneu­ert wer­den. Der geplan­te Umbau der Wer­ner Orts­durch­fahrt umfasst dabei die Fahr­bahn, die Geh- und Rad­we­ge sowie die Kreu­zun­gen, „die in einem schlech­ten Zustand” sei­en, waren Bür­ger­meis­ter Christ die ein­lei­ten­den Wor­te vorbehalten.

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Das Ziel der Umbau­maß­nah­men sei eine siche­re, bar­rie­re­freie und zukunfts­ori­en­tier­te Ver­kehrs­in­fra­struk­tur für Wer­ne, mit der Umwid­mung der Lan­des- zu Kreis­stra­ßen sei ein Durch­bruch gelun­gen. „Seit 2009 reden wir davon, jetzt kann es los gehen”, rich­te­te Christ einen Dank an die Ver­ant­wort­li­chen im Kreis­haus Unna.

Jens Klähn­ham­mer und Chris­ti­an Rei­chelt vom beauf­trag­ten Büro Fischer Team­plan stell­ten ihre ers­ten Ideen für die Umge­stal­tung vor. „Es ist aber nichts fer­tig, wir freu­en uns auf Ihre Anre­gun­gen, die wir in unse­re wei­te­ren Plä­nen mit­ein­be­zie­hen”, sag­te Klähn­ham­mer. Sein Kol­le­ge ging dann etwas mehr ins Detail.

Groß war das Inter­es­se an der Bür­ger­infor­ma­tio­nen. Vie­le Anwoh­ner brach­ten eige­ne Ideen in die Dis­kus­si­on mit ein. Foto: Wagner

Der ers­te Abschnitt (Orts­ein­fahrt Sel­mer Land­stra­ße) soll neu struk­tu­riert und geord­net wer­den, ein Rad­weg sei auf der nörd­li­chen Sei­te wegen der gerin­ge­ren Bebau­ung denk­bar. Gene­rell wür­de die Fahr­bahn­brei­te auf 6 bis 6,5 Meter begrenzt, um Über­hol­vor­gän­ge und Geschwin­dig­keits­über­schrei­tun­gen zu verhindern.

Der ers­te Kreis­ver­kehr soll am Über­gang zur Ovel­gön­ne, Ecke Goetheweg/Selmer Stra­ße ent­ste­hen, „um den Ver­kehrs­fluss zu homo­ge­ni­sie­ren”, der zwei­te wür­de an der Kreu­zung Penningrode/Bahnhofstraße ent­ste­hen, der drit­te schließ­lich im Bereich Fürs­ten­hof (BMW Schmidt). Hier demons­trier­ten die Pla­ner anhand einer Simu­la­ti­on, dass es durch den Krei­sel auch zur „Rush Hour” und selbst bei einer mög­li­chen Ver­zehn­fa­chung des Rad­ver­kehrs zu kei­ner dau­er­haf­ten Stau­bil­dung käme. 

Die Ampel­an­la­ge am nächs­ten Kno­ten­punkt Müns­ter­stra­ße müs­se blei­ben, weil es sich im nörd­li­chen Teil um eine Bun­des­stra­ße han­de­le, ergänz­te Bür­ger­meis­ter Lothar Christ.

Ins­ge­samt räumt die Pla­nung des Büros Fischer Team­plan dem Rad­ver­kehr viel mehr Platz ein, viel Tem­po 30 wird bevor­zugt, um die Ver­kehrs­si­cher­heit zu ver­bes­sern. Eben­falls sind vie­le Que­rungs­hil­fen ange­dacht, beson­ders auch im Bereich Bahn­hof, wo es vie­le jun­ge Ver­kehrs­teil­neh­men­de Rich­tung Schul­zen­trum zieht.

„Wir wer­den so fahr­rad- und fuß­gän­ger­freun­dich pla­nen, wie es geht”,

sag­te Bür­ger­meis­ter Lothar Christ zu den Umgestaltungsmaßnahmen.

Die Zuhörer/innen zeig­ten sich ins­ge­samt begeis­tert von den Pla­nun­gen, weil Rad­fah­rern und Fuß­gän­gern mehr Raum gege­ben wür­den. „Wir wer­den so fahr­rad- und fuß­gän­ger­freun­dich pla­nen, wie es geht”, ver­sprach Lothar Christ. Ein Durch­fahrts­ver­bot für Schwer­last­ver­kehr oder durch­gän­gig Tem­po 30 lie­ßen sich aller­dings auf einer Kreis­stra­ße gesetzt­lich nicht durchsetzen.

Vie­le wei­te­re Ideen kamen aus dem Publi­kum, wie die Dring­lich­keit einer aus­rei­chen­den Beleuch­tung im ers­ten Abschnitt (Ortseingang/Selmer Land­stra­ße), bau­li­che Maß­nah­men gegen Raser, Unfall­ge­fahr an der Ein­mün­dung zur Süd­kir­che­ner Stra­ße oder der Hin­weis auf den für Ret­tungs­kräf­te so wich­ti­gen Teil­be­reich Rich­tung Kran­ken­haus sowie die Fra­ge nach mög­li­chen Aus­bau­bei­trä­gen der Anwohnenden.

Nur ein Lösungs­vor­schlag und nicht in Stein gemei­ßelt: Die Situa­ti­on auf Höhe des Bahn­hofs sorg­te für rege Dis­kus­sio­nen. Visua­li­sie­rung: Fischer Teamplan

Für Dis­kus­si­ons­stoff sorg­te der Bereich auf Höhe der Bahn­un­ter­füh­rung (Über­gang Pen­nin­gro­de zur Ovelgönne/Ecke Lin­dert), wo die Pla­ner im ers­ten Ent­wurf den Rad­ver­kehr auf die Stra­ßen len­ken woll­ten. Dort sahen vie­le Bürger/innen eine Gefähr­dung für die auf den Schul­weg befind­li­chen Kin­der und Jugend­li­chen. Klähn­ham­mer und Rei­chelt ver­si­cher­ten, die­sen Punkt in ihre wei­te­ren Pla­nun­gen noch ein­mal genau­er zu betrach­ten. Auch rie­ten Zuhö­rer eine gro­ße Que­rungs­hil­fe beim Kin­der­arzt Dr. Gil­bert hin­über zur Guten­berg­stra­ße an, auch in Betracht einer mög­li­chen Aus­baus der Nah­ver­sor­gung am Bahnhof.

Lothar Christ sprach abschlie­ßend von einem „tol­len Auf­takt”, garan­tier­te: „Sie haben hier nicht auf Gra­nit gebis­sen, ihre Ideen wer­den mit­ein­be­zo­gen.” Die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger wür­den im wei­te­ren Ver­lauf der Umge­stal­tung stets auf dem Lau­fen­den gehalten.

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