Werne. Obwohl die Nationalsozialisten von „Machtergreifung“ sprachen, dauerte es, bis sie die Weimarer Republik ausgehöhlt hatten: Vor 90 Jahren begann Hitlers Gleichschaltung.
Die NSDAP hatte vor ihrer Machtergreifung lediglich ein Drittel der Wähler hinter sich versammelt. Nun galt es, die Öffentlichkeit so zu indoktrinieren, dass sie die Demontage der Demokratie hinnahm. Auch Presseorgane dienten als Handlanger.
Die Historikerin Dr. Anke Barbara Schwarze zeigt, dass eine Unterhaltungszeitschrift die Maßnahmen der Gleichschaltung wie im Brennglas bündelt. Zu dem Lichtbildervortrag am Mittwoch, 5. April, lädt der Altstadtfreundeverein ab 19.30 Uhr in die Buchhandlung Beckmann, Magdalenenstraße 2, Werne, ein.
Das preiswerte, auflagenstarke Blatt „Sonne ins Haus“ war deutschlandweit unter Arbeitern und Kleinbürgern verbreitet – auch im Münsterland und im Ruhrgebiet. Nachdem das Ermächtigungsgesetzes am 24. März 1933 in Kraft trat, vollzog die bis dahin unpolitische Zeitschrift eine radikale Kehrtwende: Systematisch gewöhnt sie ihre Leser an Sprache, Symbole und Denkart der Nationalsozialisten.
Eintrittskarten zum Preis von 7 Euro gibt es ab sofort bei Bücher Beckmann.