Freitag, Juni 2, 2023

Bürgeranhörung: Fragen-Flut zum Surfpark – ein Kommentar

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Wer­ne. „Eine Groß­for­schungs­an­la­ge, die aus­sieht wie ein Surf­park“, hat­te es Inves­tor und Pro­jek­tie­rer Dr. Micha­el Dete­ring aus Wer­ne auf den Punkt gebracht, als es in der öffent­li­chen Bür­ger­an­hö­rung um das Dop­pel­pro­jekt SURFWRLD/ SCNCWAVE ging. Das soll Wer­ne nicht nur ein spek­ta­ku­lä­res Was­ser­sport- und Frei­zeit­pa­ket mit Allein­stel­lungs­cha­rak­ter brin­gen, son­dern – min­des­tens eben­so wich­tig – ein For­schungs­zen­trum für den Wasserbau.

Im Mit­tel­punkt des For­scher­in­ter­es­ses ste­hen Küs­ten- und Hoch­was­ser­schutz. Die gro­ßen Wel­len­be­cken ermög­li­chen es des den Wis­sen­schaft­lern, kom­ple­xe Strö­mungs­ver­hält­nis­se in einer Grö­ßen­ord­nung zu erfor­schen, die sich ansons­ten kaum simu­lie­ren lassen.

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Nach­dem Wer­nes ehe­ma­li­ges Zechen­ge­län­de seit mehr als 40 Jah­re unver­mit­tel­bar vor sich hin däm­mer­te, sol­len hier nun ein Wel­len­rei­ter-Hot­spot der Extra­klas­se mit Frei­zeit­an­ge­bo­ten Gas­tro­no­mie, Hotel, Wohn­mo­bil­stell­platz und eben besag­te For­schungs­an­la­ge entstehen.

Als am Don­ners­tag­abend in einer gut struk­tu­rier­ten Ver­an­stal­tung, zu der die Stadt Wer­ne ein­ge­la­den hat­te, die Gut­ach­ten zu dem Groß­pro­jekt vor­ge­stellt wur­den, waren die Stuhl­rei­hen und die Balus­tra­de im Kol­ping­saal mit Inter­es­sier­ten schnell besetzt, die den Erkennt­nis­sen der Gut­ach­ter zu Ver­kehrs­ent­wick­lung, Lärm­emis­sio­nen, Umwelt- und Arten­schutz folgten.

Die nega­ti­ven Aus­wir­kun­gen des Groß­vor­ha­bens blei­ben laut Ein­schät­zung der Gut­ach­ter dem­nach im Gro­ßen und Gan­zen über­schau­bar. Dort wo Belas­tun­gen ent­stün­den, müs­se man mit kom­pen­sie­ren­den Maß­nah­men nach­steu­ern, lau­te­te die Ein­schät­zung der Experten.

Vom Publi­kum wur­den die Aus­füh­run­gen anschlie­ßend mit einer Flut von Fra­gen und Anmer­kun­gen quit­tiert. Kon­tro­vers und kri­tisch brach­ten sich jene ein, die Schä­den für Tier- und Pflan­zen­welt, Kli­ma und Umwelt befürch­ten. Ande­re wie­sen ein­dring­lich auf die Chan­cen und den Mehr­wert des Groß­pro­jek­tes für die Stadt Wer­ne hin. Gemes­sen am zustim­men­den Applaus für deren Argu­men­te, war die­ser Teil des Publi­kums ein­deu­tig der größere.

Über­haupt sei­en die Pla­nun­gen nach die­sem ers­ten Auf­schlag der Bür­ger­be­tei­li­gung noch längst nicht in Stein gemei­ßelt, ver­si­cher­ten Bür­ger­meis­ter und Inves­tor, dass sie für Ein­wen­dun­gen, Kri­tik oder auch Anre­gun­gen offen sei­en. Dar­an wer­den sich Stadt­spit­ze, Poli­tik und  Inves­tor am Ende mes­sen las­sen müs­sen. Denn ja, ein Pro­jekt die­ser Dimen­si­on muss sein Ver­spre­chen auf Gelin­gen zwin­gend einlösen.

Was noch auf­fiel an die­sem Abend, war die gespann­te und kon­zen­trier­te Stim­mung, in der bis auf weni­ge Aus­nah­men sach­lich und fair dis­ku­tiert wur­de. Das ist heut­zu­ta­ge nicht immer selbst­ver­ständ­lich. Respekt. Das fand ich rich­tig gut.

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