Samstag, April 1, 2023

547 Geflüchtete finden zurzeit Zuflucht in Werne

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Wer­ne. Stark schwan­ken­de Wer­te bei den Flücht­lings­zah­len mel­de­te Dezer­nen­tin Kor­du­la Mer­tens am Mitt­woch, 25. Janu­ar 2023, im Aus­schuss für Sozia­les, öffent­li­che Ord­nung, Inte­gra­ti­on und Inklu­si­on (SO).

So lag man in der Woche vor Weih­nach­ten sogar bei einer Über­erfül­lung der Auf­nah­me­quo­te von acht Per­so­nen, so dass es eine Zuwei­sungs­pau­se wäh­rend der Fei­er­ta­ge und in der ers­ten Janu­ar­wo­che gab.

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Laut Berech­nun­gen der Bezirks­re­gie­rung Arns­berg lie­ge die Auf­nah­me­pflicht für die Stadt Wer­ne in die­ser Woche noch bei 24 Per­so­nen, so Mer­tens. Dann wäre in Bestand und Zuwei­sung die Erfül­lungs­quo­te von 100 Pro­zent erreicht. „Das sind aber immer nur Moment­auf­nah­men“, erläu­ter­te sie am Mitt­woch gegen­über WERN­Eplus. Gene­rell zeich­ne sich auf­grund der Ent­wick­lung auf Bun­des- und Lan­des­ebe­ne auch wie­der eine stei­gen­de Ten­denz ab.

547 Geflüch­te­te sind der­zeit in Wer­ne erfasst. Davon sind 248 Kriegs­flücht­lin­ge aus der Ukrai­ne gekom­men, dar­un­ter 100 Kin­der und Jugend­li­che. In den städ­ti­schen Unter­künf­ten sind ins­ge­samt 254 Men­schen unter­ge­bracht. 106 sind vor dem Krieg in der Ukrai­ne geflüch­tet, unter ihnen 29 Kin­der und Jugend­li­che. Fer­ner wer­den die städ­ti­schen Unter­künf­te von zehn Per­so­nen mit beson­de­rem Schutz­be­dürf­nis aus Syri­en unter­ge­bracht. Afgha­ni­sche Orts­kräf­te gibt es in den Unter­künf­ten der­zeit nicht.

Unter den 23 Natio­na­li­tä­ten der Geflüch­te­ten neh­men neben jene aus der Ukrai­ne Men­schen aus dem Irak, aus Syri­en und Afgha­ni­stan die größ­ten Grup­pen ein, berich­te­te die Dezer­nen­tin. In den Sam­mel­un­ter­künf­ten der Stadt sei­en Leis­tungs­emp­fän­ger nach dem Asyl­ge­setz und des Job­cen­ters unter­ge­bracht, letz­te­re auch, weil auf dem frei­en Woh­nungs­markt zumeist nichts zu bekom­men sei.

Dezen­tra­le Unter­brin­gung bewährt sich

In dem Ziel, Geflüch­te­te dezen­tral in der Stadt unter­zu­brin­gen, sieht man sich in der Ver­wal­tung bestä­tigt. So gebe es in den städ­ti­schen Ein­rich­tun­gen noch freie Plät­ze. Im ehe­ma­li­gen Inter­nat am St.-Christophorus-Gymnasium woh­nen der­zeit neun Geflüch­te­te, maxi­mal kön­nen es hier 32 Per­so­nen sein.

In der ehe­ma­li­gen Wienbre­de­schu­le sind es 38 Per­so­nen, mög­lich sind hier bis zu 120 Bewohner/innen. Die Bele­gung der Unter­künf­te sei indes von den jewei­li­gen Kon­stel­la­tio­nen abhän­gig, ob etwa Fami­li­en oder Ein­zel­per­so­nen kämen, schil­der­te Mertens.

Für wei­te­re Unter­kunfts­mög­lich­kei­ten wer­den Räum­lich­kei­ten in der frü­he­ren Bar­ba­ra­schu­le (Erd­ge­schoss) her­ge­rich­tet. Hier gibt es nach dem bal­di­gen Aus­zug der „Kita an der Schu­le” (Jugend­hil­fe) in den Neu­bau am Kran­ken­haus abseh­bar wei­te­re Kapa­zi­tä­ten. Weil auch immer wie­der Men­schen mit Behin­de­run­gen ankä­men, habe man beim Her­rich­ten der Unter­künf­te eine behin­der­ten­ge­rech­te Unter­brin­gung im Blick.

Gemein­sam mit dem Kom­mu­nal­be­trieb Wer­ne sucht Mer­tens vor­sorg­lich nach wei­te­ren Optio­nen. Durch die per­spek­ti­vi­sche Pla­nung will man bereit sein, wenn plötz­lich mehr Men­schen eine Unter­kunft benö­tig­ten. Die Aus­stat­tun­gen dafür kau­fe man ein und lage­re sie, sodass man bei Bedarf schnell dar­auf zugrei­fen kön­ne, erläu­ter­te Kor­du­la Mertens.

39 Ukrai­ne-Flücht­lin­ge pri­vat untergebracht

Vie­le Geflüch­te­te aus der Ukrai­ne hat­ten zunächst in pri­va­ten Häu­sern und Feri­en­woh­nun­gen eine Her­ber­ge gefun­den. Zu Beginn waren dies 170 Per­so­nen. Um einen Über­blick über die heu­te gül­ti­gen Zah­len zu bekom­men, habe die Abtei­lung Soziales/Asyl der Stadt­ver­wal­tung jetzt jede ein­zel­ne Akte von ukrai­ni­schen Kriegs­flücht­lin­gen über­prüft, die seit Auf­nah­me­be­ginn im Febru­ar 2022 bei pri­va­ten Gast­ge­bern unterkamen.

Nach einem Abgleich der Mel­de­ein­trä­ge und mit­hil­fe ver­schie­de­ner Infor­ma­ti­ons­quel­len stell­te sich her­aus, dass sich gegen­wär­tig noch 39 Per­so­nen tat­säch­lich wie gemel­det in pri­va­ten Unter­brin­gun­gen auf­hiel­ten, bilan­zier­te die Dezer­nen­tin. Alle ande­ren sei­en ohne Ab- oder Ummel­dun­gen zwi­schen­zeit­lich in eine eige­ne Woh­nun­gen gewech­selt, ver­zo­gen oder zurück in die Ukrai­ne gegan­gen, hieß es.

Finan­zi­el­le Aus­wir­kun­gen: Anfang Janu­ar 2023 hat die Stadt Wer­ne die drit­te Ukrai­ne-Son­der­zah­lung in Höhe von rund 221.520 Euro auf Basis der Anmel­de­zah­len erhal­ten. In 2022 sei­en zusätz­li­che Zuwendungen/Sonderzahlungen in Höhe von rund 366.390 Euro (ers­te Tran­che rund 252.833 Euro, zwei­te Tran­che rund 113.558 Euro) für ukrai­ni­sche Kriegs­flücht­lin­ge über­wie­sen wor­den (Quel­le: Sitzungsvorlage).

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