Werne. Neben dem liturgischen Höhepunkt des Kirchenjahres zu Ostern fällt in diesem Jahr der 18. Juni als 400. Jahrestag der Werner Stadtprozession ins Gewicht. Für die musikalische Gestaltung dieses besonderen Anlasses werde bereits seit Monaten eifrig geprobt, versichert Kantor Dr. Hans-Joachim Wensing.
Als im Jahr 1622 „Christian der Tolle“ die Stadt Werne – so die Überlieferung – wohl im Morgennebel verfehlte und die Lippestadt somit von Raub und Brandschatzung verschont blieb, gelobte der Werner Rat, fortan in jedem Jahre eine Dankesprozession zur Rettung der Stadt abzuhalten.
Die Wiederkehr der ersten Stadtprozession vom 18. Juni 1623 wird 400 Jahre später in Werne mit mit der Dankesprozession und einem Stadtspiel gefeiert. Erwartet werden viele Gäste aus Kirche und weltlicher Stadtgesellschaft und Politik. So werde der päpstliche Nuntius Nikola Eterovic. Der Erzbischof und Stellvertreter von Papst Franziskus reise aus Berlin an, freut sich Dechant Jürgen Schäfer über dessen Zusage.
Rund 100 Sängerinnen und Sänger der kirchlichen Chöre Singing Ladies, Choral-Schola, Vocapella und Verina Ensemble werden die Feiern zur Stadtprozession einen stimmlichen Rahmen geben. Die Stadtprozession beginnt um 10 Uhr mit dem Pontifikalamt in der Pfarrkirche, die Predigt wird auf dem Kirchhof gehalten. Dann führt die Prozession durch die Altstadt und zurück in die Kirche.
Die „Missa Dolemnis“ ist ein erst vor einigen Jahren wiederentdecktes Werk des Kirchenmusikers und Komponisten Robert Führer, so Wensing. Ebenfalls zum Programm des Tages gehören das Te Deum, Laudes Regiae und mittelalterliche Jubel- und Lobruf. Das Gelöbnis auf dem Kirchplatz wird von einem Bläsercorps begleitet. „Das ist besondere Musik, mit Pauken und Trompeten“, kündigen Wensing und Schäfer voller Vorfreude an.