Samstag, Juni 3, 2023

Wiehagenschule: Gemeinsam das Beste aus der Situation machen

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Wer­ne. Zuge­ge­ben: Es ist kom­pli­ziert. Eine opti­ma­le bau­li­che Lösung (Erwei­te­rung und Sport­hal­le) für die Wie­ha­gen­schu­le ist nicht mehr mög­lich. Die Ent­schei­dung, die im Stadt­rat am 7. Dezem­ber 2022 getrof­fen wur­de, ist wirk­lich nicht per­fekt, ange­sichts der Tat­sa­chen aber ohne rea­lis­ti­sche Alter­na­ti­ve. Ein Kom­men­tar.

Gut, dass sich die Frak­tio­nen letzt­lich doch (fast) einig waren. Schließ­lich geht es um die Kin­der und Fami­li­en in die­ser Stadt.

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Dass wich­ti­ge Infor­ma­tio­nen erst spät zugäng­lich waren, ist sicher nicht von der Hand zu wei­sen. War­um die Poli­tik aber trotz meh­re­rer Arbeits­kreis-Sit­zun­gen zu die­ser The­ma­tik nicht schnel­ler zu einem ein­heit­li­chen Beschluss gekom­men ist, bleibt für Außen­ste­hen­de ein Rätsel.

Streit­punkt war meis­tens die Bestands­turn­hal­le. Soll die alte „Weih­bach-Hal­le“ wei­chen oder nicht? Die CDU-Frak­ti­on hat ja nicht ganz Unrecht, die­se erst abzu­rei­ßen, wenn adäqua­ter Ersatz vor­han­den ist, um so Inte­rims­lö­sun­gen (Bus­fahr­ten zur alten Wienbre­de­hal­le) zu vermeiden.

Mit Blick auf den Zeit­strahl ist die­se Vari­an­te aber unrea­lis­tisch. Als wei­te­re Stand­or­te für eine Dop­pel­turn­hal­le stan­den nur der alte Ten­nen­platz im Sport­zen­trum Dahl – zu weit weg – und ein Grund­stück hin­ter dem Bon­hoef­fer-Zen­trum zur Dis­kus­si­on. Knack­punkt beim letz­te­ren: Die Flä­che ist nicht im Besitz der Stadt Werne.

Die Schul­ge­mein­de plä­dier­te – auch auf­grund ihres päd­ago­gi­schen  Kon­zep­tes – für den Erhalt der Schul­hof­flä­che und eine Aus­la­ge­rung des Sport­un­ter­richts an die nur gut 300 Meter ent­fern­te und damit fuß­läu­fig schnell erreich­ba­re Klöcknerstraße.

Die­sem Wunsch hät­ten alle Frak­tio­nen ohne Wenn und Aber und vor allem ohne gro­ße Dis­kus­sio­nen ent­spre­chen müs­sen. Unnö­tig wie ein Kropf, so mein­te auch Klaus Schlü­ter (Bünd­nis 90/Die Grü­nen), war daher die Aus­ar­bei­tung von Anbau-Alter­na­ti­ven mit gleich­zei­ti­ge­mEr­halt der Turn­hal­le auf dem Schulgelände.

Eine Fra­ge, die sich immer wie­der stellt, ist: War die Flä­che der ehe­ma­li­gen Weih­bach­schu­le, auf der die neue Wie­ha­gen­schu­le errich­tet wur­de, zu klein und daher falsch gewählt? Schon vor Beginn der Bau­ar­bei­ten hieß es, das Gebäu­de könn­te schnell zu klein wer­den. So ist es schließ­lich auch gekommen.

Ein ent­schei­den­der „Feh­ler“ wur­de aber schon Jah­re frü­her gemacht, näm­lich die Wienbre­de­schu­le „vom Netz zu neh­men“. Dort zwei­zü­gig, in Sto­ckum zwei­zü­gig – dann gäbe es kei­nen Druck auf die Uhland- und jetzt Wie­ha­gen­schu­le, die nun bei­de dau­er­haft mit jähr­lich fünf neu­en Ein­gangs­klas­sen statt mit jeweils vier zurecht­kom­men müssen.

„Feh­ler“ steht in Anfüh­rungs­zei­chen, denn Poli­tik und Ver­wal­tung haben sich auf Pro­gno­sen von Exper­ten ver­las­sen. Stich­wort demo­gra­fi­scher Wan­del, der klei­ne­re Schü­ler­zah­len ver­sprach. Auch die schwie­ri­ge Stel­len­aus­stat­tung für so klei­ne Schu­len ist da sicher­lich mit­zu­den­ken. Also ist es unan­ge­bracht und in der jet­zi­gen Situa­ti­on auch kon­tra­pro­duk­tiv, irgend­ei­ner Sei­te den „schwar­zen Peter“ zuzuschieben.

Wich­tig ist nun, gemein­sam das Bes­te aus der Situa­ti­on zu machen – auch wenn es jetzt mehr nach Flick­schus­te­rei als nach per­fek­ter Pla­nung aus­sieht. Den Kin­dern und Fami­li­en in Wer­ne ist es zu wün­schen, dass die bei­de (bau­li­chen) Umset­zun­gen ohne gro­ßen Zeit­ver­zug ein glück­li­ches Ende fin­den und die Stadt in der dra­ma­ti­schen finan­zi­el­len Lage wie­der in den För­der­topf grei­fen darf.

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