Freitag, März 24, 2023

Werne trauert: Zwei namhafte Sim-Jü-Schausteller gestorben

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Wer­ne. Die Schau­stel­ler­welt trau­ert um zwei nam­haf­te Per­sön­lich­kei­ten, die seit Jahr und Tag zum fes­ten Bestand­teil unse­rer Sim-Jü-Kir­mes gehör­ten. Gerd Weber von der „Enzi­an-Stu­be“ und Hans Otto Schä­fer, der seit Ende der 1960er Jah­re mit immer wie­der neu­en Fahr­ge­schäf­ten die Wer­ner Kir­mes­sen bereicherte.

Weber, der ursprüng­lich einer alten Zir­kus­fa­mi­lie ent­stamm­te, erhielt als ers­ter Schau­stel­ler-Gas­tro­nom  Anfang der 1970er Jah­re mit sei­ner „Enzi­an-Stu­be“ eine Zulas­sung für Sim-Jü. Der Betrieb wur­de auf Anhieb ange­nom­men und ist seit­her  auf dem Kurt-Schu­ma­cher-Platz fes­ter Bestand­teil des größ­ten Volks­fes­tes an der Lip­pe. Weber, der 83 Jah­re alt gewor­den ist, ver­starb am 6. Janu­ar und wur­de inzwi­schen unter gro­ßer Betei­li­gung  auf dem Kom­mu­nal­fried­hof sei­ner Wahl­hei­mat Duis­burg bei­gesetzt. Sei­ne Ehe­frau wird mit ihren Kin­dern die Enzi­an-Stu­be in gewohn­ter Wei­se wei­ter­füh­ren und somit auch wei­ter­hin auf Sim-Jü gastieren.

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Hans Otto Schä­fer, der in fünf­ter Gene­ra­ti­on Schau­stel­ler war, hat im Lau­fe der Jah­re zu Sim-Jü ein beson­de­res Ver­hält­nis ent­wi­ckelt. Nicht nur, dass er mit immer neu­en Fahr­ge­schäf­ten über­rasch­te, er stell­te seit Jahr­zehn­ten auch jedes Jahr sei­ne über 100 Jah­re alte, präch­ti­ge Kon­zert­or­gel, die auf der Hor­ne­brü­cke mit ihren nost­al­gi­schen Klän­gen das Publi­kum erfreut, kos­ten­los zur Verfügung.

Im Lau­fe der Jah­re reis­te Schä­fer quer durch die gesam­te Bun­des­re­pu­blik mit ins­ge­samt über 45 ver­schie­de­nen Karus­sells und Ach­ter­bah­nen. In Wer­ne stand er in den letz­ten Jah­ren jeweils mit dem „Shake & Roll“ sowie dem „Voo­doo-Jum­per“ sei­nes Soh­nes Hans Otto II.

Doch Schä­fer war nicht nur auf den Kir­mes­plät­zen land­auf, land­ab aktiv, er wid­me­te einen Groß­teil sei­nes Berufs­le­bens auch der Ver­bands­ar­beit im Deut­schen Schau­stel­ler Bund. Sei­ne Stim­me und sei­ne oft­mals mah­nen­den und kri­ti­schen Ein­las­sun­gen wur­den sowohl von den Kol­le­gen als auch den Ver­an­stal­tern gehört. Dabei war er immer ehr­lich, sehr offen und direkt, wenn er sich für sei­ne Bran­che ein­setz­te, was ihn gele­gent­lich auch den einen oder ande­ren guten Platz kostete.

Schä­fer hin­ter­lässt sei­ne Frau Ellen, einen Sohn mit Fami­lie und sei­ne bei­den Töch­ter. Sie alle wer­den als Fami­li­en­be­trieb die Geschäf­te des Ver­stor­be­nen fort­füh­ren. Schä­fer stand im 82. Lebens­jahr. Sein Tod am 28. Janu­ar hat eine gro­ße Lücke im Deut­schen Schau­stel­ler­ge­wer­be geris­sen, die nur schwer zu schlie­ßen sein wird, denn Cha­rak­te­re wie ihn gibt es immer seltener. 

Die gro­ße Beliebt­heit Hans Otto Schä­fers zeig­te sich am Don­ners­tag (3. Febru­ar) bei der Trau­er­fei­er und Bestat­tung auf dem kath. Fried­hof sei­ner Hei­mat­stadt Schwer­te. (sc)

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