Montag, März 20, 2023

Unvergessen: Thomas Wegener bleibt lachend in Erinnerung

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Wer­ne. „Ich mer­ke gera­de, dass ich in ers­ter Linie an den lachen­den Tho­mas zurück­den­ke und ihn so in Erin­ne­rung behal­te.“ Die­sen Satz schrieb der Wer­ner Ver­le­ger und Autor Magnus See vor zwei Jah­ren in einem Bei­trag für WERN­Eplus.

Er erin­ner­te in einem Nach­ruf an den bekann­ten Jour­na­lis­ten Tho­mas Wege­ner, der am 25. Mai 2020 plötz­lich ver­starb. Sein Leben ende­te im Alter von nur 57 Jah­ren bei einem tra­gi­schen Ver­kehrs­un­fall auf der B 54 in Herbern.

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Lachend wer­den ihn sicher vie­le Weg­ge­fähr­ten in ihrer Erinnerung haben. Der lang­jäh­ri­ge Redak­teur der Wochenzeitung „Wer­ne am Sonn­tag“ war kon­takt­freu­dig, freundlich, neu­gie­rig und hat­te stets ein offe­nes Ohr für die Men­schen in sei­ner Hei­mat­stadt, mit der Tho­mas Wege­ner fest ver­wur­zelt war. Die­se posi­ti­ven Eigen­schaf­ten waren die Grund­la­ge für sei­ne Arbeit als Lokal­jour­na­list, die ihm Türen öff­ne­ten. Die Men­schen hat­ten Ver­trau­en zu ihm und er miss­brauch­te die­ses Ver­trau­en nie.

Sei­ne Bericht­erstat­tung war stets fun­diert, gut recherchiert und gekonnt geschrie­ben. Der stu­dier­te Ger­ma­nist leg­te viel Wert auf eine kor­rek­te und ver­ständ­li­che Sprache. Wohl­tu­end in einer Zeit, in der in den sozia­len Medi­en viel Unsinn ver­brei­tet wird. Wer Tho­mas Wege­ners Berich­te gele­sen hat, konn­te sich dar­auf ver­las­sen: Das stimmt.

Im Tages­ge­schäft hat­te der Jour­na­list ein gutes Gespür für Blen­der und Selbst­dar­stel­ler, über die er sich eben­so amüsieren konn­te wie über sprach­li­che Ver­feh­lun­gen, die ihm in sei­nem Berufs­all­tag immer wie­der begeg­ne­ten. Sich selbst nahm Tho­mas Wege­ner nicht wich­tig, sei­ne Arbeit aber umso mehr. Für die­se Hal­tung wur­de er geschätzt, er war ein will­kom­me­ner Gesprächspartner.

Fes­te Arbeits­zei­ten kann­te Tho­mas Wege­ner nicht. Als Alleinkämpfer war er stets für sei­ne Zei­tung im Ein­satz, sein Dienst im Büro am Rog­gen­markt begann für den Frühaufsteher schon mor­gens um 6 Uhr und ende­te oft erst am spä­ten Abend. Tag­täg­lich war er mit Notiz­block und Kamera in der Stadt unter­wegs, immer auf der Suche nach inter­es­san­ten Geschich­ten. Und immer kor­rekt geklei­det im Anzug, das war sein Markenzeichen.

Der Jour­na­lis­mus war Tho­mas Wege­ner in die Wie­ge gelegt. Sein Vater war vie­le Jahr­zehn­te als Redak­teur beim West­fä­li­schen Anzei­ger beschäf­tigt, unter ande­rem auch als Lokal­chef in Wer­ne. Die Lei­tung von „Wer­ne am Sonntag“ über­nahm er von sei­nem Bru­der Andre­as, der das Blatt maß­geb­lich geprägt hat­te. Nach dem Wech­sel sei­nes Bru­ders Andre­as zur „Bild“ drück­te Tho­mas Wege­ner der Zei­tung sei­nen ganz per­sön­li­chen Stem­pel auf.

Neu­an­fang mit WERN­Eplus geplant

Sein Enga­ge­ment wur­de jäh been­det, als die Wochenzeitung Ende 2019 ein­ge­stellt wur­de. Ein Wech­sel in eine andere Stadt kam für Tho­mas Wege­ner nicht in Fra­ge, der Wer­ner war zu stark in sei­ner Hei­mat­stadt ver­wur­zelt. Mit WERN­Eplus woll­te der 57-Jäh­ri­ge schließ­lich einen Neuanfang wagen. Gemein­sam mit André Wag­ner ent­wi­ckel­te er das Kon­zept für das loka­le Online-Maga­zin und stürz­te sich mit dem ihm gewohn­ten Eifer in die Arbeit. Doch genau an dem Tag, als WERN­Eplus ins Netz ging, starb Thomas Wegener.

Für André Wag­ner und sei­ne Mit­strei­ter war die­ser plötzliche Tod ein her­ber Rück­schlag, doch ans Auf­ge­ben dachten sie nicht. In Tho­mas Wege­ners Sin­ne setz­ten sie ihre Arbeit fort, und so fei­ert WERN­Eplus am 25. Mai 2022 sein zwei­jäh­ri­ges Bestehen. Und die Kol­le­gen glau­ben fest dar­an: Tho­mas Wege­ner wäre zufrie­den mit ihnen. Auch wenn er über den einen oder ande­ren sprach­li­chen Faux­pas sicherlich schmun­zeln wür­de. So war er halt.

Das Team von WERN­Eplus hat vor zwei Jah­ren nicht nur einen enga­gier­ten Kol­le­gen und Mit­strei­ter ver­lo­ren, sondern auch einen guten Freund. Im Gedächt­nis blei­ben vie­le gemein­sa­me, vor allem lus­ti­ge Erleb­nis­se mit einem warmherzigen Men­schen. Oder wie es Magnus See aus­drück­te: Wir den­ken in ers­ter Linie an einen lachen­den Tho­mas Wege­ner zurück.

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