Sonntag, November 24, 2024

Unvergessen: Thomas Wegener bleibt lachend in Erinnerung

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Werne. „Ich merke gerade, dass ich in erster Linie an den lachenden Thomas zurückdenke und ihn so in Erinnerung behalte.“ Diesen Satz schrieb der Werner Verleger und Autor Magnus See vor zwei Jahren in einem Beitrag für WERNEplus.

Er erinnerte in einem Nachruf an den bekannten Journalisten Thomas Wegener, der am 25. Mai 2020 plötzlich verstarb. Sein Leben endete im Alter von nur 57 Jahren bei einem tragischen Verkehrsunfall auf der B 54 in Herbern.

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Lachend werden ihn sicher viele Weggefährten in ihrer Erinnerung haben. Der langjährige Redakteur der Wochenzeitung „Werne am Sonntag“ war kontaktfreudig, freundlich, neugierig und hatte stets ein offenes Ohr für die Menschen in seiner Heimatstadt, mit der Thomas Wegener fest verwurzelt war. Diese positiven Eigenschaften waren die Grundlage für seine Arbeit als Lokaljournalist, die ihm Türen öffneten. Die Menschen hatten Vertrauen zu ihm und er missbrauchte dieses Vertrauen nie.

Seine Berichterstattung war stets fundiert, gut recherchiert und gekonnt geschrieben. Der studierte Germanist legte viel Wert auf eine korrekte und verständliche Sprache. Wohltuend in einer Zeit, in der in den sozialen Medien viel Unsinn verbreitet wird. Wer Thomas Wegeners Berichte gelesen hat, konnte sich darauf verlassen: Das stimmt.

Im Tagesgeschäft hatte der Journalist ein gutes Gespür für Blender und Selbstdarsteller, über die er sich ebenso amüsieren konnte wie über sprachliche Verfehlungen, die ihm in seinem Berufsalltag immer wieder begegneten. Sich selbst nahm Thomas Wegener nicht wichtig, seine Arbeit aber umso mehr. Für diese Haltung wurde er geschätzt, er war ein willkommener Gesprächspartner.

Feste Arbeitszeiten kannte Thomas Wegener nicht. Als Alleinkämpfer war er stets für seine Zeitung im Einsatz, sein Dienst im Büro am Roggenmarkt begann für den Frühaufsteher schon morgens um 6 Uhr und endete oft erst am späten Abend. Tagtäglich war er mit Notizblock und Kamera in der Stadt unterwegs, immer auf der Suche nach interessanten Geschichten. Und immer korrekt gekleidet im Anzug, das war sein Markenzeichen.

Der Journalismus war Thomas Wegener in die Wiege gelegt. Sein Vater war viele Jahrzehnte als Redakteur beim Westfälischen Anzeiger beschäftigt, unter anderem auch als Lokalchef in Werne. Die Leitung von „Werne am Sonntag“ übernahm er von seinem Bruder Andreas, der das Blatt maßgeblich geprägt hatte. Nach dem Wechsel seines Bruders Andreas zur „Bild“ drückte Thomas Wegener der Zeitung seinen ganz persönlichen Stempel auf.

Neuanfang mit WERNEplus geplant

Sein Engagement wurde jäh beendet, als die Wochenzeitung Ende 2019 eingestellt wurde. Ein Wechsel in eine andere Stadt kam für Thomas Wegener nicht in Frage, der Werner war zu stark in seiner Heimatstadt verwurzelt. Mit WERNEplus wollte der 57-Jährige schließlich einen Neuanfang wagen. Gemeinsam mit André Wagner entwickelte er das Konzept für das lokale Online-Magazin und stürzte sich mit dem ihm gewohnten Eifer in die Arbeit. Doch genau an dem Tag, als WERNEplus ins Netz ging, starb Thomas Wegener.

Für André Wagner und seine Mitstreiter war dieser plötzliche Tod ein herber Rückschlag, doch ans Aufgeben dachten sie nicht. In Thomas Wegeners Sinne setzten sie ihre Arbeit fort, und so feiert WERNEplus am 25. Mai 2022 sein zweijähriges Bestehen. Und die Kollegen glauben fest daran: Thomas Wegener wäre zufrieden mit ihnen. Auch wenn er über den einen oder anderen sprachlichen Fauxpas sicherlich schmunzeln würde. So war er halt.

Das Team von WERNEplus hat vor zwei Jahren nicht nur einen engagierten Kollegen und Mitstreiter verloren, sondern auch einen guten Freund. Im Gedächtnis bleiben viele gemeinsame, vor allem lustige Erlebnisse mit einem warmherzigen Menschen. Oder wie es Magnus See ausdrückte: Wir denken in erster Linie an einen lachenden Thomas Wegener zurück.

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