Samstag, März 25, 2023

Strukturprozess des Bistums im Dekanat Werne diskutiert

Anzeige

Wer­ne (pbm/mek). Mit einem soge­nann­ten Struk­tur­pro­zess möch­te sich das Bis­tum Müns­ter für die Zukunft neu auf­stel­len. Zu Gesprä­chen über die­sen Pro­zess ver­sam­mel­ten sich die haupt­amt­li­chen Seel­sor­ge­rin­nen und Seel­sor­ger sowie Gre­mi­en­ver­tre­te­rin­nen und ‑ver­tre­ter aus den Pfar­rei­rä­ten und Kir­chen­vor­stän­den der vier Pfar­rei­en des Deka­nats Wer­ne im Pfarr­heim St. Johan­nes in Werne.

Die Ver­an­stal­tung ist Teil des lau­fen­den Pro­zes­ses zur Ent­wick­lung der pas­to­ra­len Struk­tu­ren und fin­den in allen Deka­na­ten statt. Der Pro­zess bin­det die Katho­li­kin­nen und Katho­li­ken vor Ort in Ent­schei­dun­gen ein. Des­halb sind die Gren­zen der soge­nann­ten pas­to­ra­len Räu­me, in denen künf­tig die Seel­sor­ge für meh­re­re Pfar­rei­en mit einem Pool an Seel­sor­ge­rin­nen und Seel­sor­gern umge­setzt wer­den soll, aus­drück­lich Vor­schlä­ge und kei­ne Vorgaben.

- Advertisement -

Vor­ge­stellt wur­den die Über­le­gun­gen von Weih­bi­schof Dr. Ste­fan Zekorn, Maria Bube­n­it­schek, die in der Bis­tums­ver­wal­tung die Haupt­ab­tei­lung Seel­sor­ge lei­tet, und Pas­to­ral­re­fe­rent Mat­thi­as Schlet­tert. Sie bil­den das Regio­nal­team für die Regi­on Coes­feld-Müns­ter-Waren­dorf. Schlet­tert beton­te zu Beginn, dass es erklär­tes Ziel sei, auch künf­tig unter deut­lich ver­än­der­ten Rah­men­be­din­gun­gen die Ver­kün­di­gung des Evan­ge­li­ums in der Flä­che zu ermög­li­chen. Es gehe nicht um neue Zusam­men­le­gun­gen von Pfar­rei­en. Statt­des­sen sol­len pas­to­ra­le Räu­me geschaf­fen wer­den, in denen sich die wei­ter­hin eigen­stän­di­gen Pfar­rei­en stär­ker ver­net­zen und zusammenarbeiten.

Basie­rend auf bis­he­ri­gen Rück­mel­dun­gen zum Struk­tur­pro­zess nann­te er die wei­te­ren zen­tra­len Fel­der des Pro­zes­ses: Lei­tungs­for­men, Frei­wil­li­gen­ma­nage­ment, das Ver­hält­nis Pfar­rei zu seel­sorg­li­chen Auf­ga­ben in Ein­rich­tun­gen sowie die Rol­len- und Auf­ga­ben­klä­rung. „Wir brau­chen künf­tig eine stär­ke­re Zusam­men­ar­beit der Pfar­rei­en und der Teams“, sag­te Weih­bi­schof Zekorn ange­sichts von sin­ken­den Zah­len der Katho­li­ken, des pas­to­ra­len Per­so­nals und der Kir­chen­steu­er­ein­nah­men. Es gehe jedoch nicht nur dar­um, einen Man­gel zu ver­wal­ten, „son­dern eine Pas­to­ral der Zukunft zu gestal­ten vor dem Hin­ter­grund des Man­gels“. Dass es bei den pas­to­ra­len Räu­men um Struk­tur­ver­än­de­run­gen gehe und weni­ger um das Fin­den eines pas­to­ra­len Iden­ti­fi­ka­ti­ons­rau­mes, mach­te Maria Bube­n­it­schek deut­lich. „Was vor Ort in den Pfar­rei­en wei­ter­hin mög­lich sein wird, hängt maß­geb­lich von den Men­schen ab, die sich haupt- und ehren­amt­lich enga­gie­ren“, ermu­tig­te sie.

Für das Deka­nat Wer­ne hat­te das Bis­tum einen pas­to­ra­len Raum mit den Kir­chen­ge­mein­den in Selm, Lünen, Cap­pen­berg und Wer­ne vor­ge­schla­gen, also den Gemein­den, die dem Kreis Unna ange­hö­ren. Die Aus­füh­run­gen des Regio­nal­teams wur­den bei der Ver­an­stal­tung unter­schied­lich dis­ku­tiert. Ange­mahnt wur­de sowohl von Haupt- als auch von Ehren­amt­li­chen, die künf­ti­ge Seel­sor­ge auch inhalt­lich zu gestal­ten, statt den Blick zu sehr auf Struk­tu­ren zu rich­ten. Fra­gen nach dem grund­sätz­li­chen Zweck der neu­en Struk­tu­ren und Beden­ken, ob die Bedürf­nis­se der Men­schen vor Ort aus­rei­chend in den Blick genom­men wer­den, wur­den offen ausgesprochen. 

Eine Beson­der­heit sei die Stadt Lünen, die durch die Lip­pe getrennt sei. Der Fluss bil­de die Gren­ze zwi­schen dem Bis­tum Müns­ter und dem Erz­bis­tum Pader­born. „Die­se Gren­ze exis­tiert nicht in den Köp­fen der Men­schen. Es gibt eine gute Zusam­men­ar­beit mit den Gemein­den, auch über Kon­fes­sio­nen hin­weg“, sag­te Micha­el Mom­bau­er, Pfar­rer in St. Mari­en Lünen. Zudem gab es zu den Vor­schlä­gen des Bis­tums wei­te­re Anmer­kun­gen und Anlie­gen aus dem Dekanat.

Das Regio­nal­team bat dar­um, dass sich die Pfar­rei­en bis Ende Okto­ber mit ihren Stel­lung­nah­men zu dem vor­ge­schla­ge­nen pas­to­ra­len Raum zurück­mel­den. Die Vor­schlä­ge wür­den anschlie­ßend in der Pro­jekt­grup­pe bera­ten. Zum Abschluss dank­te Zekorn den Anwe­sen­den für ihre dif­fe­ren­zier­ten und viel­stim­mi­gen Aussagen.

Nähe­re Infor­ma­tio­nen, auch zu den vor­ge­schla­ge­nen pas­to­ra­len Räu­men, gibt es im Inter­net auf der Sei­te www.bistum-muenster.de/strukturprozess.

Anzeige

Weitere Artikel von Werne Plus

Rollendes Kaffeehaus legt auf Pilgertour Stopp in Werne ein

Werne. Der zur Zeit durch die Berichterstattung in vielen Medien wohl bekannteste Oldtimer-Doppeldeckerbus legt auf seiner aktuellen Tour eine längere Station in Werne ein....

Einführung persönlicher Tablets am GSC beschlossen

Werne. Mit einem Beschluss der Schulkonferenz werden ab dem Schuljahr 2023/24 auch am bischöflichen Gymnasium St. Christophorus persönliche Tablets für alle Schülerinnen und Schüler...

Lesetipp der Woche: Rasante Mission voller Magie und Abenteuer

Werne. Es ist Samstag. Zeit für den wöchentlichen Lesetipp von Bücher Beckmann, präsentiert von WERNEplus: Die Geschichtenwandler - Magische Tinte. Wer ein Buch verändert, verändert...

Gala für Ehrenamtliche im Brand- und Katastrophenschutz

Kreis Unna. "Für mich sind Sie die wahren Helden unserer Gesellschaft!" Ein Satz, ausgesprochen von NRW-Innenminister Herbert Reul – aber getragen von allen, die...