Donnerstag, April 18, 2024

Strukturprozess des Bistums im Dekanat Werne diskutiert

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Werne (pbm/mek). Mit einem sogenannten Strukturprozess möchte sich das Bistum Münster für die Zukunft neu aufstellen. Zu Gesprächen über diesen Prozess versammelten sich die hauptamtlichen Seelsorgerinnen und Seelsorger sowie Gremienvertreterinnen und -vertreter aus den Pfarreiräten und Kirchenvorständen der vier Pfarreien des Dekanats Werne im Pfarrheim St. Johannes in Werne.

Die Veranstaltung ist Teil des laufenden Prozesses zur Entwicklung der pastoralen Strukturen und finden in allen Dekanaten statt. Der Prozess bindet die Katholikinnen und Katholiken vor Ort in Entscheidungen ein. Deshalb sind die Grenzen der sogenannten pastoralen Räume, in denen künftig die Seelsorge für mehrere Pfarreien mit einem Pool an Seelsorgerinnen und Seelsorgern umgesetzt werden soll, ausdrücklich Vorschläge und keine Vorgaben.

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Vorgestellt wurden die Überlegungen von Weihbischof Dr. Stefan Zekorn, Maria Bubenitschek, die in der Bistumsverwaltung die Hauptabteilung Seelsorge leitet, und Pastoralreferent Matthias Schlettert. Sie bilden das Regionalteam für die Region Coesfeld-Münster-Warendorf. Schlettert betonte zu Beginn, dass es erklärtes Ziel sei, auch künftig unter deutlich veränderten Rahmenbedingungen die Verkündigung des Evangeliums in der Fläche zu ermöglichen. Es gehe nicht um neue Zusammenlegungen von Pfarreien. Stattdessen sollen pastorale Räume geschaffen werden, in denen sich die weiterhin eigenständigen Pfarreien stärker vernetzen und zusammenarbeiten.

Basierend auf bisherigen Rückmeldungen zum Strukturprozess nannte er die weiteren zentralen Felder des Prozesses: Leitungsformen, Freiwilligenmanagement, das Verhältnis Pfarrei zu seelsorglichen Aufgaben in Einrichtungen sowie die Rollen- und Aufgabenklärung. „Wir brauchen künftig eine stärkere Zusammenarbeit der Pfarreien und der Teams“, sagte Weihbischof Zekorn angesichts von sinkenden Zahlen der Katholiken, des pastoralen Personals und der Kirchensteuereinnahmen. Es gehe jedoch nicht nur darum, einen Mangel zu verwalten, „sondern eine Pastoral der Zukunft zu gestalten vor dem Hintergrund des Mangels“. Dass es bei den pastoralen Räumen um Strukturveränderungen gehe und weniger um das Finden eines pastoralen Identifikationsraumes, machte Maria Bubenitschek deutlich. „Was vor Ort in den Pfarreien weiterhin möglich sein wird, hängt maßgeblich von den Menschen ab, die sich haupt- und ehrenamtlich engagieren“, ermutigte sie.

Für das Dekanat Werne hatte das Bistum einen pastoralen Raum mit den Kirchengemeinden in Selm, Lünen, Cappenberg und Werne vorgeschlagen, also den Gemeinden, die dem Kreis Unna angehören. Die Ausführungen des Regionalteams wurden bei der Veranstaltung unterschiedlich diskutiert. Angemahnt wurde sowohl von Haupt- als auch von Ehrenamtlichen, die künftige Seelsorge auch inhaltlich zu gestalten, statt den Blick zu sehr auf Strukturen zu richten. Fragen nach dem grundsätzlichen Zweck der neuen Strukturen und Bedenken, ob die Bedürfnisse der Menschen vor Ort ausreichend in den Blick genommen werden, wurden offen ausgesprochen.

Eine Besonderheit sei die Stadt Lünen, die durch die Lippe getrennt sei. Der Fluss bilde die Grenze zwischen dem Bistum Münster und dem Erzbistum Paderborn. „Diese Grenze existiert nicht in den Köpfen der Menschen. Es gibt eine gute Zusammenarbeit mit den Gemeinden, auch über Konfessionen hinweg“, sagte Michael Mombauer, Pfarrer in St. Marien Lünen. Zudem gab es zu den Vorschlägen des Bistums weitere Anmerkungen und Anliegen aus dem Dekanat.

Das Regionalteam bat darum, dass sich die Pfarreien bis Ende Oktober mit ihren Stellungnahmen zu dem vorgeschlagenen pastoralen Raum zurückmelden. Die Vorschläge würden anschließend in der Projektgruppe beraten. Zum Abschluss dankte Zekorn den Anwesenden für ihre differenzierten und vielstimmigen Aussagen.

Nähere Informationen, auch zu den vorgeschlagenen pastoralen Räumen, gibt es im Internet auf der Seite www.bistum-muenster.de/strukturprozess.

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