Dienstag, Mai 30, 2023

Schützenverein Lütkeheide trauert um „Friedel” Steinweg

Anzeige

Wer­ne. Der Schüt­zen­ver­ein Lüt­ke­he­i­de trau­ert um Frie­do­lin Stein­weg. Auch in der Kol­pings­fa­mi­lie Wer­ne war der Ver­stor­be­ne aktiv.

Frie­do­lin Stein­weg, der all­ge­mein nur mit der Kurz­form sei­nes Vor­na­mens „Frie­del“ bekannt war, wur­de am 26. Janu­ar 1930 in Wer­ne gebo­ren. 1953 ließ er sich in der Lüt­ke­he­i­de nie­der, wie die Inschrift auf einem Bal­ken am Gie­bel sei­nes Hau­ses im Stem­men­kamp bezeugt. In einem Flach­dach­an­bau betrieb er meh­re­re Jahr­zehn­te erfolg­reich ein Architekturbüro.

- Advertisement -

Am 19. Mai 1954 hei­ra­te­te er sei­ne Frau Ria (Maria) geb. Weh­ling (1930 – 2020), mit der er bis zu ihrem Tod 66 Jah­re glück­lich zusam­men leb­te. Im Jah­re 1960 trat der dann sowohl in den Schüt­zen­ver­ein Lüt­ke­he­i­de als auch in den Bür­ger­schüt­zen­ver­ein Wer­ne ein.

Schon bald begann dann sei­ne „Kar­rie­re“ bei den Lüt­ke­he­i­de­schüt­zen, als er auf der Gene­ral­ver­samm­lung am 18. Janu­ar 1964 zum Bei­sit­zer im Vor­stand gewählt wur­de. 1966 folg­te dann der ers­te Höhe­punkt wäh­rend sei­ner 62jährigen Mit­glied­schaft. Beim Schüt­zen­fest konn­te der den ent­schei­den­den Schuss set­zen und wur­de Schüt­zen­kö­nig. Zusam­men mit sei­ner Köni­gin Traud­chen Szpak regier­te er den Ver­ein bis zum 20-jäh­ri­gen Ver­eins­ju­bi­lä­um im Jah­re 1968.

Noch wäh­rend sei­ner Regent­schaft folg­te der nächs­te Schritt, als er am 11. Febru­ar 1967 zwei­ter Vor­sit­zen­der wur­de. Der lang­jäh­ri­ge Vor­sit­zen­de Johann Szpak (1949 – 1969) hat­te sich den damals 37-jäh­ri­gen Frie­del sicher­lich auch mit der Per­spek­ti­ve der Nach­fol­ge als Stell­ver­tre­ter geholt. Und so geschah es auch. Auf der Gene­ral­ver­samm­lung am 22. Febru­ar 1969 wur­de Frie­del Stein­weg Nach­fol­ger von Szpak, der aus gesund­heit­li­chen Grün­den sein Amt abgab und zum Ehren­vor­sit­zen­den ernannt wurde.

Jubil­äreh­run­gen 2018 (vor­ne von links): Ewald Zin­ke, Ilse Zin­ke geb. Har­hoff, Ria Stein­weg geb. Weh­ling, Ehren­vor­sit­zen­der Frie­del Stein­weg, Vor­sit­zen­der Mar­kus Klen­ner; (hin­te­re Rei­he): Cars­ten und Solv­eig Gre­we. Foto: Archiv Schützenverein

Was in den anschlie­ßen­den 24 Jah­ren als Ver­eins­vor­sit­zen­der unter sei­ner Regie folg­te, lässt sich sicher­lich als die „Gol­de­nen Jah­re“ des Schüt­zen­ver­eins Lüt­ke­he­i­de bezeich­nen. Die­ses lag nicht nur an der weit­sich­ti­gen Füh­rung des Ver­eins durch Frie­del Stein­weg, der immer wie­der neue Impul­se zu set­zen wuss­te, son­dern auch an einem Vor­stand und Offi­ziers­korps um ihn her­um, wel­ches über vie­le Jah­re und Jahr­zehn­te sta­bil blieb und somit für Kon­ti­nui­tät sorg­te. Gene­ral­oberst Theo Schulz (1955 – 1987), Oberst Alo­is Schrö­der (1963 – 1983), Oberst­leut­nant Frie­del Berg­man (1960 – 1997), Major Gerd Sar­em­ba (1970 – 1992), Theo Stein­weg (1969 – 1975), Man­fred Tem­mann (1975 – 1984) und Gott­fried Mai­kranz (1984 – 1993) als 2. Vor­sit­zen­de, Geschäfts­füh­rer Alfred Bro­cke (1956 – 1989), die Kas­sie­rer Ewald Zin­ke (1964 – 1985) und Bern­hard Feldk­em­per (1985 – 1993) waren alles Schüt­zen­brü­der, die lang­jäh­rig mit ihm zusam­men gear­bei­tet haben.

Zu den vie­len Höhe­punk­ten wäh­rend sei­ner Amts­zeit gehör­ten u. a.: Anschaf­fung eines gemein­sa­men Kugel­fangs mit dem Schüt­zen­ver­ein St. Huber­tus Holt­hau­sen-Schmin­trup (1971), Regent­schaft sei­ner Frau Ria Stein­weg als Schüt­zen­kö­ni­gin an der Sei­te des Schüt­zen­kö­nigs und Gene­ral­oberst Theo Schulz 1972 – 1974, 25jähriges Ver­eins­ju­bi­lä­um 1973, Anschaf­fung der Gulasch­ka­no­ne Schmau­si 1973, Ein­tra­gung ins Ver­eins­re­gis­ter 1974, Grün­dung der Schüt­zen­gil­de Wer­ne 1975, Grün­dung der Ehren­kom­pa­nie sowie Anschaf­fung der Böl­ler­ka­no­ne „Hei­de­schreck“ und Grün­dung der Kano­nie­re 1978, Fah­nen­wei­he 1978, Ein­füh­rung des Früh­schop­pens beim Schüt­zen­fest 1982, Anmie­tung des Fest­plat­zes am Bahn­hof 1983, Bau eine Bild­stocks zum 40jährigen Ver­eins­ju­bi­lä­um 1988, Auf­stel­lung von Ruhe­bän­ken in der Lüt­ke­he­i­de 1989/1991

Die­se erfolg­rei­che Ära des Schüt­zen­ver­eins Lüt­ke­he­i­de wird auf immer und ewig mit der Per­son von Frie­del Stein­weg ver­bun­den blei­ben und wäre ohne ihn nicht denk­bar gewe­sen, schreibt Mar­kus Klen­ner, aktu­ell Vor­sit­zen­der der Lüt­ke­he­i­der Schüt­zen, in sei­nem Nachruf.

Am 14. August 1993 ende­te dann die Amts­zeit von Frie­del Stein­weg durch sei­nen Rück­tritt. Gott­fried Mai­kranz wur­de zu sei­nem Nach­fol­ger gewählt. Zu die­sem Zeit­punkt hat­te der Schüt­zen­ver­ein 194 Mit­glie­der. Ein Mit­glie­der­zu­wachs von 76 Pro­zent inner­halb sei­ner Amts­zeit stand somit zur Buche.

Fol­ge­rich­tig wur­de Frie­del Stein­weg zum Ehren­vor­sit­zen­den ernannt. Aber auch nach Ende sei­ner Amts­zeit stand Frie­del dem nach­fol­gen­den Vor­stand immer mit Rat und Tat zur Seite. 

Auch außer­halb des Schüt­zen­ver­eins Lüt­ke­he­i­de war Frie­del Stein­weg ehren­amt­lich unter­wegs. Im Bür­ger­schüt­zen­ver­ein war er als Mit­glied in der Kom­pa­nie Ober­land über vie­le Jah­re ein Spen­der, der dar­über nie gro­ßes Auf­se­hen machte. 

Obwohl sei­ne Frau und er sel­ber kin­der­los waren, enga­gier­te sich Stein­weg mit ande­ren Unter­stüt­zern sehr für den Bau des Kin­der­gar­tens in der Lüt­ke­he­i­de, der im Jah­re 1976 nach den Som­mer­fe­ri­en eröff­net wur­de. Bei der Gestal­tung der Außen­an­la­gen im Früh­jahr 1976 hat­ten sei­ne Lüt­ke­he­i­de­schüt­zen natür­lich tat­kräf­tig mitgeholfen.

„Frie­del Stein­weg war immer ein Vor­bild in Sachen Ehren­amt. Die Sache war ihm immer wich­ti­ger als sei­ne eige­ne Per­son. Daher konn­te er nach sei­nem Rück­tritt auch immer dar­auf set­zen, dass nach­fol­gen­de Vor­stän­de ’sei­nen’ Schüt­zen­ver­ein in sei­nem Sin­ne wei­ter­füh­ren wür­den”, so Mar­kus Klen­ner weiter.

Der Schüt­zen­ver­ein Lüt­ke­he­i­de und der Bür­ger­schüt­zen­ver­ein Wer­ne sind ihrem Schüt­zen­bru­der Frie­del Stein­weg für sein Enga­ge­ment in 62-jäh­ri­ger Mit­glied­schaft zu tiefst dank­bar. Sie ver­lie­ren mit ihm nicht nur einen belieb­ten Schüt­zen­bru­der, son­dern auch einen guten Freund und wer­den ihm stets ein ehren­des Andenken bewahren.

Der Schüt­zen­ver­ein Lüt­ke­he­i­de ruft sei­ne Mit­glie­der zur zahl­rei­chen Teil­nah­me an der Trau­er­fei­er zur Beer­di­gung ihres Ehren­vor­sit­zen­den auf. Die Schüt­zen tref­fen sich hier­zu in kom­plet­ter Uni­form am Mon­tag, 5. Dezem­ber, inklu­si­ve Fah­nen­ab­ord­nung in der Pfarr­kir­che St. Chris­to­pho­rus. Dort begin­nen die Trau­er­fei­er­lich­kei­ten mit einem See­len­amt um 10 Uhr. Anschlie­ßend erfolgt die Urnen­bei­set­zung von der Fried­hofs­ka­pel­le am Süd­ring aus.

Anzeige

Weitere Artikel von Werne Plus

„Selbstbehauptung und Anti-Gewalttraining“ für Frauen

Werne. Wie verhalte ich mich in gefährlichen Situationen? Wie vermeide ich rechtzeitig eine drohende Eskalation? Und wie kann ich mich im Fall der Fälle...

Küchenbrand schreckt Feuerwehr Werne am frühen Morgen auf

Werne. Am Dienstagmorgen (30.05.2023) um 3.42 Uhr wurden der Löschzug 1 Stadtmitte der Freiwillige Feuerwehr Werne sowie Rettungswagen und Notarzt des Rettungsdienstes der Stadt...

Eintracht verpasst Kreisliga A‑Titel nur wegen schwächerer Tordifferenz

Werne. Nur eine Niederlage, fünf Remis, 22 Siege und damit 71 Punkte sowie 117:37-Tore: Die Saisonbilanz von Eintracht Werne in der Kreisliga A1 (UN/HAM)...

Betonplatte auf Gleise gelegt – Bundespolizei sucht Zeugen

Bergkamen. Am gestrigen Sonntagabend (28. Mai 2023) kollidierte ein Zug in Bergkamen mit einer, auf den Schienen abgelegten, Steinplatte. Die Bundespolizei bittet die Bevölkerung...