Werne. Ende September gab die Politik in Werne „grünes Licht“ für den Neubau des Feuerwehrhauses in Stockum. Im Ausschuss des Kommunalbetriebs Werne (KBW) benötigte die Verwaltung Zustimmung für die weiteren Schritte, die es erst nach ausgiebiger Diskussion gab.
Nur mit Bauchschmerzen stimmten Vertreter aller Fraktionen im September 2021 zu, denn das Projekt soll 6,02 statt der zuvor kalkulierten 3,4 Millionen Euro kosten. Am Dienstag (2. Februar) im Ausschuss hatte KBW-Leiter Frank Adamietz weitere schlechte Nachrichten. Eine Förderung aus dem Programm für effiziente Gebäude (BEG) sei nicht mehr möglich. Rund 635.000 Euro hatte man als Entlastung für den Bau des Feuerwehrhauses nach Energiestandard 40 eingeplant. „Der Gesamtbetrag ist im Haushaltsplan eingestellt. Kommt noch einmal ein Fördertopf, von dem wir ausgehen, wäre das eine Entlastung“, hofft Adamietz in den kommenden Monaten auf eine ähnliche Förderkulisse.
Mit Blick auf ähnliche Projekte in der Nachbarschaft haderte Uta Leisentritt (CDU) erneut mit den hohen Kosten. „In Ascheberg wird ein Feuerwehrhaus für 3,9 Millionen Euro gebaut, das doppelt so groß ist. In Nordkirchen kosten zwei Feuerwehrhäuser zusammen 3 Millionen Euro. Wie das möglich ist, wollen wir überprüft wissen“, sagte sie. Frank Adamietz antwortet: „In Ascheberg war die Ausschreibung schon 2017. Auf unserer Nachfrage hin, hat der ausführende Architekt bestätigt, dass das Gebäude heute 30 Prozent teurer wäre. Zudem gibt es in Ascheberg keine Photovoltaikanlage, keine Dachbegrünung, keinen Turm, keine Wohneinheit. Und es ist auch nicht doppelt so groß. Wir müssen jetzt voran kommen.“
Unterstützung erhielt der KBW-Chef von den anderen Fraktionen. „Wir haben uns lange genug geärgert. Jetzt müssen wir es realisieren und nicht wieder alles verwerfen“, meinte Arthur Reichert (FDP). „Das ist jetzt Äpfel mit Birnen vergleichen. Wir müssen die Wünsche der Wehr erfüllen. So hatten wir es beschlossen“, erinnerte Klaus Schlüter (Bündnis 90 / Die Grünen) an die langen Diskussionen im vergangenen Jahr. „Beschließen und loslegen“, so seine Aufforderung, der die Ausschussmitglieder schließlich einstimmig nachkamen. Unter anderem die Vorbereitung der Vergabe kann nun fortgeführt werden.
KBW-Mitarbeiter Björn Rother erklärte, dass in der angepassten Planung die Umkleidebereiche vergrößert worden sein. Die Größe der Fahrzeughalle wurde zugunsten der Übungsfläche um einen Meter reduziert. Alle Maßnahmen hätten keine finanziellen Auswirkungen auf die Gesamtkosten in Höhe von 5,623 Millionen Euro (ohne Grunderwerb).