Donnerstag, März 30, 2023

Inner Wheel Club Lünen-Werne spendet 1.500 Euro für die Ukraine

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Werne/Lünen. Die Lage in den umkämpf­ten Gebie­ten der Ukrai­ne sei nach wie vor „kata­stro­phal“, kon­sta­tier­te Dr. Rapha­el von Hoens­broech, Vor­sit­zen­der der Csil­la-von-Boe­se­la­ger-Stif­tung Ost­eu­ro­pa­hil­fe. „Vie­le Dör­fer sind ohne Strom und Was­ser, von Nah­rungs­mit­teln ganz zu schweigen.“ 

Umso dank­ba­rer sei er für die Spen­de von 1.500 Euro des Inner Wheel Clubs Lünen-Wer­ne. „Gera­de jetzt im Win­ter brau­chen wir drin­gend Geld“, erklär­ter er Rita Rin­sche­de. Die Prä­si­den­tin des IWC Lünen-Wer­ne hat­te die Spen­de über­reicht. Der Betrag gehe direkt und ohne Abzü­ge in die Ukrai­ne, sag­te Hoensbroech.

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Die Csil­la-von-Boe­se­la­ger-Stif­tung ist bereits seit 25 Jah­ren in der Ukrai­ne aktiv. Rapha­el von Hoens­broech war gleich zu Beginn des Angriffs­krie­ges ins Land gereist, um sich ein Bild von der Lage zu ver­schaf­fen. „Wir haben in den ver­gan­ge­nen Jahr­zehn­ten ein Netz von Kon­tak­ten auf­ge­baut, das es uns jetzt ermög­licht hat, schnell vor Ort zu hel­fen“, erklär­te Hoens­broech. Zumal die Stif­tung bei Kriegs­aus­bruch regel­recht von Spen­den über­schüt­tet wor­den sei. Damit konn­ten „rie­si­ge Hilfs­pro­jek­te“ umge­setzt wer­den. So habe sich in Odes­sa, am Rand der umkämpf­ten Gebie­te, eine Orga­ni­sa­ti­on gegrün­det. Deren Hel­fer ver­sor­gen etwa 70 Dör­fer im rus­sisch besetz­ten Gebiet mit Essens­pa­ke­ten. Die Zwei-Wochen-Ratio­nen wer­den von Ex-Mili­tärs in Bul­lis durch die Gegend trans­por­tiert. Zum ande­ren hilft die Orga­ni­sa­ti­on geflüch­te­ten Men­schen in Odessa.

In Sapo­risch­ja, gele­gen in jener Zone, die Russ­land annek­tie­ren will, ver­sorgt die Stif­tung mit­hil­fe ört­li­cher Part­ner etwa 1.000 Men­schen am Tag mit Nah­rungs­mit­teln. „Eini­ges davon kau­fen wir von Pro­du­zen­ten vor Ort, um die loka­le Wirt­schaft zu stär­ken“, sag­te Hoens­broech. Als drit­tes aktu­el­les Pro­jekt nann­te der Stif­tungs­vor­stand den Auf­bau einer Nah­rungs­mit­tel­brü­cke über ein Zwi­schen­la­ger in Rumänien.

Ein vier­ter Bereich ruht der­zeit: die Flucht­hil­fe für Men­schen, die nicht selbst­stän­dig mit dem Auto oder dem Zug außer Lan­des fah­ren konn­ten – Schwerst­be­hin­der­te oder Hoch­schwan­ge­re zum Bei­spiel. „Wer flie­hen woll­te, ist inzwi­schen her­aus­ge­kom­men, daher war­ten wir jetzt ab, ob sich die Kriegs­li­nie wei­ter in die Ukrai­ne hin­ein ver­schiebt“, erklär­te Hoens­broech. Die­je­ni­gen Ukrai­ner, die in nicht umkämpf­ten Gebie­ten woh­nen, leben nach dem Mot­to „Nut­ze den Tag“. „Es besteht eine kras­se Absur­di­tät zwi­schen einem halb­wegs nor­ma­len Leben auf der einen und Bom­ben- und Droh­nen­an­grif­fen auf der ande­ren Seite.“

Für die Not­hil­fe in Ost­eu­ro­pa müs­se die Stif­tung mit einem „über­schau­ba­ren“ Bud­get aus­kom­men, da ja das Kapi­tal­ver­mö­gen nicht ange­grif­fen wer­den dür­fe, so Hoens­broech. Auf Spen­den sind die Ehren­amt­li­chen der Orga­ni­sa­ti­on – der­zeit sind das unge­fähr 60 Frau­en und Män­ner – daher ange­wie­sen. „Seit Kriegs­be­ginn hat das Spen­den­vo­lu­men lei­der deut­lich abge­nom­men“, wie Hoens­broech beob­ach­tet hat. „Das erle­ben wir oft: Mit der Zeit tritt eine Art Sät­ti­gung ein, außer­dem ist das Bud­get, das vie­le Unter­neh­men für die­se Zwe­cke zur Ver­fü­gung haben, zum Jah­res­en­de hin ausgeschöpft.“ 

Dabei brau­che die Stif­tung gera­de jetzt zum Win­ter hin Geld, um die auf­ge­bau­ten Hilfs­netz­wer­ke auf­recht­zu­er­hal­ten. Auch Sach­gü­ter wer­den benö­tigt: Klei­dung, Decken, Bett­wä­sche. „Aller­dings kön­nen wir kei­ne ein­zel­nen Spen­den von Pri­vat­leu­ten ver­wen­den, son­dern nur palet­ten­wei­se geord­ne­te Groß­spen­den“, erklärt Hoens­broech. „Uns feh­len die Arbeits­kräf­te, um Ein­zel­spen­den zu sortieren.“

INFO

Die Csil­la-von-Boe­se­la­ger-Stif­tung ist mit ihren ehren­amt­li­chen Hel­fe­rin­nen und Hel­fern, Sach- und Geld­spen­den seit 1991 in Ost­eu­ro­pa aktiv. Begon­nen hat die Not­hil­fe­ar­beit sogar bereits 1987 durch Csil­la von Boe­se­la­ger (+1994) in Ungarn. Sie wur­de durch den Groß­ein­satz für die DDR-Flücht­lin­ge im Som­mer 1989 euro­pa­weit bekannt. Auch nach ihrem Tod basiert das Prin­zip der Stif­tung auf per­sön­li­cher Hil­fe zur Selbst­hil­fe. Das bedeu­tet: Die Stif­tung unter­stützt immer nur loka­le Initia­ti­ven von Men­schen vor Ort für ihre eige­nen Lands­leu­te. Wei­te­re Infor­ma­tio­nen:www.boeselager-osteuropahilfe.de.

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