Werne. Da sie für die Ausbildung von Feuerwehrleuten sehr wichtig ist, organisierten die Freiwillige Feuerwehr Selm und die Freiwillige Feuerwehr Werne zusammen eine Realbrandausbildung.
Die Feuerwehrleute trainierten in einem Brandcontainer – eine Gelegenheit, die sich nur sehr selten den Ehrenamtlichen bietet.
Die Realbrandausbildung bestand aus insgesamt drei Durchgängen. „Im ersten Durchgang konnten sich alle an die enorme Hitze gewöhnen und das Rauch- sowie Flammenbild ansehen und beobachten, was mit dem Rauch passiert. Hier konnte man den sogenannten ‚Flash Over‘ beobachten, was die schlagartige Brandausbreitung auf einen gesamten Brandraum meint“, schilderte Wernes Oberfeuerwehrmann Robin Nolting die Übung.
Der Großteil der Flammen und Hitze ist über die Köpfe der Teilnehmerinnen und Teilnehmer hinweggerollt, da extra ein Höhenunterschied von 40 Zentimetern zum normalen Boden im Anhänger besteht. Absolut beeindruckend war hier die Rauchgasdurchzündung zu sehen, so Nolzing weiter.
Im zweiten und dritten Durchgang wurde mehr auf die Taktik mit dem Strahlrohr und der Türöffnung eingegangen. Es wurde der Brandrauch und die Tür gekühlt, um diese dann zu öffnen und ausreichend Sprühstöße in den Brandraum zu geben; damit eben genau eine Rauchgasdurchzündung verhindert werden kann. Ebenfalls bekamen die Kameradinnen und Kameraden zu spüren, wie heiß tatsächlich Wasserdampf ist.
Natürlich erfolgte die gesamte Ausbildung mit der persönlichen Schutzausrüstung, bestehend aus der Brandschutzkleidung, Atemschutzgerät, Helm und einem Poncho, damit vor allem das Gerät und der Helm geschützt sind. Hier ist das sorgfältige Anlegen der Schutzausrüstung Pflicht – wie im Einsatz auch. „Es wurde mehrere 100 Grad heiß und es wäre sehr ungemütlich, wenn irgendwo ein Stückchen Haut der Hitze schutzlos ausgeliefert wäre“, erklärte Robin Nolting.
Die Realbrandausbildung war für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein Erlebnis wert, war die einhellige Meinung. Auch wenn die sowieso schon heißen Temperaturen an diesem Wochenende für Schweiß sorgten, waren unsere Kameradinnen und Kameraden noch einmal mehr der Hitze ausgesetzt und kamen doppelt ins Schwitzen, um im Einsatzfall an die Hitze gewöhnt zu sein.
Die Übung hatte die Firma DELTA Safety & Protection GmbH aus Sulingen durchgeführt.