Freitag, April 25, 2025

Feuerwehr-Chef Temmann blickt auf Unwetter am 14. Juli 2021 zurück

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Werne. In den Nachmittagsstunden des 14. Juli 2021, heute vor einem Jahr, setzte in Werne jener Starkregen ein, den die Wetterdienste angekündigt hatten.

Im Nu galt für die großen Pflasterflächen in der Fußgängerzone „Land unter“, mussten die Passanten, die noch unterwegs waren, nahezu knöcheltief durchs Wasser waten. „Zehn Minuten nach Beginn des Regens gingen bei uns die ersten Alarmierungen ein“, erinnerte sich Stadtbrandinspektor Thomas Temmann im Gespräch mit WERNEplus an die von dann an ununterbrochene Kette von Einsätzen.

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„Das war sicher eines der größten Ereignisse der vergangenen Jahre“, ordnete der Chef der Freiwilligen Feuerwehr Werne ein und ergänzte: „Werne war zum Glück nicht so hart betroffenen und es sind auch keine Menschen zu Schaden gekommen“, blickte er auf die verheerenden Flutfolgen im Ahrtal und am Niederrhein.

Schnelles Handeln der 80 bis 90 alarmierten Einsatzkräfte war gleichwohl gefragt. So hatte sich an Kreuzung Münsterstraße/ Hansaring (Autohaus Schmidt) viel Wasser angesammelt und diese für Autos und andere Verkehrsteilnehmer unpassierbar gemacht. Da seien dennoch einige hineingefahren, bevor die Kreuzung von der Feuerwehr abgesperrt wurde, schilderte Temmann.

Im St.-Christophorus-Krankenhaus drohten zudem die Technikräume vollzulaufen. Die Lage hatte man aber schnell und routiniert in den Griff bekommen, wendeten die Feuerwehrleute größeren Schaden ab.

Schwer zu schaffen machten die Wassermassen auch einem Landwirt an der Varnhöveler Straße. Von den Feldern waren Wasser und Schlamm in die Ställe gelaufen. „Die Pferde dort standen im Wasser“, schilderte er die Situation, die die Feuerwehr schließlich mit Abpumpen und Sandsäcken absicherte. An Körner- und Lessingstraße, wo das Wasser durch die Gärten floss, wurde ebenfalls mit Sandsäcken gegengesteuert.

Und am späten Abend, als alle Werner Einsätze abgearbeitet waren, liefen bei Temmann noch Bitten um Unterstützung aus der Nachbarschaft ein. „Als ich nachgefragt habe, gingen sofort 20 Hände hoch“, schildert der Werner Feuerwehr-Chef stolz die Einsatzbereitschaft. „Wir sind ja auch mal auf Hilfe angewiesen“, ergänzte er zum Selbstverständnis der Retter untereinander.

Thomas Temmann, Chef der Freiwilligen Feuerwehr Werne. Foto: Gaby Brüggemann
Thomas Temmann, Chef der Freiwilligen Feuerwehr Werne. Foto: Gaby Brüggemann

Zusammenarbeit noch weiter optimiert

Im Nachgang des Starkregen-Ereignisses hat man die Zusammenarbeit von Feuerwehr, Ordnungsamt und Technischen Hilfswerks noch weiter optimiert. So treffe man sich vor großen Ereignissen zur Lagebesprechung in der Einsatzzentrale der Feuerwehr im Gerätehaus Mitte, um das gemeinsames Handeln zu koordinieren. Zudem habe der Kreis Unna als zuständige Behörde eine Kreis-Einsatzleitung geschaffen. Auch die Anschaffung einer Sandsack-Füllanlage im Kreis ist eine Lehre aus dem Ereignis.

Kurz vor der sogenannten „Jahrhundertflut“, die wohl kein singuläres Ereignis bleiben dürfte, hatte es in Fröndenberg bereits ein massives Hochwasser mit schwerwiegenden Folgen gegeben. Hier half das Werner THW auf Anforderung des Kreises mit dem Befüllen und Liefern von Sandsäcken in die betroffenen Gebiete aus.

Bei den Einsätzen am 14. Juli hatte in Werne Freiwillige Feuerwehr und THW, koordiniert von der Rettungsleitstelle, eng zusammengearbeitet. Das war super, schilderte Temmann die Zusammenarbeit, über die man sich bei einem gemeinsamen Dienstabend im Nachgang austauschte. Geplant sei künftig außerdem eine gemeinsame Übung. Dabei gehe es darum, die Kommunikation der Hilfskräfte vertiefen.

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