Samstag, März 25, 2023

Ausstellung im Stadtmuseum Werne: „Do it yourself“ ist voll im Trend

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Wer­ne. „Do it yours­elf“ oder der neu­en „Lust aufs Sel­ber­ma­chen“ kann man seit Sonn­tag im Stadt­mu­se­um Wer­ne in der Wan­der­aus­stel­lung des Land­schafts­ver­bands West­fa­len Lip­pe (LWL) nachspüren.

Muse­ums­lei­te­rin Dr. Con­stan­ze Döh­rer eröff­ne­te die Schau mit vie­len selbst­ge­mach­ten Objek­ten zum Erin­nern, Stau­nen und Schmun­zeln gemein­sam mit Sarah Pfeif­fer vom LWL, die die Prä­sen­ta­ti­on beglei­te­te. „Man kommt schnell ins Gespräch“, stell­te die Muse­ums­lei­te­rin beim Eröff­nungs­rund­gang mit den Besu­chern anhand von Hand­ar­bei­ten, einem selbst­ge­bas­tel­ten Rasen­mä­her oder der aus einer alten Jeans ent­stan­de­nen Upcy­cling-Tasche fest. Für Wer­nes Muse­ums­lei­te­rin steht fest: „Sel­ber­ma­chen ist fin­dig und krea­tiv und macht auch zufrieden.“

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Anfang des 20. Jahr­hun­derts gehör­te das Sel­ber­ma­chen fest zum All­tag vie­ler Men­schen dazu. Heu­te kann man fast alles ver­hält­nis­mä­ßig schnell und güns­tig kau­fen. Trotz­dem ent­schei­den sich Men­schen nach wie vor für das Sel­ber­ma­chen. Doch war­um machen sie heu­te Din­ge sel­ber, obwohl sie es nicht müss­ten? Fra­gen wie die­sen geht die Wan­der­aus­stel­lung nach, die bis zum 15. Mai zu sehen ist.

Beson­de­re Objek­te: Rasen­mä­her und Kanu Mar­ke Eigenbau

Nicht all­täg­li­che Hin­gu­cker gibt es in der Schau auch. So etwa der Rasen­mä­her aus der DDR, der aus einem alten Pup­pen­wa­gen, einer Wäsche­trom­mel, Klin­gen und einem Motor in Mar­ke Eigen­bau her­ge­stellt wur­de. Ein wei­te­res Stück führt zurück in Ver­gan­gen­heit. Es han­delt sich um einen Abwurf­tank von Flug­zeu­gen, der zu einem Kanu für Kin­der umfunk­tio­niert wur­de. Die Alli­ier­ten-Flie­ger war­fen die lee­ren Tanks in der Regel über Fel­dern ab, erläu­ter­te Dr. Döh­rer dazu.

Hier­bei han­delt sich um einen Abwurf­tank von Flug­zeu­gen, der zu einem Kanu für Kin­der umfunk­tio­niert wur­de. Foto: Gaby Brüggemann

DIY im Wan­del der Jahrzehnte

Über die Jahr­zehn­te wan­del­te sich die Moti­va­tio­nen zum Sel­ber­ma­chen deut­lich. Sei es aus Man­gel­wirt­schaft her­aus, aus Pro­test gegen Kon­sum­ver­hal­ten oder als Per­spek­ti­ve für Nach­hal­tig­keit, DIY hat vie­le Facet­ten. „Seit eini­gen Jah­ren ist ‚Do it yours­elf´ wie­der voll im Trend: Men­schen stri­cken in der Bahn, zie­hen in Gemein­schafts­gär­ten Gemü­se oder repa­rie­ren in soge­nann­ten Repair-Cafés Fahr­rä­der und Radi­os“, heißt es dazu in der Medi­en­mit­tei­lung des LWL. Die Aus­stel­lung zei­ge Gren­zen und Über­gän­ge zwi­schen his­to­ri­schen und aktu­el­len For­men des Sel­ber­ma­chens und wer­fe dabei auch einen kri­ti­schen Blick auf den DIY-Boom, erläu­tern die Ausstellungsmacher.

So betrach­te die Prä­sen­ta­ti­on die Prak­ti­ken des Sel­ber­ma­chens in den Span­nungs­fel­dern „Man­gel & Über­fluss“, „Hob­by & Arbeit“ und „All­tag & Gegen­kul­tu­ren“, dif­fe­ren­ziert LWL-Sarah Lie­ne­ke. Dabei lie­ge der Fokus den Akteur/innen und auf zeit­ty­pi­schen For­men des Sel­ber­ma­chens „Bis heu­te spie­len unter­schied­li­che Fak­to­ren wie Zeit, Geld und gesell­schaft­li­che Erwar­tun­gen eine zen­tra­le Rol­le bei der Ent­schei­dung für oder gegen das Sel­ber­ma­chen“, erläu­tert sie.

Füh­run­gen und Workshops

Das Muse­um bie­tet am 27. März, 10. April und 1. Mai jeweils von 15 bis 16 Uhr drei kos­ten­lo­se öffent­li­che Füh­run­gen an. Anmel­dung ist erfor­der­lich! Wei­te­re Füh­run­gen kön­nen kos­ten­pflich­tig gebucht wer­den. Am 8. Mai bie­tet zudem das LWL-Muse­ums­amt um 15 Uhr eine kos­ten­freie Tan­dem­füh­rung mit Gebär­den­dol­met­sche­rin an.

Anmel­dun­gen: Tel. 02389/780 773 oder museum@werne.de

Fer­ner fin­den gemein­sam mit der Fami­li­en­bil­dungs­stät­te drei Work­shops statt. Am 24. April heißt es in der FBS von 9 bis 15 Uhr „Upcy­cling – aus Alt mach Neu“. In die­sem Kurs kann man unter der Lei­tung von Dan­dya Soy­za alte Klei­dung neu desi­gnen und auf­wer­ten oder aus alten Stof­fen wie Blu­sen, Hem­den, Hosen, Tisch­de­cken… ganz neue Din­ge, wie Taschen, Kis­sen usw. her­stel­len. Die Refe­ren­tin bringt vie­le Bei­spie­le mit. Schnitt­mus­ter kann man mit­neh­men und zuhau­se wei­te­re Tei­le upcy­clen. Die Teil­nah­me­ge­bühr beträgt 10 Euro. Mit­zu­brin­gen sind alte Klei­dungs­stü­cke oder Stoff, Sche­re, Maß­band, Näh- und Steck­na­deln, Schnei­der­krei­de und Nähgarn. 

Anmel­dung: FBS Wer­ne, Kon­rad-Ade­nau­er-Str. 8, 59368 Wer­ne; Fbs-werne@bistum-muenster.de

Am 30. April geht es von 10 bis 13 Uhr im Muse­um im Blau­druck-Schnup­per-Work­shop „Alte Tech­nik, Neu­er Stil“ um das Ver­zie­ren von Taschen, Tüchern oder Beu­tel. Doris Bei­sche übt die­ses alte Hand­werk bereits seit Jah­re und gibt einen ers­ten Ein­stieg in die Tech­nik. Druck­mo­del und Mate­ria­li­en sind vor­han­den. Eige­ne Tex­ti­li­en (wei­ße Baum­woll- oder Lei­nen­stof­fe, gewa­schen) kön­nen mit­ge­bracht oder für klei­nes Geld Beu­tel, Deck­chen etc. zum Bedru­cken erwor­ben wer­den. „Bit­te zie­hen Sie alte Klei­dung an oder brin­gen Sie einen Kit­tel mit“, rät die Lei­te­rin des Workshops. 

Anmel­dung: museum@werne.de oder Tel. 02389/780 773. 

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