Samstag, Juni 3, 2023

An(ge)dacht: Advent sollte eine Zeit der Vorbereitung sein

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Wer­ne. Advent ist für Chris­ten ein Sinn­bild für das Ende der Dun­kel­heit der Welt, in die an Weih­nach­ten durch die Geburt von Jesus Chris­tus das Licht des Heils und der Erlö­sung ein­dringt. Des­we­gen heißt „Advent“ Ankunft.

Eine freu­di­ge Per­spek­ti­ve also. Doch was machen wir Men­schen aus die­sen Wochen vor Hei­lig­abend? Für die meis­ten von uns fängt mit dem Anzün­den der ers­ten Ker­ze auf dem Advents­kranz eine Zeit zuneh­men­der Hek­tik ein. Da wird dann schnell die Fra­ge nach dem weih­nacht­li­chen Fest­essen wich­tig oder das Pro­blem rele­vant, was wem zu schen­ken ist. Jesus als das Licht der Welt tritt schnell in den Hin­ter­grund. Ande­re sind so sehr in ihrem All­tag befan­gen, dass sie von der Advents- und Weih­nachts­zeit gar nichts mitbekommen.

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Genau für die­se Män­ner und Frau­en ist ein Detail der Weih­nachts­ge­schich­te, wie sie Lukas beschreibt, inter­es­sant. Drau­ßen in der küh­len Nacht der judäi­schen Ber­ge ver­sam­mel­ten sich Hir­ten um das wär­men­de Lager­feu­er. Nicht, weil sie den Feu­er­schein als roman­ti­sche Epi­so­de  betrach­te­ten. Es waren hart arbei­ten­de Män­ner, die die Nacht bei ihren Scha­fen ver­brin­gen muss­ten. Natür­lich kann­ten sie als Juden die alte Pro­phe­zei­hung von der Ankunft des Mes­si­as. Aber das dürf­te an die­sem denk­wür­di­gen Abend wohl kaum das Gesprächs­the­ma am Lager­feu­er gewe­sen sein. Die Hir­ten waren fest in ihren har­ten All­tag ein­ge­bun­den. Ein Abend also, wie vie­le ande­re zuvor?

Ja, aber nur bis zu dem Zeit­punkt, als Gott in die­sen All­tag ein­griff. Zuerst war es nur ein Engel, dann erschie­nen vie­le Engel. Die Hir­ten erleb­ten recht plas­tisch, was es bedeu­tet, wenn die Fins­ter­nis der Welt plötz­lich durch das Him­mels­licht ver­drängt wird. Sie reagier­ten, so der Lukas-Bericht, zuerst erschro­cken. Die­ser Schre­cken wich jedoch bald Neu­gier und Freu­de. Sie mach­ten sich auf den Weg nach Beth­le­hem, sahen das neu­ge­bo­re­ne Kind und eil­ten begeis­tert durch den Ort und berich­te­ten allen Men­schen, was sie in die­ser Nacht erlebt hatten.

Auch heu­te sind vie­le in ihren All­tag ein­ge­bun­den und glei­chen damit den Vieh­hü­tern von vor 2.000 Jah­ren. Heu­te erschei­nen in der Regel kei­ne Engel mehr, um die fro­he Bot­schaft zu ver­kün­den. Doch im Gegen­satz zu damals wis­sen Chris­ten, wie die Geschich­te Got­tes mit den Men­schen der Welt wei­ter­geht. Lei­der hält der All­tag mit sei­ner Rou­ti­ne, ver­stärkt durch den vor­weih­nacht­li­chen Orga­ni­sa­ti­ons- und Ein­kaufs­stress, davon ab, zur Ruhe zu kom­men. Wenn dann die Weih­nachts­ta­ge begin­nen, gibt es ein gro­ßes Auf­at­men. Nicht weil das Licht des Him­mels die Dun­kel­heit abge­löst hat, son­dern weil der advent­li­che Stress auf­hört. Dabei soll­ten die vier Wochen vor dem Christ­fest doch eine Zeit der Vor­be­rei­tung sein.

Es liegt an jedem Ein­zel­nen, sich die­se „Nach­denk­zei­ten“ frei­zu­schau­feln. Man­cher erin­nert sich an sei­ne Kind­heit, als die Mut­ter noch Zeit hat­te, mit den Kin­dern zu bas­teln oder Weih­nachts­plätz­chen zu backen. Heu­te, wo vie­le Eltern voll berufs­tä­tig sind, bleibt für vor­weih­nacht­li­che Fami­li­en­ak­ti­vi­tä­ten nur noch am Wochen­en­de Zeit. Auf jeden Fall gilt es, im per­sön­li­chen Zeit­ma­nage­ment Prio­ri­tä­ten zu set­zen. Dazu braucht es aber Mut, der vor­weih­nacht­li­chen Het­ze den Kampf anzu­sa­gen. Dazu wün­sche ich viel Kraft und anste­cken­de Kreativität.

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