Sonntag, März 26, 2023

Wasser und Schimmel im Kita-Dach in Stockum: Totalsanierung nötig

Anzeige

Sto­ckum. Alles ande­re als geplant ver­läuft die Sanie­rung der katho­li­schen Kita St. Sophia in Sto­ckum. Der Was­ser­scha­den im Dach des Anbaus ist weit­aus schlim­mer als ange­nom­men. Nicht nur im vor­de­ren Teil des Anbaus, son­dern auch im Bereich des Bestands­ge­bäu­des ist das Dach durch ein­ge­drun­ge­nes Was­ser so beschä­digt und vol­ler Schim­mel, dass die im Dezem­ber begon­ne­nen Sanie­rungs­maß­nah­men nicht ausreichen.

„Eine Teil­sa­nie­rung ist aus­ge­schlos­sen, da ist eine Total­sa­nie­rung not­wen­dig“, sprach Dechant Jür­gen Schä­fer am Don­ners­tag (21. Janu­ar) auf Nach­fra­ge von WERN­Eplus Klar­text. „Das ist ein Rie­sen­dra­ma, eine Voll­ka­ta­stro­phe, wir müs­sen jetzt in alle Rich­tun­gen den­ken“, kom­men­tier­te er die Zuspit­zung der bereits im Som­mer 2019 begon­ne­nen Rei­he von Schä­den, die Ein­rich­tung und Trä­ger nun erneut vor gro­ße Pro­ble­me stellt. „Auf abseh­ba­re Zeit wird das hier nichts,“ räum­te er ein. Da gehe die Sicher­heit der Kin­der vor.

- Advertisement -

In einer vir­tu­el­len Kir­chen­vor­stands­sit­zung am Don­ners­tag­abend sol­le das wei­te­re Vor­ge­hen bera­ten wer­den. Eine Con­tai­ner-Lösung für zwei Kita-Grup­pen, auf­ge­stellt auf dem Park­platz neben dem evan­ge­li­schen Gemein­de­zen­trum, wer­de erwo­gen. Die Betreu­ungs­mög­lich­kei­ten für zwei Grup­pen im Gemein­de­zen­trum blei­be erhal­ten. Ein Gerichts­ver­fah­ren zu den Schä­den an dem Kita-Gebäu­de ist anhän­gig. Hier müs­se man nun wie­der die neu­en Schä­den gut­ach­ter­lich fest­stel­len las­sen und anmel­den. Allein einen Gut­ach­ter zu fin­den, daue­re, ins­be­son­de­re unter den gegen­wär­ti­gen Coro­na-Bedin­gun­gen wie Home­of­fice etc., schil­der­te Schä­fer die Situation.

Zum Hin­ter­grund: Im Som­mer 2019 muss­ten in der Sto­cku­mer Kita die Umzugs­kar­tons gepackt wer­den. Grund war ein Was­ser­scha­den im 2012 errich­te­ten Anbau an der Vor­der­sei­te der Ein­rich­tung sowie eini­ge Set­zun­gen in die­sem Bereich. Für die Dau­er der Sanie­rung kam die Vier-Grup­pen-Kita in ech­ter Nach­bar­schafts­hil­fe im evan­ge­li­schen Gemein­de­zen­trum unter. Die Betriebs­er­laub­nis für die Betreu­ung von vier Grup­pen dort hat­te der Land­schafts­ver­bands West­fa­len Lip­pe (LWL) aller­dings nur tem­po­rär bewil­ligt und im ver­gan­ge­nen Som­mer mit­ge­teilt, dass für zwei Grup­pen eine ande­re Raum­lö­sung gefun­den wer­den müs­se. Mit der Sanie­rung der rück­wär­ti­gen Bestands­räu­me soll­te dies umge­setzt werden.

Aus­weich­quar­tier drin­gend gesucht

Zu den Sanie­rungs­maß­nah­men war ein Bau­bio­lo­ge hin­zu­ge­zo­gen wor­den, der zusam­men mit dem Archi­tek­ten das Sanie­rungs­kon­zept beim LWL vor­ge­legt hat­te. Bei Raum­luft-Mes­sun­gen des Bau­bio­lo­gen sei­en zunächst kei­ne Schim­mel­spo­ren fest­ge­stellt wor­den. Die Decke sei nach unten mit einem Schutz­film abge­dich­tet gewe­sen. Die spä­ter bei der Abnah­me der Schall­schutz­de­cke ent­deck­ten Schä­den mit Schim­mel in Dach und Dämm­ma­te­ri­al sei­en des­halb nicht mess­bar gewesen.

Eltern zeig­ten sich bereits im Vor­feld gegen­über WERN­Eplus ent­setzt über die neue Hiobs­bot­schaft und for­der­ten gera­de in Coro­na-Zei­ten eine „grö­ße­re Lösung”. Dabei ver­wie­sen sie auf den Vor­schlag des Eltern­bei­rats, in das ehe­ma­li­ge Frei­bad Sto­ckum umzu­zie­hen. 2008 haben bekannt­lich die Mit­glie­der des Angel­sport­ver­eins ASV Wer­ne-Lip­pe­tal das alte Schwimm­bad von der Stadt über­nom­men. Die Becken wur­den ver­füllt, die Gebäu­de für den Ver­ein her­ge­rich­tet. Hier sei Platz und die Ang­ler gesprächs­be­reit, heißt es aus der Elternschaft.

„Wir brau­chen schnell eine Lösung“, wies Jür­gen Schä­fer auf die drän­gen­de Zeit und die Kos­ten­fra­ge hin. Für den Vor­schlag, das ehe­ma­li­ge Frei­bad zu nut­zen, müs­se etwa geprüft wer­den, ob alle Anfor­de­run­gen an Kana­li­sa­ti­on, Boden­be­schaf­fen­heit, Strom, Was­ser etc. den Anfor­de­run­gen für einen Kita-Betrieb genüg­ten. Das brau­che Zeit, die man kaum habe. Als Trä­ger der Kita habe man zudem kei­ne eige­nen Mit­tel zur Ver­fü­gung, müs­se schlicht jeman­den haben, der bezahlt. Alle Inves­ti­tio­nen über 15.000 Euro – und allein bei einer ange­dach­ten Con­tai­ner-Lösung spre­che man von meh­re­ren 100.000 Euro – müss­ten von der Kir­chen­auf­sicht geneh­migt werden.

Jede Lösung sei mit dem Bis­tum, dem Land­schafts­ver­band, der eine Betriebs­er­laub­nis ertei­len muss, dem Jugend­amt und selbst­re­dend mit der Ein­rich­tung (Mitarbeiter/Eltern) abzu­stim­men. Auch für die Auf­stel­lung von Con­tai­nern sei eine Bau­ge­neh­mi­gung not­wen­dig, wies Schä­fer zudem auf eine gewis­se Ver­fah­rens­dau­er für eine Bear­bei­tung durch die Ver­wal­tung hin.

Anzeige

Weitere Artikel von Werne Plus

Eintracht Werne setzt Siegesserie beim BV 09 Hamm fort

Werne. Wichtige drei Punkte holte Eintracht Werne beim BV 09 Hamm. Doch die Aufgabe gestaltete sich schwerer als gedacht. Kreisliga A1 (UN/HAM): BV 09 Hamm...

SV Stockum erleidet nächsten Rückschlag im Aufstiegskampf

Werne/Stockum. Lange sah der SV Stockum beim Heimspiel im Sportzentrum Dahl wie der sichere Sieger aus. Am Ende entglitten den Gastgebern aber alle drei...

TV Werne mit Zitter-Sieg gegen den Tabellenletzten

Werne. Haarscharf an einer Blamage vorbei schlitterten die Handballer des TV Werne bei ihrem Gastspiel in Bergkamen. Beim Tabellenletzten SuS Oberaden 3 reichte es...

Schülerin aus Werne erlebt den Bundestag aus nächster Nähe

Werne/Berlin. Die 16-jährige Victoria aus Werne kann wohl einiges von sich behaupten, was nicht viele in ihrem Alter können: Sie kennt sich im Regierungsviertel...