Werne. Mit festlich beleuchteten Traktoren haben sich Landwirte aus Werne und den benachbarten Städten am Samstagabend auf Lichterfahrt begeben. Im Gegensatz zur Premiere im vergangenen Jahr war die Route vor dem Start bekannt gegeben worden, sodass die viele Menschen die Möglichkeit genutzt haben, Augenzeugen der Tour unter dem Motto „Ein Funken Hoffnung“ zu werden.
Geduldig wurde am Straßenrand gewartet, wohl wissend, dass der Zug irgendwann schon vorbei kommen würde. Einsetzender Nieselregen machte dieses Unterfangen zwar nicht angenehm, doch wer nach dem umjubelten Vorbeifahren der Kolonne einen Blick auf die Wartenden warf, wusste sofort, dass sich die Geduld gelohnt hatte, denn überall hinterließen die weihnachtlich geschmückten Fahrzeuge strahlende Gesichter.
Ein Zuschauer auf der Capeller Straße brachte es auf den Punkt: „Das ist wie beim Rosenmontagsumzug.“ Dass dabei keine Kamellen durch die Luft flogen, störte in niemanden, galt es doch, in der kurzen Zeit des Vorbeifahrens möglichst viele der liebevoll gestalteten Details an den Fahrzeugen zu entdecken – und natürlich den Gruß der Fahrenden winkend zu erwidern.

„Wir sind super zufrieden. Es hat alles gut geklappt. Viele freudige Kinder haben wir gesehen und das hat uns bestätigt, dass es richtig war, den Verlauf bekannt zu geben, sodass viele passend stehen konnten“, so Ferdinand Schulze Froning, der sich um den Ablauf des besonderen Umzugs gekümmert hatte, der in Langern startete und nach 33 Kilometern und über 250 Minuten in Horst endete.
Die zweite Lichterfahrt in Werne und Umgebung stieß dank der längeren Vorbereitungszeit auf eine enorme Resonanz an Teilnehmenden, denn mit den 65 Schleppern rollten mehr als doppelt so viele Fahrzeuge über die Straßen wie bei der Premiere. Ein großer Erfolg für den Landwirtschaftlichen Ortsverband Werne, der als Veranstalter fungierte.
Große Änderungen bei der Wegführung gab es unterwegs nicht, lediglich die Landwehrstraße und die Hermann-Löns-Straße wurden ausgelassen, weil sich viele Zuschauenden entlang der Selmer Landstraße und bei Möbel Neuhaus positioniert hatten. „Die Bürger haben sich an die Corona-Regeln gehalten. Auch dann, wenn teilweise viele zusammen standen“, berichtete der Agrarbetriebswirt zufrieden. Auch die Zusammenarbeit mit der Polizei Werne habe super geklappt. „Die haben für einem reibungslosen Ablauf gesorgt“, so Schulze Froning.

Ziel der Parade war es auch, dass die Zuschauenden das eigene Einkaufsverhalten überdenken sollen. Im zur Fahrt erschienenen Positionspapier heißt es dazu: „Wir wollen weiter machen, eine Lebensmittelversorgung für das Land sicherstellen. Das geht nur gemeinsam. Achtet darauf, was ihr kauft. Kauft regional oder lokal.“
Ein Punkt, den der Haupt-Organisator der Lichterfahrt auch in seinem Fazit aufnahm. „Ich denke, wir haben alle zum Strahlen gebracht. Und hoffentlich die Eltern auch zum Nachdenken, dass es ohne die regionalen Landwirte nicht geht“, sagte Schulze Froning.