Dienstag, März 21, 2023

„Radfahren – Aber sicher!“ – Teil 1: Rücksicht auf gemeinsamen Wegen

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Kreis Unna. Rad­fah­ren ist gesund, Rad­fah­ren liegt im Trend – und Rad­fah­ren ist umwelt­freund­lich. Auf zwei Rädern kommt man gut vor­an im fahr­rad­freund­li­chen Kreis Unna – und die Zahl derer, die für ihre Wege das Velo nut­zen, steigt ste­tig an. Das hält fit und ist gut für die Verkehrswende.

Doch wo sich Wege kreu­zen, gibt es auch Risi­ken: Im ver­gan­ge­nen Jahr regis­trier­te die Kreis­po­li­zei­be­hör­de knapp 300 Unfäl­le mit Rad­fah­rern oder Men­schen, die auf einem E‑Bike* unter­wegs waren. 247 davon wur­den ver­letzt. Häu­fig ver­ur­sa­chen sie die Unfäl­le selbst oder haben eine Mitschuld. 

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Klar ist: Fahr­rad­fah­rer haben kei­ne Knautsch­zo­ne. Wenn es kracht, dann kön­nen die Fol­gen schlimm sein. Um das zu ver­hin­dern, fri­schen die Stra­ßen­ver­kehrs­be­hör­den und die Unfall­kom­mis­si­on im Kreis zusam­men mit der Kreis­po­li­zei­be­hör­de Unna in der Serie „Rad­fah­ren – Aber sicher!“ das Wis­sen rund um wich­ti­ge Ver­kehrs­re­geln auf. 

Heu­te: Rück­sicht auf gemein­sa­men Wegen

Häu­fig muss man im Leben tei­len. Doch das ist manch­mal gar nicht so leicht. Denn wer will schon ger­ne was abge­ben? Im Stra­ßen­ver­kehr muss oft geteilt wer­den, die Stra­ße ganz für sich ganz allei­ne hat man hier­zu­lan­de äußerst sel­ten. Und dann gilt es, mit Rück­sicht unter­wegs zu sein. Zum Bei­spiel auf gemein­sa­men Geh- und Radwegen.

Geh­weg für Fuß­gän­ger, Rad­weg für Rad­fah­rer – in einer idea­len Ver­kehrs­welt ist genug Platz für alle da. Weil der Ver­kehrs­raum aber oft knapp ist, gibt es auch gemein­sa­me Geh- und Rad­we­ge oder Fuß­we­ge, die für den Rad­ver­kehr frei­ge­ge­ben sind. Und hier gel­ten beson­de­re Regeln.

Kon­flik­te vermeiden

„Auf gemein­sam genutz­ten Flä­chen müs­sen alle auf­ein­an­der Rück­sicht neh­men, um Kon­flik­te zu ver­mei­den“, erklärt Micha­el Arnold aus der Stra­ßen­ver­kehrs­be­hör­de des Krei­ses Unna. Er ist unter ande­rem für den Bereich Ver­kehrs­si­che­rung zustän­dig. „Damit sich Fuß­gän­ger nicht erschre­cken – und um Gefah­ren­si­tua­tio­nen zu ver­mei­den, soll­ten Rad­fah­rer vor­aus­schau­end fah­ren und wenn nötig früh­zei­tig auf sich auf­merk­sam machen. Da kann auch geklin­gelt werden.“

Regeln auf dem gemein­sa­men Geh- und Radweg

Ist ein gemein­sa­mer Geh- und Rad­weg aus­ge­schil­dert, muss die­ser auch von Rad­fah­rern genutzt wer­den. Auf die­ser Stre­cke dür­fen sie nicht auf die Fahr­bahn aus­wei­chen. Außer­dem müs­sen sie Rück­sicht auf Fuß­gän­ger neh­men. „Sie dür­fen zum Bei­spiel nicht an den Fuß­gän­gern vor­bei rasen“, erklärt Micha­el Arnold. „Man­che wis­sen das nicht. Und so kommt es manch­mal zum Streit.“

Für Rad­fah­rer frei

Noch stren­ge­re Vor­schrif­ten gel­ten auf Fuß­we­gen mit dem Zusatz-Schild „Rad­fah­rer frei“. Hier haben Fuß­gän­ger Vor­rang, und Rad­fah­rer müs­sen Schritt­ge­schwin­dig­keit ein­hal­ten und dür­fen sich auf kei­nen Fall den Weg freiklin­geln. „Eine Benut­zungs­pflicht für die­se Wege besteht für die Rad­ler nicht. Sie kön­nen auch auf der Stra­ße fah­ren und soll­ten dies im Inter­es­se des Fuß­gän­ger­ver­kehrs auch nach Mög­lich­keit tun“, unter­streicht Arnold. 

Der ganz nor­ma­le Geh­weg, oder auch Bür­ger­steig, ist übri­gens für fast alle Rad­fah­rer tabu. Aus­nah­men gel­ten nur für Rad­fahr-Anfän­ger: Kin­der bis zum voll­ende­ten 8. Lebens­jahr müs­sen, Kin­der bis zum voll­ende­ten 10. Lebens­jahr dür­fen mit dem Fahr­rad den Geh­weg benut­zen. Bis zum voll­ende­ten ach­ten Lebens­jahr dür­fen die Kin­der dort auch von einer Auf­sichts­per­son beglei­tet wer­den. Beim Über­que­ren von Ein­mün­dun­gen müs­sen Kin­der und Auf­sichts­per­son übri­gens abstei­gen. PK | PKU

* Ein Fahr­rad mit Tret­un­ter­stüt­zung heißt rich­ti­ger­wei­se nicht „E‑Bike“, son­dern Pedelec. Doch kaum einer, der ein Pedelec fährt, sagt Pedelec. Die meis­ten nen­nen es E‑Bike – obwohl ein rich­ti­ges E‑Bike auch ohne Tret­un­ter­stüt­zung fährt und sogar zulassungs‑, ver­si­che­rungs- und fahr­erlaub­nis­pflich­tig ist. In die­ser Serie wird der Begriff E‑Bike so ver­wen­det, wie er sich ein­ge­bür­gert hat.

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