Werne. Nepomuk ist zurück in seinem angestammten Heiligenhäuschen an der Horne (Burgstraße/Ecke Münsterstraße). Auch das Marienbildnis (Münsterstraße/Ecke Butenlandwehr) erstrahlt in neuem Glanz – das Ergebnis eines langen Prozesses.
Gemeinsam mit Stadtplaner Ralf Bülte, Rainer Brüschke-Neumann (Bauaufsicht) und Martin Abdinghoff (Stiftung der Sparkasse an der Lippe) stellte der Heimatverein Werne um seine Vorsitzende Dr. Constanze Döhrer die erneute Einweihung der beiden Bildstöcke nach ihrer Renovierung vor.
„Das sind zwei Schmuckstücke, die präsent im Stadtbild sind“, sagte Ralf Bülte. Die Bildstöcke hätten sich in einem schlechten Zustand befunden. Ab 2015 seien sie mehr und mehr ins Blickfeld gerückt. „Es hat etwas gedauert, aber das Ergebnis kann sich sehen lassen“, so Bülte weiter. Er hob die Unterstützung der Sparkassenstiftung hervor.
1717 wurde die Nepomuk-Figur von Bürgern der Stadt Werne gestiftet. Anlass waren die sich damals immer wiederholenden Horneüberschwemmungen in diesem Wohnbereich, schreibt Benno Jäger in seinem Buch über die Bildstöcke in Werne. „Nepomuk sollte die Nachbarschaft also vor Hochwasser schützen“, erläuterte Dr. Constanze Döhrer.
Im Zuge des Rückbaus der B54 mussten Sockel und Heiligenhäuschen 2019 vorübergehend entfernt werden. Diese Gelegenheit wurde genutzt, ein neuer Sockel mit Ibbenbürener Sandstein gefertigt. In enger Abstimmung mit der Abteilung für Bauordnung und Denkmalpflege der Stadt renovierte die Firma FWO Overtheil das Heiligenhäuschen von Nepomuk. Die Statue wurde zuvor gereinigt, Risse in der farbigen Fassung entfernt und abgebrochene Zapfen des Hermelinmantels ergänzt. „Durch die innere Farbgestaltung kommt die Figur jetzt gut zur Geltung“, freute sich Rainer Brüschke-Neumann.
„Herzlichen willkommen zuhause, Nepomuk“, sprach Pfarrdechant Jürgen Schäfer und segnete das Denkmal.
Auch das 1875 auf einem Acker der Familie errichtete und seitdem mehrfach umgesetzte Heiligenhäuschen mit einem Marienbildnis war stark renovierungsbedürftig. Seit 1994 steht der Bildstock an der Butenlandwehr. Ursprünglich befand sich in der verglasten Nische ein Frühwerk des Werner Kirchen- und Kunstmalers Repke, das die Madonna mit dem Jesuskind zeigte. Das Gemälde wurde allerdings gestohlen, so dass seit den 1980er Jahren ein Madonnenbild eines Laienkünstlers darin hing, das zuletzt stark verwittert war. Im Zuge der Renovierung wurde das alte Marienbildnis durch ein neues ersetzt und die Bepflanzung ergänzt.