Donnerstag, März 30, 2023

Nach Umbau: Schloss Cappenberg öffnet 2022

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Werne/ Kreis Unna. Auf die­se Nach­richt war­ten vie­le: Die Reno­vie­rung von Schloss Cap­pen­berg in Wer­nes Nach­bar­stadt Selm steht vor dem Abschluss. 2022 wird der Kreis Unna als Mie­ter das Erd­ge­schoss mit zwei Aus­stel­lun­gen bespielen.

Der Land­schafts­ver­band West­fa­len Lip­pe (LWL) wird als Mie­ter der obe­ren Eta­ge die Dau­er­aus­stel­lung über den frü­he­ren Bewoh­ner Frei­herr vom Stein modern und mul­ti­me­di­al prä­sen­tie­ren und den Spu­ren des preu­ßi­schen Refor­mers und Vor­fahr des heu­ti­gen Haus­herrn, Graf Sebas­ti­an von Kanitz, folgen.

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„Nach fünf­jäh­ri­ger Umbau­pha­se ist das wich­ti­ge Bei­spiel west­fä­li­scher Klos­ter­bau­kunst umfas­send innen und außen reno­viert und bereit für die Prä­sen­ta­tio­nen des Krei­ses Unna und des Land­schafts­ver­ban­des West­fa­len-Lip­pe (LWL)“, hieß es am Mitt­woch (8. Sep­tem­ber), als der Besit­zer von Schloss Cap­pen­berg, Sebas­ti­an Graf von Kanitz, den zukünf­ti­gen Mie­tern, LWL-Direk­tor Mat­thi­as Löb und Land­rat Mario Löhr, bei einer Füh­rung über die Umbau-Fort­schrit­te infor­mier­te. In die­sem Herbst wird Graf von Kanitz die Räu­me an die Mie­ter LWL und Kreis über­ge­ben, ist es vereinbart.

Graf von Kanitz: „Ich freue mich sehr, gemein­sam mit Ihnen nach einer län­ge­ren, inten­si­ven Bau­pha­se eine neue Zeit der musea­len Nut­zung in Schloss Cap­pen­berg ein­zu­läu­ten. Die Fort­füh­rung des Miet­ver­tra­ges mit dem Land­schafts­ver­band West­fa­len-Lip­pe und dem Kreis Unna belebt die Geschich­te des Ortes, des­sen Tra­di­ti­on nicht zuletzt von der Kul­tur geprägt ist, deren gesell­schaft­li­cher Wert wie­der­um beson­ders in die­sen Zei­ten umso deut­li­cher wird.“

Der LWL wird eine neue Aus­stel­lung über einen frü­he­ren pro­mi­nen­ten Schloss­be­sit­zer, den Frei­herrn vom Stein, zei­gen. Nach sei­nem Rück­zug aus der „gro­ßen Poli­tik“ erwarb der preu­ßi­sche Refor­mer 1816 Schloss Cap­pen­berg als Alters­sitz, wo er 1831 mit 74 Jah­ren ver­starb. „Die­ser Ort ist für uns dop­pelt bedeut­sam: Hier lässt sich exem­pla­risch west­fä­li­sche Lan­des­ge­schich­te seit dem Mit­tel­al­ter able­sen: Und sein pro­mi­nen­tes­ter Bewoh­ner, der preu­ßi­sche Refor­mer Frei­herr vom Stein, war der Weg­be­rei­ter der regio­na­len Selbst­ver­wal­tung. Ohne ihn kei­ne preu­ßi­schen Pro­vin­zen, ohne ihn kein West­fa­len in den heu­ti­gen Gren­zen und ohne ihn kei­nen Land­schafts­ver­band“, ord­ne­te LWL-Direk­tor Löb ein.

Als wäre der Frei­herr vom Stein nur eben in den Nach­bar­raum gegan­gen… In der moder­nen, mul­ti­me­dia­len LWL-Aus­stel­lung wer­den Zeit und Wir­ken des preu­ßi­schen Refor­mers erleb­bar gemacht. Foto: Gaby Brüggemann

Die Aus­stel­lung in moder­nem Gewand soll nun dazu bei­tra­gen, das Leben und Wir­ken des Frei­herrn vom Stein einem brei­ten Publi­kum auf rund 520 Qua­drat­me­tern zeit­ge­mä­ßer und anschau­li­cher zu prä­sen­tie­ren. So sei der preu­ßi­sche Poli­ti­ker selbst Prot­ago­nist der Aus­stel­lung. Zukünf­tig soll er die Muse­ums­be­su­cher per­sön­lich auf einem Audio­gui­de begrü­ßen, aus sei­nem Leben berich­ten und sein Schloss zeigen.

„Das Schloss Cap­pen­berg in Selm zählt zu den bedeu­tends­ten Bei­spie­len west­fä­li­scher Klos­ter­bau­kunst des Barock”, so Land­rat Mario Löhr und als lang­jäh­ri­ger Bür­ger­meis­ter von Selm mit Schloss Cap­pen­berg bes­tens ver­traut. „Wir freu­en uns, nach der Sanie­rungs­pha­se im kom­men­den Jahr wie­der in die­sem geschichts­träch­ti­gen Gebäu­de Wech­sel­aus­stel­lun­gen zei­gen zu kön­nen. Damit möch­ten wir an die Aus­stel­lungs­er­fol­ge der letz­ten Jahr­zehn­te anknüp­fen und Schloss Cap­pen­berg wie­der zu dem machen, was es bis zum Beginn der Sanie­rung für unge­zähl­te Kunst­lieb­ha­ber war: ein Aus­stel­lungs­ort mit beson­de­rem Flair.“

Der 2016 begon­ne­ne Umbau hat­te sich tat­säch­lich hin­ge­zo­gen. So wur­den immer wie­der inten­si­ve Abstim­mun­gen zwi­schen Besit­zer und Mie­tern fäl­lig. Beim Rund­gang lie­ßen alle Betei­lig­ten denn auch Stolz auf die gelun­ge­ne Umset­zung der Reno­vie­rung durch­schei­nen. Die Inves­ti­tio­nen des Gra­fen lie­gen bei fünf Mil­lio­nen Euro, den Anteil des Land­schafts­ver­ban­des bezif­fer­te Löb mit 600.000 Euro. Dafür dür­fen sich die kom­men­den Besu­cher nun wie­der auf den Rund­gang durch das Schloss freu­en, dass in his­to­ri­scher wie kul­tu­rel­ler Hin­sicht sei­ne Bedeu­tung ent­wi­ckelt und sich zwei­fels­oh­ne eine gro­ße Stahl­kraft in die Regi­on erwor­ben hat. Das hat­ten zuletzt rund 80.000 Besu­cher pro Jahr nach­drück­lich bestä­tigt. Das gesam­te Ensem­ble mit der Stifts­kir­che als Ort klas­si­scher Kon­zer­te und dem Thea­ter ist zudem ein­ge­bet­tet in den Park mit sei­nem teils jahr­hun­der­te­al­ten Baumbestand.

Der preu­ßi­sche Poli­ti­ker Frei­herr vom Stein ist selbst Prot­ago­nist der Aus­stel­lung. Zukünf­tig soll er die Muse­ums­be­su­cher per­sön­lich auf einem Audio­gui­de begrü­ßen, aus sei­nem Leben berich­ten und sein Schloss zei­gen. Gra­fik: Space 4

Ein Auf­zug für den bar­rie­re­frei­en Zugang zum Ober­ge­schoss und eine frei­ste­hen­de Holz­trep­pe als zwei­tem Aus­gang sind wich­ti­ge Bestand­tei­le der Reno­vie­rung. Die Außen­fas­sa­de hat einen neu­en Anstrich bekom­men und der Bal­kon mit sei­nem wei­ten Aus­blick über Park und Umge­bung eine erneu­er­te Balus­tra­de und Natur­stein­plat­ten. Eine Restau­rie­rung sei dann am bes­ten gelun­gen, wenn man sie nicht erkennt, kon­sta­tier­te Löb.

Im April 2015 hat­ten die LWL-Abge­ord­ne­ten beschlos­sen, den Miet­ver­trag mit dem Besit­zer des Schlos­ses für wei­te­re 20 Jah­re zu ver­län­gern. Das wer­de auch nach 2035 sicher nicht enden, mut­maß­te Löb. Ein Signal, das der Haus­herr erfreut registrierte.

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