Freitag, März 31, 2023

Mit rollender Disko „Diskallico“ den Tinnitus bekämpft

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Her­bern. Mit bun­ten LED-Lam­pen und Bling-Bling chro­ni­sche Erschöp­fung und den Tin­ni­tus bekämp­fen: Mit einer rol­len­den Dis­ko auf zwei Rädern the­ra­piert sich Karl Jeh­le sich seit zwei Mona­ten selbst. Zudem erfreut er mit sei­ner Ver­rückt­heit die Men­schen in Her­bern und Umge­bung, die jetzt schon den takt­voll auf­leuch­ten­den Fahr­rad­fah­rer fei­ern. Inter­es­sen­ten und wei­te­re Mit­strei­ter sind herz­lich willkommen.

In Coro­na-Zei­ten hat Karl Jeh­le das Fahr­rad­fah­ren für sich ent­deckt. Täg­lich ist er meh­re­re Stun­den mit sei­nem Zwei­rad unter­wegs. Sei­ne chro­ni­sche Erschöp­fung und Tin­ni­tus woll­te er in den Griff bekom­men und sich ablen­ken. Der Rad­sport tat ihm gut.

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„Abends ist es aller­dings fürch­ter­lich dun­kel und mit gesetz­li­cher Beleuch­tung ist Rad­fah­ren lebens­ge­fähr­lich“, betont der Her­ber­ner. Und genau die­ses The­ma nahm Jeh­le zum Anlass um sein Fahr­rad auch in der Dun­kel­heit sicht­bar zu machen. Erst hat es mit einer LED Pro­jek­ti­ons-Jacke, Beleuch­tung am Helm und zusätz­li­chem Licht am Rad ange­fan­gen. Danach kamen die ers­ten RGB LED Strips, natür­lich Sound gesteuert. 

Vor drei Mona­ten leg­te der 58-Jäh­ri­ge noch eine Schüp­pe drauf. „Da wur­de eine 80 Watt Blue­tooth-Box im Fahr­rad­rah­men ver­baut. Somit hat­te ich auch unter­wegs ver­nünf­ti­gen Sound.“ Rund 60 Kilo­gramm wiegt sein rol­len­des Zwei­rad. Jetzt muss­te nur noch ein Name her. „Dis­kal­li­co ist es gewor­den. Ein Mix zwi­schen Dis­ko und mei­nem Spitz­na­men Kal­li“, fügt Jeh­le ergän­zend hin­zu. Das Schild ist sicht­bar mit Leucht­schrift unter dem Len­ker befestigt.

Die ers­ten Fahr­ten zum Son­nen­un­ter­gang mit Musik und blin­ken­dem LED-Lich­tern wur­de gut auf­ge­nom­men. „Es ist ver­rückt. Die Leu­te zücken ihr Han­dy, tan­zen am Stra­ßen­rand und klat­schen Bei­fall. Und das nicht nur ein­mal“, erzählt Karl Jeh­le. Die selbst gestell­te Fra­ge, ob er der ein­zig Ver­rück­te ist, der so ein Fai­ble hat, wur­de im Inter­net recherchiert.

Ein ech­ter Hin­gu­cker ist die „Dis­kal­li­ko Light Para­de“ in den Abend­stun­den. Foto: Isa­bel Schütte 

Fün­dig gewor­den ist der Her­ber­ner zuerst in Paler­mo, wo Jugend­li­che, die noch kein Auto fah­ren dür­fen, ihr Fahr­rad zur mobi­len Dis­ko­thek umbau­en und durch die Stra­ßen fah­ren. Auch hier sind die Men­schen begeis­tert. „In den USA, vor­wie­gend auf Hawaii, wird alles mit bun­ten LED-Lam­pen ver­schö­nert, was irgend­wie Räder hat. Hier tref­fen sich in den Abend­stun­den 300 bis 500 Gleich­ge­sinn­te an der Küs­te und fah­ren zwei bis drei Stun­den ihre Venice Elec­tric Light Para­de. Über Face­book habe ich mich mit dem Grün­der der gleich­na­mi­gen Grup­pe in Ver­bin­dung gesetzt und wir tau­schen uns täg­lich aus“, so der 58-Jährige.

Über Face­book hat Jeh­le jetzt auch sei­ne Grup­pe „Dis­kal­li­ko Light Para­de“ gegrün­det. Ein­mal in der Woche, meist zum Wochen­en­de hin und natür­lich bei gutem Wet­ter, fährt er durchs Dorf oder in die umlie­gen­den Dör­fer und Städ­te. Der Her­ber­ner hofft auf Nach­ah­mer und Mit­ma­chen­de. „Mir gefällt die­se Rie­sen-Ener­gie, die dort auf­kommt, die Super­stim­mung. Die Freu­de steht den Fah­rern ins Gesicht geschrie­ben, alle tan­zen und haben einen Rie­sen­spaß bei der Akti­on.“ Sei­ne chro­ni­sche Erschöp­fung und vor allem sei­nen Tin­ni­tus hat er, seit er die rol­len­de Dis­ko betreibt, ganz gut im Griff. Das ist neben dem Spaß, den die Sache mit sich bringt, die schöns­te Nachricht.

Inter­es­sen­ten oder Mit­ma­chen­de dür­fen sich ger­ne bei Karl Jeh­le über Face­book oder Whats­App unter: 0157 74610711 melden.

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