Montag, März 20, 2023

Mehr Ausbildung als Nachfrage

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Wer­ne. Zahl­rei­che, ver­schie­de­ne Aus­bil­dungs­plät­ze – und nur weni­ge Bewer­bun­gen. Die­sem Pro­blem stel­len sich kurz vor Aus­bil­dungs­be­ginn vie­le Wer­ner Unternehmen. 

Der Grund dafür liegt nicht zuletzt in der Pan­de­mie: „Wir waren die­ses Jahr nicht so prä­sent, konn­ten nicht auf Mes­sen gehen und jun­ge Leu­te infor­mie­ren“, sagt Jes­si­ca Böck­mann von RCS Ent­sor­gung. Auch könn­ten laut Böck­mann eini­ge poten­zi­el­le Bewer­be­rin­nen und Bewer­ber glau­ben, in der Pan­de­mie­zeit wer­den gar nicht erst Aus­bil­dun­gen ange­bo­ten. Gera­de bei den kauf­män­ni­schen Aus­bil­dun­gen gab es im Jahr 2020 etwa 150 Bewer­bun­gen. Die­ses Jahr waren es nur die Hälf­te, etwa 80.

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Dabei habe das Unter­neh­men, wie vie­le ande­re in Wer­ne, viel zu bie­ten: „Eine fai­re Bezah­lung mit Prä­mi­en, einen siche­ren Arbeits­platz, Hil­fe bei der Prü­fungs­vor­be­rei­tung und natür­lich viel zu ler­nen“, so Böckmann.

Stel­len, die sowie­so nicht beson­ders beliebt waren, konn­ten in die­sem Jahr nicht voll­stän­dig besetzt wer­den. So sucht das Unter­neh­men noch Berufs­kraft­fah­rer, Indus­trie­me­cha­ni­ker und Maschi­nen- und Anla­gen­füh­rer. Die Bewer­bungs­pha­se bleibt unbe­grenzt, „damit sich auch noch Spät­ein­stei­ger bewer­ben kön­nen“, so Böckmann. 

Auch die Ten­denz der Schü­le­rin­nen und Schü­ler nach dem Abschluss erst­mal wei­ter zur Schu­le zu gehen, sei Grund für die gerin­ge Nach­fra­ge. Laut Dirk Voh­win­kel von der IHK sei auch die Mit­wir­kung an digi­ta­len Ori­en­tie­rungs­an­ge­bo­ten und Mes­sen sehr gering gewe­sen. Etwa 100 Aus­bil­dungs­ver­trä­ge ver­ge­ben Unter­neh­men im Bereich Indus­trie, Han­del und Dienst­leis­tun­gen in Wer­ne. „Die Hälf­te aller Ver­trä­ge sind ver­ge­ben, letz­tes Jahr waren es um die glei­che Zeit mehr. Aber wir gehen stark davon aus, dass alle Plät­ze besetzt wer­den“, so Voh­win­kel. Mit allen ande­ren Bran­chen sind es ins­ge­samt etwa 140 Ver­trä­ge, die jedes Jahr in Wer­ne geschlos­sen werden.

Ande­re Unter­neh­men schei­nen von dem Pro­blem feh­len­der Nach­fra­ge weni­ger betrof­fen zu sein: Clau­dia Vie­ter von Klin­ge­le Papier­wer­ke zieht eine posi­ti­ve Bilanz aus dem Bewer­bungs­jahr: „Wir haben Glück gehabt, spe­zi­ell für die hand­werk­li­chen Beru­fe, wie Elek­tro­ni­ker, sind vie­le Bewer­bun­gen ein­ge­gan­gen.“ Ein Grund dafür könn­te sein, dass sich oft­mals die Kin­der oder ande­re Per­so­nen aus dem Umfeld der Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter bewer­ben. „Wir haben des­halb auch Prak­ti­ka ange­bo­ten, trotz Coro­na“, so Vie­ter. Laut Dirk Voh­win­kel von der IHK Dort­mund sei genau das wich­tig, um den Anschluss an die Schü­le­rin­nen und Schü­ler nicht zu ver­lie­ren – eben­so auch digi­ta­le Ange­bo­te, damit sich Inter­es­sier­te trotz Pan­de­mie infor­mie­ren kön­nen. „Der Aus­bil­dungs­markt in Wer­ne ist so gut wie noch nie. Aber die Nach­fra­ge ist oft zu gering“, zieht er Bilanz.

Laut Voh­win­kel sei es eben­falls wich­tig, Bewer­bungs­trai­nings und digi­ta­le Ange­bo­te schon in der Schu­le zu bespre­chen. „In die­sem Jahr stan­den für die Schu­len ande­re Din­ge im Vor­der­grund. In Zukunft ist es wich­tig, dass Berufs­ori­en­tie­rung ver­mit­telt wird und Bewer­bungs­trai­nings geleis­tet wer­den. Dann wür­den sich viel­leicht mehr Leu­te trau­en an digi­ta­len Mes­sen mit­zu­ma­chen und Fra­gen zu stel­len“, ist er sich sicher.

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