Donnerstag, März 23, 2023

Lünener Straße: Radler auf dem Gehweg sorgen für große Gefahr

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Wer­ne. Fast auf den Tag genau vor einem Monat wur­de K. Olk beim Besuch ihrer Mut­ter von einer E‑Bike-Fah­re­rin regel­recht über den Hau­fen gefah­ren. Nun will die 60-Jäh­ri­ge auf die Miss­stän­de an der Lüne­ner Stra­ße hin­wei­sen und alle Ver­kehrs­teil­neh­men­den wach­rüt­teln. Unter­stüt­zung erfährt sie dabei von vie­len Anwoh­nern der Mehr­par­tei­en­häu­ser Nr. 11 und 13. 

Am 29. Juli 2021 trat sie auf den Geh­weg, dreh­te sich nach links und wur­de Sekun­den spä­ter von einem E‑Bike erfasst. Olk stürz­te mit dem Kopf auf das Pflas­ter und zog sich schwe­re Gesichts­ver­let­zun­gen zu. Unfall­ver­ur­sa­che­rin war nach Aus­kunft der Kreis­po­li­zei­be­hör­de eine 49-Jäh­ri­ge aus Wer­ne, die mit ihrem Zwei­rad auf dem Bür­ger­steig unter­wegs war und das auch noch in ver­kehr­ter Fahrt­rich­tung. „Sie woll­te zur Que­rungs­hil­fe kurz vor der Bäcke­rei“, berich­tet Poli­zei-Spre­cher Bernd Pentrop. 

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Das Unfall­op­fer muss­te mit dem Ret­tungs­wa­gen in eine Unfall­kli­nik nach Dort­mund gebracht wer­den, wo Ärz­te ihren Nasen­bein­bruch behan­del­ten und die Lip­pe mehr­fach nähen muss­ten. „Damit mei­ne Schmer­zen nicht umsonst sind, möch­te ich auf zahl­rei­che Gefah­ren­punk­te hin­wei­sen“, sagt sie. 

Auf der stark fre­quen­tier­ten Lüne­ner Stra­ße – Tem­po 50 ist erlaubt – sei es beson­ders stadt­ein­wärts durch zu schnel­les Fah­ren der Lkw und Pkw brand­ge­fähr­lich für Rad­fah­rer. Die­se wei­chen daher sehr häu­fig auf den Geh­weg aus, ein Rad­weg exis­tiert nicht. Zudem ver­en­gen par­ken­de Autos die Fahr­bahn, haben Anwoh­ner wie der pen­sio­nier­te Poli­zei­be­am­te Heinz Raab fest­ge­stellt. „Ich woh­ne in dem Haus seit 2015, immer wie­der kommt es zu brenz­li­gen Situa­tio­nen. Das Pro­blem ist die hohe Geschwin­dig­keit, mit der die Fahr­zeu­ge hier vor­bei fah­ren. Die Rad­fah­rer wei­chen aus, ver­hal­ten sich dann aber genau­so rück­sichts­los wie die, vor denen sie auf den Geh­weg geflüch­tet sind“, beklagt der Mitt-Siebziger. 

Heißt: Das Rad wird nicht gescho­ben, son­dern mun­ter wei­ter gefah­ren. Rund 40 Ver­stö­ße haben die Anwohner/innen der Haus­num­mern 11 und 13 gezählt. Und tat­säch­lich, kom­men wäh­rend des 30-minü­ti­gen Orts­ter­mins gleich meh­re­re Radler/innen fah­rend auf dem Geh­weg – nicht sel­ten recht flott – vor­bei. „Oft wer­den wir noch beschimpft, wenn wir sie auf ihr Fehl­ver­hal­ten hin­wei­sen“, so Heinz Raab weiter. 

Nei­disch bli­cken die Betrof­fe­nen nach rechts. Weni­ge hun­dert Meter wei­ter wird die Stra­ße vom Stein­tor bis zum Han­sa­ring zur Gemein­de­stra­ße. Tem­po 30 gilt nun hier. Mehr Kon­trol­len der Poli­zei wün­schen sich die Anwohner/innen, eben­falls Tem­po 30 oder gar einen Rück­bau der Stra­ße oder zumin­dest aus­kömm­li­che Radwege. 

Den Abschnitt vom Stein­tor bis zum Kreis­ver­kehr in Lenklar (Lüne­ner Stra­ße) hat das Land als Fort­füh­rung der L‑507 (Kurt-Schu­ma­cher/Stein­stra­ße) über­nom­men. Auch die­se Tat­sa­che lässt auf wenig Ver­än­de­run­gen hof­fen. Poli­zei-Spre­cher Bernd Pen­trop erläu­tert: „Zuge­ge­ben: Die Situa­ti­on ist dort, auch auf­grund von vie­len par­ken­den Autos, schwie­rig. Aber die Unfall­zah­len geben ein­fach nicht her, dass wir dort mehr kon­trol­lie­ren müss­ten.“ Als einen wei­te­ren Fak­tor für die Gefah­ren, die Fuß­gän­gern in dem Stra­ßen­ab­schnitt dro­hen, sieht Pen­trop auch die Mau­er samt Begrü­nung an den Mehr­fa­mi­li­en­häu­sern. Die­se nimmt den Men­schen, die in den Woh­nun­gen leben, tat­säch­lich deut­lich die Sicht. 

Für Unfall­op­fer Olk und ihre Mut­ter, Heinz Raab und den vie­len ande­ren Anwoh­nern bleibt vor­erst nur der ein­dring­li­che Appell an die Rad­fah­rer: „Bit­te stei­gen Sie ab und schie­ben Sie Ihr Rad auf dem Gehweg!“

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