Sonntag, März 26, 2023

Losch-Austellung: Werne durch die Augen des Stadtgraphikers

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Wer­ne. „Genau­es Hin­schau­en lohnt sich“, ver­spricht Muse­ums­lei­te­rin Dr. Con­stan­ze Döh­rer in ihrer Anspra­che zur offi­zi­el­len Eröff­nung am Sams­tag­mit­tag. Die rund 40 Gäs­te lädt sie ein zu einem Rund­gang durch die Aus­stel­lung mit Wer­ken des Stadt­gra­fi­kers Karl Losch (1921–2006).

Bis zum 14. Febru­ar 2022 sind im Ober­ge­schoss des Karl-Pol­len­der-Stadt­mu­se­ums zahl­rei­che Ori­gi­na­le des Künst­lers zu sehen und zei­gen des­sen Vielseitigkeit.

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„Wer­ne durch die Augen von Karl Losch“ ist die Retro­spek­ti­ve über­schrie­ben, die zum 100. Geburts­tag des Gra­fi­kers und Künst­lers von Muse­um und Wer­ne Mar­ke­ting GmbH zusam­men­ge­stellt wor­den ist. Zu sehen sind neben Ölge­mäl­den, Zeich­nun­gen und Pla­ka­ten auch Fotos, Bücher und Bro­schü­ren sowie his­to­ri­sche Druck­plat­ten. 1978 ent­warf Losch ein monu­men­ta­les Reli­ef für das Sole­bad, mit dem er die Geschich­te des Sole­bads in Bil­dern erzähl­te. Ele­men­te die­ses mitt­ler­wei­le archi­vier­ten Objek­tes sind erst­mals wie­der öffent­lich aus­ge­stellt. „Das Reli­ef soll­te unbe­dingt einen Platz bekom­men, an dem es vie­le Men­schen sehen kön­nen“, schlug eine Besu­che­rin spon­tan vor.

Wie Losch Stadt und Men­schen gese­hen hat, kön­nen die Besu­cher der Innen­stadt nach­emp­fin­den, denn in 29 Schau­fens­tern und Orten sind Nach­dru­cke sei­ner Wer­ke aus­ge­stellt. So keh­ren ent­spre­chen­de Moti­ve an die jeweils gemal­ten, gezeich­ne­ten oder foto­gra­fier­ten Orte zurück. „In Wirk­lich­keit ist die Welt nicht so heil, wie sie auf den Bil­dern dar­ge­stellt wird“, sag­te der Künst­ler 1987, „doch es gibt schon genug Nega­ti­ves, so dass ich mich lie­ber auf das Schö­ne konzentriere.“ 

Im Detail liegt das Beson­de­re. Die Besu­cher der Aus­stel­lungs­er­öff­nung nah­men die Wer­ke des Stadt­gra­fi­kers Karl Losch genau unter die Lupe. Foto: MSW

Ab 1949 war Losch mehr als drei Jahr­zehn­te im Auf­trag der Stadt Wer­ne tätig. Zu sei­nem All­tags­ge­schäft gehör­te die Gestal­tung von Stadt­plä­nen, Urkun­den, Infor­ma­ti­ons­schrif­ten und Wer­be­pro­spek­ten, ja selbst die Dar­stel­lung der Ergeb­nis­se der Kom­mu­nal­wah­len. Das alles trägt sei­ne typi­sche künst­le­ri­sche Hand­schrift, wie die Besu­cher beim Betrach­ten der Expo­na­te erken­nen kön­nen. Eine Aus­wahl der Sim-Jü-Pro­spek­te und ‑Pla­ka­te aus den Jah­ren 1949 bis 1984 macht deut­lich, wie expe­ri­men­tier­freu­dig und ein­falls­reich der gelern­te Gra­fi­ker die Wer­bung für die Tra­di­ti­ons-Kir­mes gestal­te­te. Kurz vor sei­nem Ruhe­stand kam dann das geschwun­ge­ne Sim-Jü-Logo zustan­de, das bis heu­te geblie­ben ist. Ein zwei­ter her­aus­ra­gen­der Ent­wurf gelang ihm mit dem Wer­ner Stadtwappen.

„Man sieht, dass er den Zeit­geist auf­ge­nom­men hat in sei­nen Pla­ka­ten“, ist Chris­toph Schwart­län­der begeis­tert über die Viel­sei­tig­keit und Krea­ti­vi­tät, mit der Losch immer wie­der Neu­es schuf. Der Mit­ar­bei­ter von Wer­ne Mar­ke­ting stol­per­te beim Sich­ten von Unter­la­gen über das Geburts­da­tum ­– am 21. Dezem­ber 2021 wäre Karl Losch 100 Jah­re alt gewor­den – und initi­ier­te das Pro­jekt. Ergän­zend zur Aus­stel­lung erscheint im Dezem­ber ein Buch mit 100 Wer­ken, das der För­der­ver­ein des Stadt­mu­se­ums mit Unter­stüt­zung der Spar­kas­sen-Stif­tung realisiert.

Zahl­rei­che Pri­vat­per­so­nen, Fir­men und Ein­rich­tun­gen stell­ten Leih­ga­ben für Aus­stel­lung und Buch zur Ver­fü­gung, Zeit­zeu­gen berich­te­ten über per­sön­li­che Erin­ne­run­gen. Unter­stüt­zung kam vom Sim-Jü-Exper­ten Rai­ner Schulz, den eine lang­jäh­ri­ge Freund­schaft mit Karl Losch verband. 

Die Aus­stel­lung ist zu den Öff­nungs­zei­ten des Karl-Pol­len­der-Stadt­mu­se­ums zu besich­ti­gen (diens­tags bis frei­tags von 10 bis 12 Uhr und von 14 bis 17 Uhr, sonn­tags von 14 bis 17 Uhr). Öffent­li­che kos­ten­lo­se Füh­run­gen bie­tet das Muse­um am 18. Novem­ber, 9. Dezem­ber und 20. Janu­ar jeweils um 17 Uhr an. Die Zahl der Teil­neh­men­den ist auf 25 Per­so­nen begrenzt. Anmel­dun­gen sind mög­lich unter Tel. 02389/780773 oder losch@werne.de.

Als Abschluss zum Valen­tins­tag am 14. Febru­ar 2022 bie­tet das Muse­um eine beson­de­re Akti­on an: Ver­lieb­te kön­nen die Aus­stel­lung abends mit einem Gläs­chen Sekt genie­ßen und erhal­ten einen Nach­druck eines Sim-Jü-Pla­kats als Geschenk. Da die Zahl der Teil­neh­men­den auf 20 Paa­re beschränkt ist, wird auch hier um Anmel­dung gebe­ten (Tel. 02389/780773 oder losch@werne.de).

Wei­te­re Aktio­nen, wie ein Abend­vor­trag und ein Urban-Sket­ching-Work­shop, sind geplant.

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