Stockum/Werne. Die Erdbeersaison neigt sich dem Ende zu. An diesem Wochenende öffnet das große Areal für Selbstpflücker am Hof Schulze Blasum zum letzten Mal. Ein guter Zeitpunkt für eine Bilanz, denn der Anbau im Freiland hat für die Betreiber in diesem Jahr eine große Herausforderung dargestellt.
Denn zunächst sorgte das kalte, nasse und sonnenarme Frühjahr für einen verzögerten Saisonbeginn, dann folgte der Juni mit sehr hohen Temperaturen, der die Erdbeeren sehr schnell reifen lies. Auf den 2,5 Hektar am Blasum reifen die beliebten Früchte nicht nur für den Verkauf und das Pflücken vor Ort, sondern ebenso für den Weiterverkauf in Läden und dem Großhandel.
„Die Wetterverhältnisse waren für Erdbeeren in diesem Jahr alles andere als ideal. Wir haben drei Wochen später mit dem Pflücken begonnen“, sagt Johannes Laurenz. Dadurch ist die gewohnte Ernte-Reihenfolge der drei Sorten durcheinander geraten. „Wir hatten das Problem, dass alle gleichzeitig rot wurden. Daher mussten wir die Entscheidung fällen, dass auf dem ersten Hektar mit der frühen Sorte letztlich nur einmal gepflückt wurde, weil wir bei den anderen Feldern ernten mussten“, schildert der Agrarbetriebswirt.
Wegen des durch die teils extrem warmen Tage beschleunigten Reifeprozess musste schnell geerntet werden, damit die Früchte nicht vor sich hin faulen. Dies war aufgrund der intensiven Aussortiererei aber kaum möglich. Schon vor der ersten Ernte war der Aufwand immens, denn wegen der langen Frostperiode mussten die Pflanzen immer wieder in den kalten Nächten mit Vlies abgedeckt und am nächsten Tag wieder davon bereit werden. Das hat richtig Personaleinsatz erfordert und somit viel Geld gekostet“, berichtet Laurenz.
Auf die Qualität habe sich die schwierige Produktion nicht ausgewirkt. „Die Leute loben den Geschmack und kommen sogar von weiter her, um sich damit zu versorgen“, sagt Laurenz. Im Vergleich zum Vorjahr, bei dem viele Menschen das Selbstpflücken als eine Beschäftigung innerhalb der Pandemie entdeckten, ist die Zahl der Pflücker – nicht zuletzt wegen des Wetters und alternativer Beschäftigungsoptionen – zurückgegangen. Unter dem Strich endet die Erdbeerzeit am Ende mit einer „Schwarzen Null“. Für den Landwirt ist das okay: „Dafür ist die Spargel-Saison sehr gut gelaufen. So ist das in der Landwirtschaft, denn letztes Jahr war es genau andersrum.“
Neben dem Erdbeer-Finale erfolgt am 17. und 18. Juli auch der Start der Buschbohnen-Ernte, die Besucher ebenfalls selbst vornehmen können. Am Samstag und Sonntag ist das von 9.30 bis 16 Uhr möglich. Wer nicht aktiv ernten möchte, findet im ganzjährig tagsüber geöffneten Selbstbedienungs-Bereich aktuell unter anderem Freiland-Eier und Grillfeisch.