Freitag, März 31, 2023

Kreativer Umgang mit Tablets – Kinder schreiben E‑Books

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Wer­ne. Die Stadt­bü­che­rei Wer­ne hat das vom Land NRW unter­stütz­te Pro­jekt „Lese­för­de­rung mit Tablets“ jetzt unter ande­rem mit Work­shops in den Wer­ner Grund­schu­len umge­setzt. Das teil­te die stell­ver­tre­ten­de Lei­te­rin der Biblio­thek, Mari­on Glo­ger, mit. 

Ziel sei es gewe­sen, die Freu­de der Kin­der am krea­ti­ven Schrei­ben zu för­dern. Aller­dings hat­ten die Work­shops coro­nabe­dingt immer wie­der ver­scho­ben wer­den müssen.

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Weil die Pan­de­mie in den Jah­ren 2020 und 2021 so man­ches auf den Kopf gestellt hat­te und Unter­richt nicht mehr wie gewohnt statt­fin­den, galt es ande­re Mög­lich­kei­ten zu fin­den. Tech­ni­sche End­ge­rä­te wie Tablets hät­ten den Jun­gen und Mäd­chen der Wie­ha­gen­schu­le die Teil­nah­me am Online-Unter­richt erst ermög­licht und Kon­tak­te zu ihren Lehr­kräf­ten, aber auch zu Mitschüler/innen hal­ten. Sie konn­ten sich so über Auf­ga­ben aus­tau­schen, Mate­ria­li­en online tei­len, Ergeb­nis­se bereit­stel­len und – auch über Ent­fer­nun­gen hin­weg – gemein­sam arbeiten.

Auch unab­hän­gig von der Pan­de­mie sei deut­lich gewor­den, wie hilf­reich und prak­tisch digi­ta­le End­ge­rä­te für das gemein­sa­me, inno­va­ti­ve Ler­nen sein kön­nen. Der Ein­satz von Tablets ermög­li­che neben der Bear­bei­tung von Auf­ga­ben oder dem Aus­tausch in Video­kon­fe­ren­zen mit­tels krea­ti­ver Apps zudem, dass die Kin­der ihre The­men und Gedan­ken in ein ganz neu­es Licht rücken könn­ten, erläu­ter­te Gloger.

Unter Anlei­tung der Medi­en­päd­ago­gin Sel­ma Brand lern­ten die Viertklässler/innen der Wer­ner Grund­schu­len wie sie ein eige­nes E‑Book, also ein elek­tro­ni­sches Buch zu einem frei gewähl­ten The­ma erstel­len kön­nen. Die Kin­der setz­ten sich mit den unter­schied­li­chen Inhal­ten ihrer Lieb­lings­bü­cher aus­ein­an­der und stell­ten bald fest, dass es „erfun­de­ne“, also fik­tio­na­le und nicht fik­tio­na­le Bücher (z.B. Wis­sens­bü­cher über die Pyra­mi­den, den Welt­raum oder Pfer­de) gibt. Im Ple­num über­leg­ten die Kin­der, was E‑Books von her­kömm­li­chen Büchern unter­schei­det. Ayla, 10 Jah­re: „Bücher wer­den aus Bäu­men gemacht, E‑Books aus Kabeln“. Die Kin­der erfuh­ren, dass sie in ihre E‑Books neben Tex­ten auch Fotos, gemal­te Bil­der, Audio­da­tei­en wie etwa Bie­nen­sum­men etc. und sogar Vide­os ein­fü­gen können.

„Bei der Arbeit am ers­ten eige­nen Buch sol­len alle die Mög­lich­keit bekom­men, über die The­men zu schrei­ben, die sie wirk­lich interessieren.”

Medi­en­päd­ago­gin Sel­ma Brand über das Projekt.

Jedes Kind wur­de bei der indi­vi­du­el­len Ideen­fin­dung unter­stützt und konn­te dann mit dem Schrei­ben der ers­ten Zei­len begin­nen. Über die Ideen- und The­men­viel­falt in den Büchern der Kin­der zeig­te sich Medi­en­päd­ago­gin Sel­ma Brand nicht ver­wun­dert: „Bedingt durch das Distanz­ler­nen haben die Kin­der nun lan­ge genug die glei­chen Auf­ga­ben wie ihre Mitschüler/innen erle­digt. Bei der Arbeit am ers­ten eige­nen Buch sol­len alle die Mög­lich­keit bekom­men, über die The­men zu schrei­ben, die sie wirk­lich inter­es­sie­ren. Jedes Kind wird von uns bera­ten und bei der Umset­zung sei­ner Ideen unter­stützt. Ganz gleich, ob es sich um eine Fan­ta­sy-Geschich­te, ein Tage­buch oder um Tipps zur opti­ma­len Nut­zung des Tablets handelt.“

In jedem Buch durf­te die Sei­te mit Infor­ma­tio­nen zur Autorin bezie­hungs­wei­se zum Autor nicht feh­len. Hier stell­ten sich die Kin­der vor, nutz­ten Emo­jis zur Dar­stel­lung ihrer Hob­bys und erklär­ten, war­um sie gera­de die­se Geschich­te für ihr ers­tes Buch gewählt hat­ten. Mari­on Glo­ger beglei­te­te das Pro­jekt für die Stadt­bü­che­rei Wer­ne und war begeis­tert: „Die Kin­der machen so wert­vol­le Erfah­run­gen, indem sie erken­nen, dass sie selbst ihre Bücher schrei­ben kön­nen. Sie sind stolz auf ihre Geschich­ten, geben sich enorm viel Mühe bei der Gestal­tung der ein­zel­nen Sei­ten.“ Abschlie­ßend waren sich alle einig: „Das macht so viel Spaß.“

An der Wie­ha­gen­schu­le wer­de die Erstel­lung von E‑Books in den regu­lä­ren Unter­richt auf­ge­nom­men. Denn auch das gemein­sa­me Schrei­ben eige­ner Fort­set­zungs­ge­schich­ten, Lexi­ka oder die Bear­bei­tung von Unter­richts­the­men könn­ten somit attrak­tiv rea­li­siert werden.

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