Dienstag, März 21, 2023

Kostenspirale dreht sich – 3 Millionen mehr für Feuerwehrhaus

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Werne/Stockum. Ein mas­si­ver Kos­ten­an­stieg beim Bau des Feu­er­wehr-Gerä­te­hau­ses in Sto­ckum sorg­te am Mitt­woch (9. Juni) im Betriebs­aus­schuss des Kom­mu­nal­be­triebs Wer­ne (KBW) für ent­setz­te Gesich­ter bei der Poli­tik. Um bis zu drei Mil­lio­nen Euro wird das Bau­vor­ha­ben teu­rer als ange­nom­men, schraubt sich die Kos­ten­spi­ra­le von 3,4 auf 6,3 Mil­lio­nen Euro.

Das Zah­len­werk, das KBW-Lei­ter Frank Ada­mietz prä­sen­tier­te, lös­te in der Run­de denn auch deut­li­che Kri­tik aus. „Da muss man als Orts­po­li­ti­ker aber schon sehr lei­dens­fä­hig sein“, mach­te Artur Rei­chert (FDP) sei­nem Ärger Luft. Uta Lei­sen­tritt (CDU) bekann­te sich zwar nach wie vor zum Bau des Gerä­te­hau­ses, moch­te sich mit der Kos­ten­ex­plo­si­on aber nicht abfin­den. „Das ist abso­lu­ter Wahn­sinn, 6,3 Mil­lio­nen für eine klei­ne Hal­le. Das ist nicht trag­bar“, fand sie kla­re Worte.

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Preis­an­pas­sun­gen, Flä­chen­er­wei­te­rung und ver­schie­de­ne Aus­bau­va­ri­an­ten trei­ben den mög­li­chen Finanz­auf­wand bis zu einer Mar­ke von 6,3 Mil­lio­nen Euro. Das bis­he­ri­ge Bud­get liegt, För­der­mit­tel von 250.000 Euro aus dem För­der­pro­gramm Dorf­er­neue­rung 2021 schon ein­ge­rech­net, bei besag­ten 3,4 Mil­lio­nen Euro. Die Dis­kre­panz ist aller­dings auch einem Grund­pro­blem geschul­det, das Ada­mietz als „Fluch der ers­ten Zahl“, bezeich­ne­te. Denn bevor die Ver­wal­tung ein Inge­nieur­bü­ro beauf­tra­gen kön­ne, müs­se sie eine Kos­ten­be­rech­nung vor­le­gen. Die ori­en­tie­re sich aber zunächst nur an den Leis­tungs­ver­zeich­nis­sen der Fir­men. Erst anhand der Ergeb­nis­se eines Inge­nieurs­bü­ros könn­te der Kos­ten­auf­wand kon­kre­ti­siert wer­den, erläu­ter­te er. Das erge­be immer abwei­chen­de Zah­len, wie bei ande­ren Pro­jek­ten auch.

Unter vier mög­li­chen Aus­bau­va­ri­an­ten hat man die – unter­schied­lich teu­re – Wahl. Kri­te­ri­en der Aus­stat­tung sind bei­spiels­wei­se der Umfang der Pho­to­vol­ta­ik­an­la­ge, auf­ge­bracht auf dem Dach oder zusätz­lich an der Fas­sa­de, Hei­zungs- und Lüf­tungs­tech­nik und die Ent­schei­dung für die Bau­stof­fe (Beton/Holz). Die Kos­ten­span­ne für die Vari­an­ten bewegt sich zwi­schen 5,6 und 5,8 Mil­lio­nen Euro bis hin zu einem Höchst­wert von 6,3 Mil­lio­nen Euro.

Zu den Zah­len: Unter ande­rem für das Her­rich­ten und Erschlie­ßen fal­len zusätz­lich 400.000 Euro an, wei­te­re 400.000 Euro für eine Flä­chen­er­wei­te­rung. Der Preis­an­stieg im Bau­sek­tor macht stol­ze 775.000 Euro aus und für Neben­kos­ten müs­sen 395.000 Euro berappt wer­den. Schluss­end­lich sum­miert sich der finan­zi­el­len Gesamt­auf­wand auf 2,2 Mil­lio­nen Euro über dem ers­ten Ansatz.

In der Sit­zung gab es dann kei­ne Abstim­mung. Viel­mehr bat sich die Poli­tik Zeit zur inten­si­ven Bera­tung aus. Auch weil die vor­leg­ten Zah­len­ko­lon­nen der Prä­sen­ta­ti­on so „nicht bera­tungs­fä­hig“ sei­en, befand es Vor­sit­zen­der Lars Hüb­chen (SPD).

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