Werne. Das neue Wohngebiet auf dem Gelände der ehemaligen Wiehagenschule wächst weiter. Noch in diesem Jahr sollen die ersten der insgesamt 28 neuen Wohneinheiten im sogenannten Kastanienquartier bezogen werden.
Das Projekt steht bei der Wohnungsbaugenossenschaft Lünen (WBG) weit oben auf der Prioritätenliste. „Wir möchten das Bauvorhaben Ende des Jahres abschließen und wir sind auf einem guten Weg, dieses Ziel zu erreichen“, sagt WBG-Geschäftsführer Rainer Heubrock. Das sei in Zeiten, in denen auf vielen Baustellen Materialknappheit zu Verzögerungen führt, keine Selbstverständlichkeit.
Auch auf der Baustelle an der Horster Straße hätte es Probleme mit dem Zeitplan gegeben. „Die Knappheit ist auch bei uns angekommen. Wir haben das kompensiert, indem wir von anderen unserer Baustellen Baumaterialien wie Kunststoff und Dämmmaterialien nach Werne haben liefern lassen“, erklärt Heubrock. Verzögerungen von bis zu vier Monaten gibt es nun bei anderen Projekten.
Die beiden Häuser werden bekanntlich nicht gleichzeitig fertig werden. Im von der Straße aus gesehenen hinteren Gebäude beginnt mittlerweile die Installation von Sanitärgewerken, bald werden die ersten Fenster eingebaut. Beim anderen Wohnhaus befinden sich die Arbeiten am Rohbau in der finalen Phase. Die Hälfte der Wohnungen wird öffentlich gefördert, die andere Hälfte entsteht freifinanziert. Die Nachfrage ist sehr hoch.
„Wir könnten jede Wohnung fünfmal vermieten“, sagt Heubrock. Gerade sei man dabei, die Wohngemeinschaften zu bilden. Unterzeichnet sind die Verträge indes noch nicht. „So lange kann man sich bei uns noch bewerben“, so der WBG-Geschäftsführer. Die Entscheidungen dürften allerdings in Kürze fallen, auch weil bestimmte Bedarfe der künftigen Bewohner noch mit in die Planungen einfließen. „Wenn zum Beispiel mehrere Leute mit einem E-Auto einziehen, können wir nicht nur eine Ladesäule zur Verfügung stellen“, erklärt Heubrock.
Anfragen für die Wohnungen habe es bisher nicht nur aus Werne gegeben, selbst aus dem Münsterland hat die WBG Anfragen vorliegen. Besonders gefragt sind die öffentlich geförderten Wohnungen, in denen der Quadratmeterpreis unter sechs Euro liegen wird. Hier liegt die Nachfrage pro Einheit locker im zweistelligen Bereich. „Da gibt es in Städten wirklich Nachholbedarf“, sagt der Diplom-Ingenieur.