Werne/Südkirchen. Der Winter hat noch nicht mal richtig angefangen, da denken die Profis schon wieder ein paar Monate voraus. In den vergangenen Sommern waren die Larven in allen Medien präsent und sorgten für einen großen Aufschrei: der Eichenprozessionsspinner (EPS).
Schädlingsbekämpfer kommen in der Hauptsaison mit dem professionellen absaugen der Nester nicht hinterher. Zusätzlich wurden Nistkästen aufgehangen um den natürlichen Fressfeinden des Falters, den Meisen, mehr Raum zu geben, um sich zu vermehren. Um die Nistkästen wieder frühlingsfit zu machen, hat Schädlingsbekämpfer Patrick Sonnenburg vom gleichnamigen Unternehmen in Südkirchen einige Tipps auf Lager.
„Wenn Nistkästen aufgehangen werden, dann bitte nicht an Eichen. Das ist natürlich eher kontraproduktiv, denn die Meisen meiden Kästen an befallenen Eichen, und die Raupen lieben die Ecken und Kanten der Kästen. Nicht bedacht wurde zudem, dass die Vögel die Raupen nur zu dem Zeitpunkt fressen, wenn die Brennhaare noch nicht ausgebildet sind“, erklärt Sonnenburg. Wenn sich Reste des Prozessionsspinners in den Nistkästen befinden, müssen diese fachgerecht entsorgt werden.
Sonnenburg rät dringend davon ab, diese im Hausmüll zu entsorgen. „Im schlimmsten Fall hat man noch lange Freude daran. Die kleinen Härchen können Allergien auslösen. Selbst wenn sich die Raupen längst verpuppt haben oder die Tiere beseitigt worden sind, gelten die Grünabfälle als Sondermüll.“
Erfahrungsgemäß sind die EPS-Baumfallen, die man in den vergangenen Jahren um die Bäume geklemmt wirkungslos. „Das bringt gar nichts. Das Geld kann man sich sparen“, sagt der Fachmann. Die effektivste Variante sei kontinuierliche und fachgerechte Absaugen der Nester.
Das Risiko besteht vorwiegend zwischen Mitte Mai und Juni, wenn die Larven nach ihrer zweiten Häutung die Brennhaare ausbilden, sowie bei weiterer Verbreitung der Brennhaare aus leeren Nestern von Juli bis September. Aus gesundheitlichen Gründen muss eine Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners daher überall dort in Erwägung gezogen werden, wo der Kontakt von Mensch und Tier mit den Brennhaaren nicht vermieden werden kann oder besonders schutzbedürftige Personengruppen betroffen sind – etwa in der Nähe von Kitas und Schulen. Da von chemischen oder biologischen Gegenmaßnahmen eine weitere Gesundheitsgefahr ausgehen kann, ist gerade in diesen Lebensbereichen eine umwelt- und anwenderfreundliche Methode zur Bekämpfung ratsam: die mechanische Aufnahme der Insekten und ihrer Nester mit geprüften und zertifizierten Sicherheitssaugern der Staubklasse H.