Mittwoch, März 22, 2023

Jahresbilanz: Auf die Freiwillige Feuerwehr Werne ist Verlass

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Wer­ne. Jah­res­bi­lanz der Frei­wil­li­gen Feu­er­wehr Wer­ne: 444 Ein­sät­ze haben die vier Ein­hei­ten und der ABC-Zug NRW mit ins­ge­samt 150 Akti­ven 2020 im Diens­te der Bür­ger absol­viert. Im Aus­schuss für Sozia­les, öffent­li­che Ord­nung, Inte­gra­ti­on und Inklu­si­on am Diens­tag (16. März), berich­te­te Wehr­lei­ter Tho­mas Tem­mann über gro­ße und klei­ne Ein­sät­ze, erschwe­ren­de Coro­na-Aus­wir­kun­gen auf Arbeit und Gemein­schafts­pfle­ge, neue Schutz­klei­dung für die Trup­pe in 2021, über „tie­ri­sche“ Not­la­gen und über Kurio­ses am Rande.

Acht Minu­ten bis zum Errei­chen des Ein­satz­or­tes und Corona

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Laut Brand­schutz­be­darfs­plan müs­sen neun Ein­satz­kräf­te der Feu­er­wehr am Ein­satz­ort sein, ver­langt der Brand­schutz­be­darfs­plan. Wei­te­re neun müs­sen es nach ins­ge­samt 13 Minu­ten sein. Dies müs­se in min­des­tens 85 Pro­zent der Fäl­le ein­ge­hal­ten wer­den, erklär­te Tho­mas Tem­mann. Ein Ziel, das mit einen Errei­chungs­grad von 56 Pro­zent aller­dings coro­nabe­dingt unter­schrit­ten wur­de. Denn pro Fahr­zeug dür­fen unter den gel­ten Regeln maxi­mal nur noch fünf statt neun Kräf­te pro Fahr­zeug mit­fah­ren. Vie­le müs­sen zudem tags­über erst von ihren Arbeits­plät­zen zur Wache fah­ren. Über­haupt hat Coro­na die Feu­er­wehr­ar­beit 2020 stark geprägt: Viel Auf­wand erfor­der­te die Umset­zung der Schutz­maß­nah­men und das Ver­hal­ten im Ein­satz muss­ten auf­ge­stellt wer­den. Das wur­de dis­zi­pli­niert durch­ge­führt. Diensta­ben­de, Brand­schutz­er­zie­hung, Übun­gen oder kame­rad­schaft­li­che Tref­fen muss­ten aus­fal­len. So auch das Jubi­lä­um zum 100-jäh­ri­gen Bestehen der Lösch­grup­pe Lan­gern im Sommer.

Ein­sät­ze 2020

Zu 99 Brand­schutz­ein­sät­zen, davon zwölf mit Men­schen­ret­tung, wur­de die Wehr geru­fen. Häu­fig muss­te tech­ni­sche Hil­fe geleis­tet wer­den, davon 72 mit Men­schen­ret­tung. Über­ört­li­che Hil­fe wur­de 14 Mal geleis­tet. Zu 50 Fehl­alar­men rück­ten die Feu­er­wehr­leu­te ver­geb­lich aus, eine bös­wil­li­ge Alar­mie­rung kam hin­zu. Unter den Ein­sät­zen wie Brän­den, Unfäl­len oder sons­ti­gen Ursa­chen blieb dem Wer­ner Feu­er­wehr­chef der Unfall in der Stra­ße Kirch­hof Mot­ten­heim in Erin­ne­rung, als ein Seni­or von einem Beton­mi­scher über­fah­ren und schwer ver­letzt wur­de. Vor­bild­lich sei hier der Ein­satz einer Erst­hel­fe­rin gewe­sen, lob­te Tem­mann. Ein Wohn­mo­bil auf dem Hagen brann­te im Okto­ber lich­ter­loh. Unklar war zunächst, ob sich eine Per­son dar­in befand. Zum Glück für den Besit­zer und zur Erleich­te­rung der Wehr­leu­te war dies nicht der Fall.

Tie­ri­sche“ Notlagen

In einer gan­ze Rei­he von Fäl­len, in denen Tie­re aus der Bre­douil­le geret­tet wer­den muss­te, bewie­sen die Wehr­leu­te ein Herz für die Fau­na. Ein Reh, ein­ge­klemmt zwi­schen Zaun­git­tern, ein Lamm in Strom­zaun oder der Fund einer ein Meter lan­gen Schlan­ge beschäf­tig­ten die Kame­ra­den, eben­so wie eine klei­ne Eule, die sich in der Abspan­nung eines Tele­gra­fen­mas­tes ver­fan­gen hatte.

Lösch­zü­ge und- gruppen

Im Lösch­zug 1 Stadt sind 73 Feu­er­wehr­leu­te aktiv, im Lösch­grup­pe 2 Lan­gern 21, Lösch­zug 3 Sto­ckum 41 und im Lösch­grup­pe 4 Holt­hau­sen 15 Kräf­te. In den Kreis­ret­tungs­wehr ent­sen­det die Wer­ner Feu­er­wehr drei Mit­glie­der und ist im ABC-Zug mit 31 Mit­glie­dern ver­tre­ten. In der Jugend­feu­er­wehr enga­gie­ren sich 27 Kin­der und Jugend­li­che und im Spiel­manns­zug sor­gen 15 Mit­glie­der für den guten musi­ka­li­schen Ton. Die Zah­len, so Tem­mann, bewe­gen sich damit auf einem ähn­li­chen Niveau wie in den Vor­jah­ren. Zahl­rei­che Jugend­li­che rück­ten zudem in die Ein­satz­ab­tei­lung nach. Jede Ein­heit ver­fügt über eine eige­ne Unter­stüt­zungs­ab­tei­lung. Am 24. August 2020 wur­de die Werk­feu­er­wehr des Ger­stein­werk nach 84 Jah­re auf­ge­löst, der Brand­schutz auf dem Kraft­werk liegt jetzt auch bei den Wer­ner Wehrleuten.

Aus­blick 2021

Im Haus­halt der Stadt Wer­ne sind 200.000 Euro für neue Schutz­klei­dung ein­ge­stellt, damit die Akti­ven bei ihren oft gefähr­li­chen Ein­sät­zen ver­läss­lich geschützt sind. In Sto­ckum steht der Neu­bau des Feu­er­wehr­ge­rä­te­hau­ses an.

Kurio­ses zum Schluss

…und wenn dann mal ein Baum­stumpf brennt oder ein tro­cke­ner Busch auf dem Fried­hof, dann kann man auch selbst die Gieß­kan­ne neh­men“, mein­te Tem­mann zu eini­gen Alar­mie­run­gen der beson­de­ren Art. So wie sich etwa auch der Alarm „Was­ser läuft auf die Stra­ße, ver­mut­lich Stand­rohr abge­ris­sen“ als geplatz­ter Gar­ten­schlauch ent­pupp­te. „Der Ein­satz­lei­ter hat den Was­ser­hahn abge­dreht“, erin­ner­te Tem­mann dar­an, dass die hohe Ein­satz­be­reit­schaft der Kame­ra­den auch nicht über­stra­pa­ziert wer­den sollte.

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