Mittwoch, März 29, 2023

IHK-Wirtschaftsgespräch: Stimmung hellt sich auf

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Wer­ne. Zum tra­di­tio­nel­len Wirt­schafts­ge­spräch der Indus­trie- und Han­dels­kam­mer (IHK) in Wer­ne begrüß­ten am Mitt­woch, 10. Novem­ber, Adel­heid Haus­chopp-Fran­cke, Geschäfts­füh­re­rin der RCS Roh­stoff­ver­wer­tung und Con­tai­ner-Ser­vice GmbH, sowie Jan Höttcke, Geschäfts­füh­ren­der Gesell­schaf­ter der Otto Höttcke GmbH & Co. KG, bei satis&fy mehr als 40 Gäs­te aus Poli­tik, Ver­wal­tung und Wirtschaft. 

Die bei­den Mit­glie­der der IHK-Voll­ver­samm­lung eröff­ne­ten die Ver­an­stal­tung in einem Gespräch mit Jörn Busch, Mana­ging Direc­tor der satis&fy AG am Stand­ort Werne.

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Die Bran­che des füh­ren­den inter­na­tio­na­len Anbie­ters für Event- und Medi­en­tech­nik war beson­ders stark von der Coro­na-Pan­de­mie betrof­fen: „Umso mehr ist es wun­der­bar zu sehen, dass in den ver­gan­ge­nen Wochen auch bun­des­weit kul­tu­rel­le Ver­an­stal­tun­gen – wenn auch unter coro­na­kon­for­men Hygie­ne- und Abstands­re­geln – wie­der statt­fin­den konn­ten.“ Das sei ein wich­ti­ger Schritt zurück zu einer gewis­sen ‚Nor­ma­li­tät‘, freu­te sich Haus­chopp-Fran­cke über das Tref­fen in Präsenz.

Erfreu­lich sei auch, dass sich die Stim­mung in der Regi­on ver­gli­chen mit der IHK-Umfra­ge zum Jah­res­be­ginn jetzt spür­bar auf­ge­hellt habe, auch wenn nicht alle Bran­chen glei­cher­ma­ßen über den Berg sei­en, schil­der­te Jan Höttcke. Mehr­heit­lich lie­fen dem­nach die Geschäf­te wie­der gut oder zumin­dest befrie­di­gend. Der Anteil der Betrie­be, die von schlech­ten Geschäf­ten berich­ten, sei seit Jah­res­be­ginn von gut 20 Pro­zent auf aktu­ell acht Pro­zent zurück­ge­gan­gen. Umge­kehrt stei­ge bei­na­he eben­so stark der Anteil der­je­ni­gen, die ihre Geschäfts­la­ge als gut bezeichnen.

„Ange­sichts der Locke­run­gen der Coro­na-Schutz­maß­nah­men haben die meis­ten Unter­neh­men offen­bar wie­der Mut und Zuver­sicht geschöpft. Das stimmt mich opti­mis­tisch“, schätz­te Höttcke ein. Dazu pas­se auch die stei­gen­de Inves­ti­ti­ons­be­reit­schaft: Fast jedes drit­te Unter­neh­men (29 Pro­zent) in der Regi­on pla­ne höhe­re Aus­ga­ben am hei­mi­schen Stand­ort. Auf­grund der Nach­hol­ef­fek­te sei aber aktu­ell noch unklar, ob dadurch eine grö­ße­re Dyna­mik ent­ste­he, die län­ger tra­ge. Zudem wol­le mit 70 Pro­zent ein beacht­li­cher Teil der Unter­neh­men in Ersatzbeschaffungen.

Um Zukunfts­per­spek­ti­ven für den Wirt­schafts­stand­ort Wer­ne ging es in einem Impuls­vor­trag von Chris­toph Dam­mer­mann, Staats­se­kre­tär des Minis­te­ri­ums für Wirt­schaft, Inno­va­ti­on, Digi­ta­li­sie­rung und Ener­gie des Lan­des Nord­rhein-West­fa­len: „Nach­hal­ti­ge und kli­ma­neu­tra­le Indus­trie benö­tigt Platz – die pla­ne­ri­schen Vor­aus­set­zun­gen in Wer­ne wer­den gera­de geschaf­fen. Ent­schei­dend ist, Gewer­be­flä­chen intel­li­gent so zu nut­zen, dass auch ein Plus für den Kli­ma­schutz ent­steht. Lang­fris­tig sichert das eine nach­hal­ti­ge loka­le Wert­schöp­fung und gute Arbeits­plät­ze vor Ort.“ 

Auf gro­ßes Inter­es­se stieß das IHK-Wirt­schafts­ge­spräch, das auch live im Inter­net über­tra­gen wur­de. Foto: IHK zu Dortmund/Stephan Schütze

Im Anschluss nahm Dam­mer­mann an einer Talk­run­de mit dem Wer­ner Bür­ger­meis­ter Lothar Christ sowie Wulf-Chris­ti­an Ehrich, stell­ver­tre­ten­der Haupt­ge­schäfts­füh­rer der IHK zu Dort­mund, teil.

Lothar Christ stell­te dabei die Bedeu­tung Wer­nes als attrak­ti­ven Wirt­schafts- und lebens­wer­ter Wohn­stand­ort her­aus. „Für die zukünf­ti­ge Ent­wick­lung ist es uner­läss­lich, öko­lo­gi­sche und öko­no­mi­sche Inter­es­sen einer Gemein­de im Mit­ein­an­der zu betrach­ten und zu berück­sich­ti­gen“, so eine Bot­schaft. „Wir soll­ten uns nicht der Chan­ce berau­ben, die Pla­nun­gen für einen nach­hal­ti­gen Gewer­be­park am nörd­li­chen Stand­ort der Nord­lip­pe­stra­ße wei­ter zu ver­fol­gen. Ziel ist es, eine Ent­wick­lung Wer­nes zu ermög­li­chen, die Rück­sicht auf das Kli­ma, die Umwelt und das Land­schafts­bild nimmt und trotz­dem Arbeits- und Aus­bil­dungs­plät­ze sowie Gewer­be­steu­er­ein­nah­men schafft und sichert.“

Wulf-Chris­ti­an Ehrich erläu­ter­te die Bedeu­tung von Gewer­be- und Indus­trie­be­trie­ben für die Beschäf­ti­gung im west­fä­li­schen Ruhr­ge­biet: „Sie bil­den das Fun­da­ment unse­res Wohl­stands und die­nen der Bewäl­ti­gung wirt­schaft­li­cher, öko­lo­gi­scher und sozia­ler Her­aus­for­de­run­gen.“ Inner­halb der ver­gan­ge­nen zehn Jah­ren habe man hier Beschäf­ti­gungs­zu­wäch­se von mehr als 40 Pro­zent ver­zeich­net, die auf die Neu­an­sied­lung sowie Erwei­te­run­gen von Bestands­un­ter­neh­men zurück­zu­füh­ren seien. 

„Das ist die höchs­te Stei­ge­rung im gesam­ten Kreis Unna und über­trifft sogar den Zuwachs von 22,5 Pro­zent in unse­rem IHK-Bezirk sowie den deutsch­land­wei­ten (plus 19,1 Pro­zent) und den in Nord­rhein-West­fa­len (plus 18,3 Pro­zent)“, so Ehrich. Um lang­fris­tig erfolg­reich und wett­be­werbs­fä­hig zu sein, benö­ti­ge die mit­tel­stän­di­sche Wirt­schaft ein nach­hal­ti­ges Flä­chen­an­ge­bot, das Inves­ti­ti­ons- und Pla­nungs­si­cher­heit für alle Betei­lig­ten schaffe.

Zum The­ma „Grün statt Grau: Nach­hal­ti­ge Gewer­be­flä­chen­ent­wick­lung der Zukunft“, refe­rier­te Anja Rader­ma­cher vom Fach­be­reich Mobi­li­tät und Umwelt der Stadt Bocholt und lie­fer­te Erfah­rungs­wer­te. Dabei ging es ins­be­son­de­re dar­um, wie Gewer­be­ge­bie­te als attrak­ti­ve Bestand­tei­le einer nach­hal­ti­gen Stadt­ent­wick­lung geplant wer­den können.

Die Ver­an­stal­tung fand unter Anwen­dung der 3G-Regel statt und wur­de unter www.dortmund.ihk24.de/werne gestreamt.

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