Samstag, April 1, 2023

„Hallo, ich bin Corona!”

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Her­bern. Coro­na Geiß­ler aus Her­bern ist 37 Jah­re alt und Mut­ter von Romy (9), Ronya (3) und Riya (8 Mona­te). Seit nun­mehr einem Jahr wird ihr Vor­na­me mit Blick auf das Coro­na-Virus ver­äp­pelt, ver­spot­tet und gehasst. Doch trotz allem mag sie ihren Namen und will die­sen auch beibehalten.

„Das letz­te Jahr war ver­rückt. Was ich alles erlebt habe, ich kann es gar nicht alles auf­zäh­len“, sagt die Her­ber­ne­rin. Am Anfang der Pan­de­mie fand sie die Coro­na-Sprü­che und Bil­der über Whats­App erst noch ganz wit­zig. Als immer mehr Hass-Sprü­che mit ihrem Vor­na­men in Ver­bin­dung gebracht wur­den, hör­te für die 37-Jäh­ri­ge der Spaß auf. „Da liest man F… Coro­na oder ich has­se Coro­na. Das war und ist immer noch echt krass“, erzählt Geiß­ler. Ihren Namen liebt sie, ihr Vater Cle­mens hat die­sen damals für sie aus­ge­sucht. Coro­na kommt aus dem latei­ni­schen und heißt „Die Krone“.

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Wäh­rend des ers­ten Lock­downs im März 2020 stan­den bei Coro­na Geiß­ler eini­ge wich­ti­ge Ter­mi­ne an. Ihre Toch­ter Riya wur­de im Mai gebo­ren. Als die Hoch­schwan­ge­re für die Geburts­be­spre­chung im Kran­ken­haus ange­ru­fen hat, wur­de mehr­fach auf­ge­legt, als sie ihren Namen sag­te. „Wie soll ich mich denn sonst mel­den. Ich hei­ße nun mal Coro­na.“ Irgend­wann kam die wer­den­de Mut­ter dann doch mal tele­fo­nisch zu Wort. Die Geburt ver­lief ohne Kom­pli­ka­tio­nen, die Ärz­te und Schwes­tern hat­ten ihre Freu­de, dass Coro­na in Coro­na-Zei­ten bei ihnen ent­bun­den hat.

Vor gut sechs Wochen muss­te Töch­ter­chen Ronya in Qua­ran­tä­ne. Ihre Erzie­he­rin war mit Covid-19 infi­ziert und vor­sorg­lich galt für die Drei­jäh­ri­ge das Mot­to „Stay at home“. Als der Herr vom Gesund­heits­amt ange­ru­fen hat, war es dann wie­der soweit. „Er hat herz­lich über mei­nen Namen gelacht. Das Schlim­me war, je mehr er ver­sucht hat auf­zu­hö­ren, je mehr muss­te er lachen.“

Bis­her blie­ben Coro­na und ihre Fami­lie frei vom gleich­na­mi­gen Virus. Die 37-Jäh­ri­ge hofft, dass das auch so bleibt. „Im Som­mer­ur­laub in Grie­chen­land wuss­te jeder, wer ich bin, näm­lich Coro­na aus Ger­ma­ny.“ Ob Freun­de oder ihre Fami­lie: Hier wird sie geliebt und auch mal ver­tei­digt, wenn irgend­je­mand mal wie­der über das Virus schimpft. Uns eins ist für Coro­na Geiß­ler sicher und dar­an kann das Virus auch nichts dran ändern. „Ich lie­be mei­nen Namen und das wer­de ich auch in Zukunft tun.“

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