Freitag, März 24, 2023

Einzelhandel in Werne: Geduldsfaden wird immer dünner

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Wer­ne. Am Mon­tag hat Nord­rhein-West­fa­len die Coro­na-Auf­la­gen unter ande­rem für Buch­hand­lun­gen wie­der ver­schärft. Bis zum Ende der lau­fen­den Woche gilt nun auch hier die Pflicht zur Ter­min­ver­ein­ba­rung. Schon am kom­men­den Mon­tag, 29. März, sieht es wie­der anders aus, dann greift die Coro­na-Not­brem­se, sodass selbst mit zuvor gebuch­ten Ter­mi­nen kein Ein­kauf mehr mög­lich ist, son­dern nur noch „Click and Collect“.

„Die Ver­su­chung, den Kopf in den Sand zu ste­cken, ist rela­tiv groß, aber wir wer­den das nicht machen. Statt des­sen moti­vie­ren wir uns als Team immer wie­der gegen­sei­tig, in der Hoff­nung, dass das Gan­ze irgend­wann ein­mal vor­bei ist“, sagt Buch­händ­ler Huber­tus Water­hues über die Aus­wir­kun­gen der Corona-Krise.

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Auf die erneu­ten Ände­run­gen, die nur noch für die lau­fen­de Woche gel­ten, ist im Fach­ge­schäft an der Mag­da­le­nen­stra­ße schnell reagiert wor­den. Kon­takt­for­mu­la­re, die gleich­zei­tig einen Ter­min­ver­trag beinhal­ten, lie­gen seit Diens­tag im Ein­gangs­be­reich der Buch­hand­lung aus. „So kön­nen wir bei Bedarf nach­wei­sen, wann wer wann da gewe­sen ist“, sagt Water­hues. Zudem sei das Team aus dem Stand in der Lage, die „Luca”-App ein­zu­set­zen, die bekannt­lich zur Nach­ver­fol­gung digi­ta­ler Kon­tak­te genutzt wer­den kann. „Lei­der sind die, die die Kon­takt­da­ten in der Regel brau­chen, dazu nicht in der Lage“, sagt der Geschäfts­mann unter ande­rem mit Blick auf die Gesund­heits­äm­ter, in denen mit Papier, Stift und Fax­ge­rät gegen Coro­na gear­bei­tet werde.

„Wir fah­ren das Imp­fen, die Schnell­tests und die Nach­ver­fol­gung flä­chen­de­ckend vor die Wand. Das könn­ten Pro­fis bes­ser machen“

Buch­händ­ler Huber­tus Waterhues

„Wir alle sehen die Gefähr­dung, aber wir alle sehen auch, wie die Chan­cen per­ma­nent ver­sem­melt wer­den. Wir fah­ren das Imp­fen, die Schnell­tests und die Nach­ver­fol­gung flä­chen­de­ckend vor die Wand. Das könn­ten Pro­fis bes­ser machen“, fin­det Water­hues deut­li­che Wor­te. Den gan­zen Som­mer über habe es genü­gend Zeit gege­ben, wich­ti­ge Berei­che wie die Digi­ta­li­sie­rung an den Schu­len vor­an zu brin­gen. Das habe eben­so wenig geklappt wie eine Lösung des Pro­blems mit der Luft­rei­ni­gung in den Klas­sen. „Die haben ja alle ein Fens­ter, was sie auf­ma­chen kön­nen. Das sind Lösun­gen, die nicht mehr zeit­ge­mäß sind“, sagt der Buch­händ­ler mit einem Kopf­schüt­teln. „Ob in der Kauf­mann­schaft oder beim Nor­mal­bür­ger – das alles stimmt ärger­lich und sorgt dafür, dass die Akzep­tanz schwin­det und der Gedulds­fa­den immer dün­ner wird“, so Water­hues weiter.

Dass ab Mon­tag wie­der „Click and Coll­ect“ gül­tig ist, nimmt Water­hues ver­hält­nis­mä­ßig ent­spannt auf, schließ­lich sei es bis­her noch nicht vor­ge­kom­men, dass ein Buch nicht zum Leser gekom­men sei. „Natür­lich aber betrei­ben wir eine sta­tio­nä­re Buch­hand­lung, damit wir Kun­den als Gäs­te emp­fan­gen und indi­vi­du­ell vor Ort bera­ten dür­fen – das ist unse­re Kern­kom­pe­tenz.“ Dies wird in den nächs­ten Wochen im Laden nicht mög­lich sein, dafür erfolgt die Bera­tung zu den nor­ma­len Öff­nungs­zei­ten tele­fo­nisch oder über das Inter­net. „Egal, was es für Vor­ga­ben gibt, wir wer­den eine Lösung fin­den“, bleibt Water­hues hoff­nungs­voll, dass er die Kun­den auch wei­ter­hin mit fri­schem Lese­stoff ver­sor­gen kann.

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