Samstag, Juni 3, 2023

Gedenk-Gottesdienst – 125 Jahre KAB in Werne

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Wer­ne. Mit einem Gedenk­got­tes­dienst wird am Sonn­tag, 7. Novem­ber, das 125-jäh­ri­ge Jubi­lä­um der Katho­li­schen Arbeit­neh­mer-Bewe­gung (KAB) in Wer­ne gefei­ert. Dazu ver­sam­meln sich die Gläu­bi­gen um 9.30 Uhr in der Kir­che St. Johan­nes, kün­digt Hans Bei­er für den KAB-Stadt­ver­band Wer­ne an.

Die KAB hat ihre Ursprün­ge in der christ­li­chen Arbei­ter­be­we­gung des 19. Jahr­hun­derts. Vor allem die Leh­ren des Bischofs Emma­nu­el von Ket­te­ler (ab1849) auf­kam und das gro­ße Sozi­al­rund­schrei­ben „Rer­um novarum“ von Papst Leo XIII (1891) leg­ten auch in Wer­ne die Basis der christ­li­chen Arbeiterbewegung.

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Nach­dem 1889 beschlos­sen wor­den war, in Wer­ne eine Schacht­an­la­ge zu errich­ten, grün­de­ten die hier ein­ge­setz­ten Arbei­ter 1896 einen ers­ten „Knap­pen- und Arbei­ter­ver­ein St. Bar­ba­ra“. Zunächst als welt­li­cher Ver­ein ins Leben geru­fen, wur­de er auf Drän­gen der Geist­lich­keit kurz dar­auf in einen kirch­li­chen umge­wan­delt, infor­miert Bei­er in der Mitteilung.

Im Stadt­ar­chiv Wer­ne fin­det sich dem­nach unter ande­rem die geneh­mig­te Ori­gi­nal-Sat­zung des „Katho­li­schen Knap­pen-Ver­eins St. Bar­ba­ra zu Wer­ne an der Lip­pe“ vom März 1898, heißt es zum geschicht­li­chen Hin­ter­grund. Der Ver­ein rich­te­te öffent­li­che Fes­te mit Tanz und Umzü­ge aus; spä­ter kamen auch Bil­dungs­ver­an­stal­tun­gen dazu.

Im Herbst 1937 wur­de der Arbei­ter­ver­ein von den Natio­nal­so­zia­lis­ten ver­bo­ten, das Ver­mö­gen ein­ge­zo­gen und sämt­li­che offi­zi­el­len Unter­la­gen ver­brannt. Nur weni­ge Mona­te nach Kriegs­en­de, am 18. Novem­ber 1945, wur­de der „Knap­pen- und Arbei­ter­ver­ein St. Bar­ba­ra“ in Wer­ne mit 250 Mit­glie­dern neu gegründet.

Im Lau­fe der Zeit und im Zuge der Neu­grün­dung wei­te­rer Kir­chen­ge­mein­den, spal­te­ten sich zunächst die KAB St. Kon­rad (1950), die KAB Maria Frie­den (1955) und die KAB St. Johan­nes (1965) vom Mut­ter­ver­ein St. Bar­ba­ra ab. Auch nach der spä­ter erfolg­ten Zusam­men­le­gung der Kir­chen­ge­mein­den, zunächst zu zwei, dann zu einer Groß­ge­mein­de, behiel­ten die ein­zel­nen KAB-Ver­ei­ne ihre Eigen­stän­dig­keit. Erst 2018 fusio­nier­ten die KAB St. Bar­ba­ra und die KAB St. Johannes.

Die Stadt­ver­band locker zusam­men­ge­führ­ten KAB-Ver­ei­ne unter­neh­men auch Gemein­sa­mes, so zum Bei­spiel die jähr­lich statt­fin­den­de Gedenk­fei­er für den KAB-Akti­ven und NS-Wider­stands­kämp­fer Niko­laus Groß. Auch die seit 1980 durch­ge­führ­ten Alt­tex­til­samm­lun­gen, die bis­her schon über 105.000 Euro Spen­den an das Welt­not­werk der KAB und fast 8.000 Euro für ande­re gemein­nüt­zi­ge Zwe­cke mög­lich gemacht haben, wer­den gemein­sam orga­ni­siert. Nicht zu ver­ges­sen ist die 1946 gegrün­de­te Thea­ter­ab­tei­lung der KAB, die 1959 geschlos­sen dem Hei­mat­ver­ein bei­trat und aus der sich dann die Frei­licht­büh­ne Wer­ne ent­wi­ckelt hat.

Die KAB in Wer­ne möch­te nun zusam­men mit ihren Mit­glie­dern, gela­de­nen Gäs­ten und der Wer­ner Bür­ger­schaft das 125-jäh­ri­ge Wir­ken der Arbei­ter­be­we­gung mit dem ein­gangs genann­ten Fest­got­tes­dienst am Sonn­tag, 7. Novem­ber, gebüh­rend fei­ern. Im Anschluss dar­an ist ein Steh­emp­fang im Pfarr­heim vor­ge­se­hen.

Der KAB-Stadt­ver­band arbei­tet der­zeit dar­an, im kom­men­den Jahr eine Aus­stel­lung mit dem Titel „125 Jah­re KAB in Wer­ne“ zu zei­gen und ist des­halb auf der Suche nach wei­te­ren Aus­stel­lungs­stü­cken, die die Geschich­te der KAB doku­men­tiert. „Falls jemand noch im Besitz von Fotos, Doku­men­ten oder ande­ren Erin­ne­rungs­stü­cken aus frü­he­ren Jah­ren ist, wird er herz­lich gebe­ten, die­se zum Abfo­to­gra­fie­ren bzw. Ein­scan­nen oder auch als Leih­ga­be zur Ver­fü­gung zu stel­len“, hofft Hans Bei­er auf wei­te­res Mate­ri­al aus der Wer­ner KAB-Historie.

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