Donnerstag, März 23, 2023

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Wer­ne. Mat­thi­as Möl­len­hoff und Klaus Jür­gen Buse vom Hegering Wer­ne sind Jäger und Hun­de­füh­rer. Vor Rauhaardackel Anton und dem Deutsch Draht­haar-Wel­pe Bran­co lie­gen noch vie­le Aus­bil­dun­gen, bis sie offi­zi­ell Jagdhunde sind. Getreu dem Mot­to „Früh übt sich“ wer­den die bei­den Hun­de jetzt schon spie­le­risch auf ihre spä­te­ren Auf­ga­ben vorbereitet.

Beim Hegering Wer­ne legt man viel Wert auf eine gute Hun­de­aus­bil­dung. Mar­tin Schlier­kamp hat die Obhut über die Jagd­hun­de­aus­bil­dung. Dabei gibt es meh­re­re Aus­bil­dun­gen, die die Hun­de hier durch­lau­fen müs­sen. Die Ver­bands­ju­gend­prü­fung (VJP) und die Herbstzuchtprüfung (HZP) sind dabei die wich­tigs­ten Prü­fun­gen zur Aus­bil­dung des Jagd­hun­des. Wenn alles noch inten­si­viert wird, kön­nen die Hun­de auch die soge­nann­te Meisterprüfung, die Ver­bands­ge­brauchs­prü­fung (VGP), ablegen.

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Mat­thi­as Möl­len­hoff und Klaus Jür­gen Buse wis­sen, dass sie bei ihren bei­den Jung­hun­den noch viel Zeit in die Aus­bil­dung ste­cken müs­sen. „Im Grun­de ler­nen Jagdhunde das gan­ze Leben, da sich die Anfor­de­run­gen an den Hund situa­ti­ons­be­dingt immer ändern“, beschreibt Klaus Jür­gen Buse. Natür­lich sei­en die Vier­bei­ner Zeit ihres Lebens voll in ihre Fami­li­en inte­griert. „Aber sie wer­den auch ihrer Bestim­mung ent­spre­chend gehal­ten“, betont Buse. Will hei­ßen, sie sind geis­tig und kör­per­lich kom­plett aus­ge­las­tet und dür­fen der Auf­ga­be nach­ge­hen, für die sie ursprüng­lich auch ein­mal gezüchtet wor­den sind.

Natür­lich erfor­dert die ent­spre­chen­de Aus­bil­dung rich­tig viel Arbeit. „Aber der Gesetz­ge­ber schreibt eben auch vor, dass wir als Jäger nur aus­ge­bil­de­te Jagd­hun­de zur Jagd ein­set­zen dür­fen“, erklärt Möl­len­hoff. Das bedeu­tet nicht, dass jeder Jäger einen Hund haben muss, aber in den aller­meis­ten Jagd­pacht­ver­trä­gen wird ver­langt, bzw. zwin­gend gefor­dert, dass der Jagd­päch­ter
einen als brauch­bar geprüf­ten Jagd­hund an sei­ner Seite hat.

Die Aus­bil­dun­gen eines Jagd­hun­des sind unterschiedlich lang. „Das liegt dar­an, dass es ver­schie­de­ne Prü­fun­gen gibt“, so Buse, der sei­ne Hun­de übri­gens selber aus­bil­det. Als Hun­de­füh­rer muss er bei Prü­fun­gen immer sei­nen Jagd­schein vorlegen.

Vor­nehm­lich wer­den die soge­nann­ten Erd­hun­de, wie Rau­haar­da­ckel Anton einer ist, für die Bau­jagd eingesetzt. Das bedeu­tet, dass sie z. B. Tie­re wie den Fuchs aufspüren, denn auf­grund ihrer Grö­ße gelan­gen sie mühe­los in die Bau­ten. Dage­gen ist Bran­co ein All­roun­der, wenn er aus­ge­bil­det ist. Der Deutsch Draht­haar ist ein sehr vielseitig ein­setz­ba­rer Jagd­hund, der eigent­lich alles kann,
außer der Baujagd.

Für die Jagd­hun­de­aus­bil­dung des Hegering Wer­ne ist Mar­tin Schlier­kamp zustän­dig. Zur Zeit sind die Kur­se gut besucht. Foto: Isa­bel Schütte

Die Jagd­hun­de leis­ten haupt­säch­lich die soge­nann­te Arbeit vor und nach dem Schuss. „Sie stö­bern zum Bei­spiel den Hasen oder den Fasan auf und sind nach dem Schuss für das Fin­den und das Appor­tie­ren zustän­dig“, erläu­tert Möl­len­hoff. Bei der Jagd geht es da auch immer um den Tier­schutz­ge­dan­ken. „Dazu tra­gen die Hun­de dann entscheidend bei, falls zum Bei­spiel ein ange­schos­se­nes Reh nicht direkt gefun­den wer­den kann“, so Buse.

War­um die Jagd über­haupt not­wen­dig ist? „Aktu­ell ist die Jagd in Zei­ten von Wald­um­bau und Afri­ka­ni­scher Schwei­ne­pest (ASP) zur Bestand­re­gu­lie­rung und Lenkung von immer grö­ße­rer Bedeu­tung. Aber auch auf Seiten der Hege hat die Jagd in unse­rer immer enger werdenden und indus­tria­li­sier­ten Land­schaft die Auf­ga­be, wei­ter­hin ver­stärkt Nischen, Bio­to­pe und damit Lebensräume für unser Wild zu schaf­fen. Die­ser Auf­ga­be stel­len sich die Jäger in gemein­sa­mer, zukunfts­ori­en­tier­ter und ver­trau­ens­vol­ler Zusam­men­ar­beit mit den Wald­bau­ern und der Land­wirt­schaft“, so die bei­den Jäger abschließend.

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