Sonntag, April 2, 2023

Freilichtbühne präsentiert: Theater in der Fußgängerzone

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Wer­ne. Wer die­se Woche durch die Innen­stadt schlen­dert, der trifft womög­lich auf einen grü­nen Oger, ein Mäd­chen in bun­ten Strümp­fen oder eine schwe­ben­de klei­ne Hexe. Denn dort, wo sonst nur lee­re Schau­fens­ter waren, ste­hen nun bis zum neun­ten Juli detail­ge­treue Requi­si­ten und bun­te Kos­tü­me der Frei­licht­büh­ne. In Koope­ra­ti­on mit dem Stadt­mu­se­um eröff­ne­ten die Mit­glie­der am Sonn­tag die Aus­stel­lung „Wir machen Theater“.

„Wir woll­ten die Innen­stadt in die­ser tris­ten Zeit bele­ben“, sagt Maxi­mi­li­an Fal­ken­berg von der Frei­licht­büh­ne. Vor­bei­ge­hen­de sol­len die Mög­lich­keit haben, „bei schö­nem Wet­ter Geschich­ten zu erle­ben“, so Con­stan­ze Döh­rer vom Stadt­mu­se­um. Dabei sol­len sie nicht nur die tra­di­tio­nel­len Stü­cke des Thea­ters ken­nen­ler­nen, son­dern auch die klei­nen Anek­do­ten, die sich dahin­ter ver­ber­gen: So kön­nen Vor­bei­ge­hen­de am Moor­mann­platz eine Nach­bil­dung der klei­nen Hexe bewun­dern, die über den Dächern fliegt. „Die ers­te Haupt­dar­stel­le­rin ist mit­hil­fe von Dräh­ten und einem pas­sen­den Gestell tat­säch­lich mit dem Besen geflo­gen“, erzählt Fal­ken­berg und spielt auf die ers­te Vor­stel­lung im Jahr 1989 an. 

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Fotos und Video­auf­nah­men der ehe­ma­li­gen Akteu­re sol­len an die frü­he­ren Gene­ra­tio­nen der Frei­licht­büh­ne erin­nern. Mit einem QR-Code kön­nen Inter­es­sier­te auf wei­te­re Infor­ma­tio­nen und Inter­views mit den Schau­spie­le­rin­nen und Schau­spie­lern zurückgreifen.

Das Polizeiauto aus dem Stück Pippi Langstrumof erinnert an so manche Patzer und Anekdoten. Foto: Alexandra Prokofev
Das Poli­zei­au­to aus dem Stück Pip­pi Lang­strumpf erin­nert an so man­che Pat­zer und Anek­do­ten. Foto: Alex­an­dra Prokofev

Eine Ecke wei­ter, im Muse­ums­gar­ten, steht ein altes Poli­zei­au­to mit dem Kenn­zei­chen WER-NE 1. „Damit in der Stadt her­um­zu­fah­ren, hat für Auf­se­hen gesorgt“, erin­nert sich Fal­ken­berg. Das Auto ist Requi­si­te für das belieb­tes­te Stück der Frei­licht­büh­ne: Pip­pi Lang­strumpf. „Der Wagen führ­te auf der Büh­ne ein Eigen­le­ben. Mal ging die Alarm­an­la­ge plötz­lich an, mal blieb er ste­hen“, erin­nert sich Fal­ken­berg. Eini­ge Häu­ser wei­ter schim­mert im Fens­ter eine rie­si­ge Muschel, die an das Stück „Urmel aus dem Eis“ erin­nert. „Da muss­ten wir damals in letz­ter Sekun­de die Schau­spie­ler umbe­set­zen. Das Stück steht für den Zusam­men­halt in der Frei­licht­büh­ne“, betont der 29-Jäh­ri­ge. Auch belieb­te Stü­cke wie „Shrek – das Musi­cal“ und „Jim Knopf“ wur­den in benach­bar­ten Schau­fens­tern ausgestellt.

Ins­ge­samt sechs Wochen arbei­te­ten rund 20 Mit­glie­der in ver­schie­de­nen Zeit­fens­tern unter Coro­nauf­la­gen an der Aus­stel­lung, beför­der­ten die Requi­si­ten, putz­ten die Fens­ter und schnit­ten die Vide­os. Con­stan­ze Döh­rer vom Stadt­mu­se­um küm­mer­te sich um die Aus­stel­lungs­schil­der, die die Geschich­te zum Stück darstellen.

Die Freilichtbühne und das Stadtmuseum eröffnen ihre Ausstellung im Schaufenster: (von links) Lothar Christ, Ulrike Maß (Freilichtbühne), Constanze Döhrer (Stadtmuseum), Martin Zurstraßen, Maximilian Falkenberg und Christoph Bergmann. Foto: Alexandra Prokofev
Die Frei­licht­büh­ne und das Stadt­mu­se­um eröff­nen ihre Aus­stel­lung im Schau­fens­ter: (von links) Lothar Christ, Ulri­ke Maß (Frei­licht­büh­ne), Con­stan­ze Döh­rer (Stadt­mu­se­um), Mar­tin Zur­stra­ßen, Maxi­mi­li­an Fal­ken­berg und Chris­toph Berg­mann. Foto: Alex­an­dra Prokofev

Eigent­lich sei eine Aus­stel­lung im Stadt­mu­se­um geplant gewe­sen. Nach­dem die­se bereits im ver­gan­ge­nen Jahr aus­fal­len muss­te, ent­schie­den sich die Ver­an­stal­ten­den, umzu­pla­nen. „Die Kin­der wol­len wie­der Thea­ter machen, ande­re an der Tech­nik arbei­ten. Nie­mand hat sich beschwert, dass es wie­der etwas zu tun gab“, erläu­tert Chris­toph Berg­mann von der Frei­licht­büh­ne. An den Schau­fens­tern arbei­te­ten gan­ze Fami­li­en, die sich nach den Stü­cken der Frei­licht­büh­ne seh­nen. Und auch Bür­ger­meis­ter Lothar Christ beton­te bei der Eröff­nung ent­schie­den: „Ich fin­de es bewe­gend, auch mal wie­der einen Sonn­tag­mor­gen-Ter­min mit Bür­ge­rin­nen und Bür­gern zu haben.“

Bis die Mit­glie­der wie­der auf die „ech­te“ Frei­licht­büh­ne dür­fen, kann es noch eine Wei­le dau­ern. Im Okto­ber soll die Thea­ter­sai­son mit einem Kri­mi star­ten. Aber auch eine neue Loko­mo­ti­ve, die für das geplan­te „Jim Knopf“ Thea­ter­stück besorgt wur­de, ist bereits unter den Requi­si­ten und war­tet auf ihren Auftritt. 

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