Werne. Die neue Corona-Variante Omikron sei „extrem ansteckend“, schätzte RKI-Chef Lothar Wieler am Mittwoch, 22. Dezember, bei einem gemeinsamen Auftritt mit Gesundheitsminister Karl Lauterbach vor den Medien ein.
Eine rasante Ausbreitung von Omikron in kurzer Zeit führt daher bereits zu der allgemeinen Befürchtung, dass es an den Schaltstellen der Gesellschaft wie etwa im Gesundheitswesen, bei der Feuerwehr oder anderen wichtigen Infrastrukturen zu Personalknappheiten durch Quarantäne oder eben Erkrankungen kommen könnte.
Die Freiwillige Feuerwehr Werne sieht Stadtbrandinspektor Thomas Temmann gleichwohl gut auf kommende Einsätze vorbereitet. Mit einer Ausnahme seien alle Kamerad/innen zweifach geimpft und auch schon fast alle geboostert, schilderte er auf Nachfrage von WERNEplus. Auch die einschlägigen Konzepte (Hygieneregeln, Tragen von FFP2-Masken, Abstand halten) seien längst eingeübt und der jeweils geltenden Corona-Schutzverordnung angepasst.
Doch anders als bei einer personell stärker aufgestellten Berufsfeuerwehr, könne man vor Ort die Einsatzkräfte nicht etwa nach einem Notfallplan in Gruppen aufteilen und einsetzen. „Bei einem Einsatz müssen wir alle alarmieren“, machte er klar. Denn bei einer Freiwilligen-Wehr wisse man nicht genau, wer tatsächlich zum Einsatz kommen könne. Deshalb müsse man immer mehr Feuerwehrleute alarmieren, erklärte er. Ein Zusammentreffen der Einsatzkräfte aus den Löschzügen könne folglich nicht verhindert werden. „Eine saubere Trennung ist da nicht möglich“, schloss er aus.
Anders sieht es bei den Dienstabenden aus. Hier werde man im Januar wieder auf Online-Besprechungen umstellen, das habe in der Vergangenheit gut funktioniert, sagte Thomas Temmann. In der aktuellen Phase werde man die Präsenz herunterfahren und beispielsweise auch keine Besucher mehr in den Feuerwehrhäusern empfangen können, erläuterte der Feuerwehr-Chef.
Bei den Einsätzen der Wehr habe man in zu Ende gehenden Jahr ohnehin erneut eine „Schüppe drauflegen“ müssen, berichtete er. Deshalb begrüßen die Brandschützer auch, dass die Silvesterfeuerwehrwerke in diesem Jahr wiederum ausfallen und so keine zusätzlichen Einsätze verursacht würden. In den vergangenen Jahren seien zudem zunehmend mehr LED-Lichter für die Weihnachtsdekoration verwendet und auf echte Kerzen verzichtet worden, beobachten die Wehrleute einen aus ihrer Sicht erfreulichen Trend.