Donnerstag, März 30, 2023

„Fassungslos und traurig”: Geschäftspartner gehen auf Distanz

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Werne/Kamen. Die Ent­rüs­tung über die Vor­gän­ge in der vor einer Woche geschlos­se­nen Vieh­sam­mel­stel­le sind nicht nur in der Lip­pe­stadt wei­ter­hin groß. Wäh­rend die Flei­sche­rei jüngst geschlos­sen blieb, gehen immer mehr Unter­neh­men auf Distanz zur Fir­ma Mecke.

Erst seit knapp sechs Wochen pro­du­ziert der Kame­ner Flei­scher­meis­ter Dirk Flech­sig sei­ne Pro­duk­te in Wer­ne. WERN­Eplus hat­te über den Umzug der Pro­duk­ti­on berich­tet. Viel Geld hat der Fleisch­ex­per­te seit dem in die Räum­lich­kei­ten inves­tiert, um so grö­ßer war der Schock, als er vom Skan­dal hör­te. „Mein Team und ich sind fas­sungs­los und trau­rig. Was uns beson­ders betrof­fen macht: Es han­delt sich hier­bei um den Betrieb unse­res Ver­mie­ters“, schreibt Flech­sig auf der Face­book-Prä­senz des Kame­ner Betriebs.

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Auf Anfra­ge teilt Flech­sig mit, dass er von der ursprüng­li­chen Idee, mit gemein­sa­men Ein­käu­fen mit dem Wer­ner Betrieb Syn­er­gie­ef­fek­te nut­zen zu wol­len, kei­nen Gebrauch mehr machen wird. Auch Schlach­tun­gen will der Kame­ner nicht mehr bei Mecke durch­füh­ren las­sen. Nur gele­gent­lich habe er in den ver­gan­ge­nen Wochen bei Mecke schlach­ten las­sen. „Mecke ist nur noch mein Ver­mie­ter“, stellt Flech­sig klar.

Eine Kün­di­gung des Ver­trags ist man­gels Alter­na­ti­ven nicht mög­lich. „Es gibt sol­che lebens­mit­tel­ge­rech­te Räum­lich­kei­ten mit über 300 Qua­drat­me­tern im Umkreis nicht noch ein­mal“, erklärt Flech­sig. Im Früh­jahr 2020 hat­te der Flei­scher die Pro­duk­ti­on von Kamen aus zumin­dest teil­wei­se bereits auf die Öko­sta­ti­on in Berg­ka­men-Heil ver­la­gert. Als dort der Platz auch nicht mehr aus­reich­te, erfolg­te vor weni­gen Wochen der Umzug in die ehe­ma­li­ge Pro­duk­ti­ons­stät­te des Tier­fut­ter­her­stel­lers Pari­bal, lang­jäh­ri­ger Nach­bar von Mecke.

Von dem erschre­cken­den Film­ma­te­ri­al ist Flech­sig auch Tage nach dem ers­ten Anse­hen noch geschockt: „Ich hät­te nicht gedacht, dass es so etwas im Jahr 2021 über­haupt gibt. Aber lei­der muss­te ich mich eines Bes­se­ren beleh­ren lassen.“

Par­ty-Ser­vice und Bäcke­rei been­den Zusammenarbeit

Neben dem Kame­ner Flei­scher­meis­ter gehen zwei wei­te­re Unter­neh­men auf Distanz. Auf der Face­book-Sei­te des Par­ty-Ser­vice Kli­me­cki ist zu lesen, dass die Zusam­men­ar­beit mit Mecke mit sofor­ti­ger Wir­kung been­det wird. 

Die Lüner Bäcke­rei Kan­ne, die bekannt­lich zwei Bäcke­rei­fach­ge­schäf­te in Wer­ne betreibt, infor­miert per Aus­hang über die Ent­schei­dung: „Wir ver­ur­tei­len die­se Tier­schutz­ver­stö­ße aufs Äußers­te und distan­zie­ren uns mit sofor­ti­ger Wir­kung ein­deu­tig und unmiss­ver­ständ­lich von jeg­li­cher Form der Zusam­men­ar­beit mit der Fir­ma Mecke.“

Und auch der mit der Mecke GmbH zuvor eng ver­floch­te­ne Tier­fut­ter­her­stel­ler Pari­bal – hier ist Mar­ko Mecke als ein Geschäfts­füh­rer benannt – weist nicht nur auf sei­ner Face­book-Sei­te dar­auf hin, nichts von dem Fall gewusst zu haben. Im Gespräch mit WERN­Eplus sag­te Tim Ebbing­haus, der mit Ehe­frau Jas­min Pari­bal gegrün­det hat, den Trä­nen nahe: „Unser Ver­trau­en wur­den zutiefst erschüt­tert. Wir lie­ben Tie­re und wür­den sol­che Grau­sam­kei­ten nie­mals dulden.” 

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