Dienstag, März 21, 2023

Erdbeeren freuen sich über den Sonnenschein

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Capel­le. Som­mer und Erd­bee­ren, das passt zusam­men. Der ver­reg­ne­te Früh­ling stimmt nicht opti­mal zur begin­nen­den Ern­te­zeit ein. Auf dem Hof von Pröbs­ting Nord­kir­chen-Capel­le setzt man beim Erd­beer­an­bau auf einen Foli­en­tun­nel. Die ers­ten Früch­te wer­den bereits geern­tet – jetzt hat man bes­se­res Wet­ter, so dass die Sai­son rich­tig los­ge­hen kann.

Als die vier Kin­der aus dem Gröbs­ten raus waren, über­leg­te Anne Pröbs­ting hin und her. Soll­te sie wie­der zurück in ihren Beruf als Optik­meis­te­rin? Sie woll­te ger­ne – aber die Arbeits­zei­ten pass­ten nicht zum Fami­li­en­le­ben. Da kam ihr die Idee mit den Erd­bee­ren. Zum Pro­bie­ren star­te­te das Pro­jekt mit einem vier­tel Hekt­ar Erd­beer­pflan­zen. Also mehr Lieb­ha­be­rei als ein lukra­ti­ves Geschäft. Gepflückt wur­den die Früch­te mit der Hand. 16 Jah­re spä­ter, rei­fen die roten Lecke­rei­en auf 4,5 Hekt­ar, davon 3,5 Hekt­ar im Frei­land. Sie sind ein wich­ti­ges Stand­bein des Hofs Pröbs­ting am Orts­rand von Nordkirchen-Capelle.

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Vor gut einer Woche soll­te die Erd­beer­sai­son offi­zi­ell eröff­net wer­den. Dass der Lan­des­ver­band Obst­bau West­fa­len-Lip­pe dafür eigens ein Zelt auf­bau­en muss­te, zeig­te, dass der kal­te April und der eher reg­ne­ri­sche Mai die Bee­ren kaum rei­fen ließ. Nur im so genann­ten „geschütz­ten Anbau“ – etwa in den rie­si­gen, begeh­ba­ren Foli­en­tun­neln – wer­den die ers­ten Früch­te reif. Der Ertrag liegt der­zeit noch bei 30 Pro­zent, schätzt Anne Pröbs­ting. Das wirkt sich auf den Preis aus: Pröbs­tings bie­ten 500 Gramm für der­zeit für 4,90 Euro an. Dabei ist es wich­tig, dass die Kun­den auch wis­sen, dass unse­re Sai­son­ar­bei­ter geräu­mi­ge Mit­ar­bei­ter­woh­nun­gen haben. „Dies alles wird beim Preis mit ein­kal­ku­liert”, beton­te Huber­tus Pröbsting. 

Die Erdbeer-Kulturen sehen nicht schlecht aus, so die Einschätzung von Stefan Kraege, Vorsitzender des Obstbau-Landesverbandes Westfalen-Lippe. Foto: Isabel Schütte
Die Erd­beer-Kul­tu­ren sehen nicht schlecht aus, so die Ein­schät­zung von Ste­fan Krae­ge, Vor­sit­zen­der des Obst­bau-Lan­des­ver­ban­des West­fa­len-Lip­pe. Foto: Isa­bel Schütte

Doch die Bee­ren-Bran­che ist zuver­sicht­lich, dass bald bes­se­re Zei­ten kom­men. „Die Kul­tu­ren sehen nicht schlecht aus“, fin­det Ste­fan Krae­ge, der Vor­sit­zen­der des Obst­bau-Lan­des­ver­bands ist. Und Karl Schul­ze Wel­berg, Bee­ren­obst-Bera­ter der Land­wirt­schafts­kam­mer Nord­rhein-West­fa­len, ergänzt: „Der Schäd­lings­druck ist nicht groß.“ Jetzt kön­ne es rich­tig losgehen.

Der Erd­beer­an­bau trägt längst einen erheb­li­chen Teil zu den jähr­li­chen Erträ­gen des Hofs bei, der im Kern ein Schwei­ne­mast­be­trieb mit 5.000 Mast­plät­zen und Acker­be­wirt­schaf­tung betreibt. Rund 80 Pro­zent ihrer Erd­bee­ren ver­mark­tet der Fami­li­en­be­trieb direkt – sei es ab Hof, über eige­ne Erd­beer-Ver­kaufs­stän­de in der Regi­on oder auf dem Selbstpflückerfeld.

Dass die Erd­beer­bau­ern ganz auto­ma­tisch auch etwas für den Umwelt­schutz tun, war Ste­fan Krae­ge wich­tig zu beto­nen. Pro Hekt­ar gebe es etwa eine Mil­li­on Blü­ten – ein Para­dies für Bie­nen, Schweb­flie­gen, Hum­meln, Mari­en­kä­fer und Wan­zen. „Wir möch­ten dazu anre­gen mit­zu­ma­chen“, erklär­te er. Des­halb ver­teilt sein Ver­band in die­sem Jahr kos­ten­los Tüt­chen mit Blühmischungen.

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