Freitag, März 24, 2023

Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer! Aber zwei…?

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Wer­ne. Am ver­gan­ge­nen Diens­tag sich­te­te Land­wirt Bene­dikt Flei­ge mit Freu­de das ers­te Rauch­schwal­ben­paar in sei­nem Käl­ber­stall. Schwal­ben sind auf dem Hof gern gese­hen. Schließ­lich heißt es, Schwal­ben bräch­ten Glück auf den Hof, außer­dem kün­di­gen sie den Som­mer an.

Nun ist es end­lich soweit. Der Som­mer steht vor der Tür. Es ist immer wie­der ein auf­re­gen­der Moment, wenn auf dem Hof der Fami­lie Flei­ge in Wer­ne-Varn­hö­vel im April die ers­ten Schwal­ben gesich­tet wer­den. „Die­ses Jahr ist es mir als ers­tes auf­ge­fal­len, dass die Rauch­schwal­ben wie­der da sind. Ich bin sofort ins Haus gelau­fen um mei­ner Fami­lie die gute Nach­richt zu über­mit­teln“, schil­dert Bene­dikt Flei­ge den Augen­blick. Zunächst kom­men die Rauch­schwal­ben, die in den Alt­ge­bäu­den nis­ten, wenig spä­ter keh­ren auch die Mehl­schwal­ben zurück.

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Nor­ma­ler­wei­se brü­ten die­se an der Außen­fas­sa­de, weil auf dem Hof die gro­ße Stall­tür immer offen steht, haben sie als Beson­der­heit ca. 80 Mehl­schwal­ben­nes­ter sogar im Gebäu­de. „In die­sem Jahr haben die Schwal­ben eini­ges zu repa­rie­ren“, erklärt der Agrar­stu­dent: „Die Spat­zen haben die Nes­ter im Win­ter ein wenig demo­liert, sie haben dort Heu rein­ge­stopft, bis die Nes­ter aus­ein­an­der bra­chen. Wir sor­gen aber ger­ne für aus­rei­chend Matsch als Nistmaterial.“

Die Land­wirts­fa­mi­lie tut schon sehr viel für den Natur­schutz. So bewirt­schaf­ten sie zwei exten­si­ve Streu­obst­wie­sen, in denen dem­nächst Rin­der und Hüh­ner ihr Fut­ter suchen. Die Fami­lie hat vor etli­chen Jah­ren Blüh- und Schon­strei­fen ange­legt, pflegt Hecken, füt­tert gen­tech­nik­frei und nimmt an der Blu­men­strei­fen­ak­ti­on der Wer­ner Land­wir­te teil. 

Ganz beson­ders freut sich der poten­zi­el­le Hof­nach­fol­ger auf den bevor­ste­hen­den Wei­de­aus­trieb der Milch­kü­he. „Für mich ist die Wei­de­hal­tung die bes­te Form der Milch­kuh­hal­tung. Die Bewei­dung schont beson­ders die Insek­ten. Auf unse­ren Wei­den haben wir eine hohe Arten­viel­falt und durch den Weiß­klee ein ganz­jäh­ri­ges Blüh­an­ge­bot. Für das Tier­wohl ist die Wei­de eben­falls sehr wert­voll“, gibt Bene­dikt Flei­ge zu beden­ken. Lei­der nimmt die Zahl der Bau­ern­hö­fe dra­ma­tisch ab. Er meint: „Ich sor­ge mich wirk­lich um unse­re Kul­tur­land­schaft. Es wird zuse­hends mehr Flä­che ver­sie­gelt, außer­dem wer­den wir nur für die Pro­duk­ti­on von Lebens­mit­teln für einen Welt­markt bezahlt, die Anfor­de­run­gen im Bereich Umwelt­schutz stei­gen aber zuneh­mend. Wir brau­chen poli­ti­sche Instru­men­te, die es uns ermög­li­chen mit Natur­schutz­maß­nah­men genau­so viel Geld zu ver­die­nen, wie mit inten­si­vem Acker­bau, nur so krie­gen wir das Insek­ten­ster­ben umge­dreht, aber dafür braucht es zwin­gend bäu­er­li­che Fami­li­en­be­trie­be, es wird Zeit, die poli­ti­schen Wei­chen dafür zu stellen.“

Jetzt erst ein­mal freut sich die Fami­lie aber auf die Flug­künst­ler und den bevor­ste­hen­den Sommer.

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