Donnerstag, März 23, 2023

Ein Herzensmensch: Lesung mit Pater Tobias in St. Christophorus

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Wer­ne. Ob Bos­ton, New York oder in der Wüs­te des Omans: Pater Tobi­as Bre­er ist begeis­ter­ter Mara­thon-Läu­fer. Er sam­melt mit jedem Kilo­me­ter Geld für Bedürf­ti­ge. Aus sei­nem Buch „Der Mara­thon-Pater“ hat der gebür­ti­ge Wer­ner am Frei­tag­abend (17.09.2021) auf Ein­la­dung der Stadt­bü­che­rei und Bücher Beck­mann eine Lesung in der St. Chris­to­pho­rus Kir­che abge­hal­ten. Solis­tin Lin­da Pio­trow­ski unter­stütz­te mit musi­ka­li­schen Akzenten.

Ger­lin­de Schürk­mann von der Stadt­bü­che­rei Wer­ne begrüß­te Pater Tobi­as. Eigent­lich soll­te die Lesung auf dem Kirch­platz abge­hal­ten wer­den, auf­grund der Wet­ter­ver­hält­nis­se wur­de die­se kurz­fris­tig in die Kir­che verlegt.

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Der Prä­mons­tra­ten­ser vom Wei­ßen und Kano­ni­schen Orden zog die Zuhö­rer von Beginn an in sei­nen Bann. Es ging um sei­ne Erfah­run­gen als Jun­ge, der auf dem Bau­ern­hof mit ange­packt hat, als jun­ger Kauf­mann in einem Auto­haus und dann als Mönch nach sei­nem Theo­lo­gie­stu­di­um sowie sei­ne Erleb­nis­se bei den Läufen.

Ein ein­schnei­den­des Erleb­nis und sein bis­her größ­tes Aben­teu­er war der 172-Kilo­me­ter-Lauf mit einem Acht-Kilo­gramm-Ruck­sack durch den fei­nen Sand der Wüs­te des Oman mit hun­dert Meter hohen Dünen, Gift­schlan­gen und Skor­pio­nen und einer lan­gen Nacht­etap­pe durch die Dun­kel­heit. Schein­wer­fer als Ori­en­tie­rungs­punk­te gab es nur alle zwei Kilometer. 

Solis­tin Lin­da Pio­trow­ski unter­stütz­te die Lesung des Paters mit einer musi­ka­li­schen Dar­bie­tung. Foto: Isa­bel Schütte

Die Zuhö­rer erfuh­ren, dass der 57-Jäh­ri­ge gele­gent­lich auch beim Lau­fen betet – am liebs­ten das Vater­un­ser und ganz beson­ders, wenn ihm die Pus­te aus­geht. In der Ein­sam­keit der Nacht fühlt sich der Mara­thon-Pater Gott und sei­ner früh gestor­be­nen Mut­ter beson­ders nahe. Doch zugleich hat­te das Erleb­nis einen ganz kon­kre­ten Nut­zen: Die Wüs­ten­rei­se brach­te, weil sie so extrem war, ganz beson­ders viel Spen­den­gel­der ein: 26.000 Euro. 2007 wur­de das Pro­jekt „Lebens­Wert“ – eine Bera­tungs­stel­le mit Sozi­al­ca­fé und Kin­der­hilfs­werk mit ins­ge­samt 19 Mit­ar­bei­tern von Tobi­as Bre­er gegründet. 

Seit­dem hat er 60.000 Kilo­me­ter und rund 1,5 Mil­lio­nen Euro für den guten Zweck erlau­fen. Pater Tobi­as ist ein Her­zens­mensch. Auch für die Flut­op­fer hat der Mara­thon-Pater bereits die Lauf­schu­he ange­zo­gen. Über 42.000 Euro kamen hier zusammen.

Die Lesung in der St. Chris­to­pho­rus Kir­che kam gut an. Der Spen­den­hut füll­te sich an dem Abend reich­lich. Andrea Stan­kow­ski aus Lünen brach­te es auf den Punkt: „Pater Tobi­as redet nicht nur, er tut was. So etwas unter­stüt­ze ich gerne.“

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