Sonntag, März 26, 2023

Corona: „Wir für Werne” fordert bessere Hilfen für den Mittelstand

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Wer­ne. Ange­sichts der dro­hen­den Lock­down-Ver­schär­fun­gen hat sich Micha­el Zur­horst, Vor­sit­zen­der von „Wir für Wer­ne”, mit einem Brief an NRW-Minis­ter­prä­si­dent Armin Laschet gewandt, um auf die exis­tenz­be­dro­hen­de Situa­ti­on des Mit­te­stan­des hinzuweisen.

Pro­du­zie­ren­des Gewer­be, Dienst­leis­ter und Han­del sei­en sich einig, dass „die Coro­na-Hil­fen in der Umset­zung mehr als unzu­rei­chend sind”. Die von den Schlie­ßun­gen betrof­fe­nen Mit­glieds­un­ter­neh­men stün­den am Rand der Ver­zweif­lung und sei­en exis­ten­ti­ell bedroht. „Zwar wur­de den betrof­fe­nen Unter­neh­men schnel­le und unbü­ro­kra­ti­sche Hil­fe ver­spro­chen, aber weder das eine noch das ande­re ist erfolgt. Im Gegen­teil: Vie­le der not­lei­den­den Fir­men haben bis­her noch kei­nen Cent gese­hen. Und ande­ren dro­hen Rück­zah­lun­gen, da sich im Zuge von Antrags­nach­fra­gen ver­steck­te Hür­den im Klein­ge­druck­ten fan­den”, pran­gert Zur­horst in sei­nem Schrei­ben an.

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Es wir­ke dar­um in der Unter­neh­mer­schaft nahe­zu zynisch, dass die Bun­des­re­gie­rung in der Öffent­lich­keit durch voll­mun­di­ge Ankün­di­gun­gen den Ein­druck erwe­cke, als wür­den die Unter­neh­men groß­zü­gig und schnell für die erlit­te­nen Ein­bu­ßen durch die Schlie­ßun­gen ent­schä­digt. Es sei viel­mehr umge­kehrt: „Vie­le unse­rer mit­tel­stän­di­schen Unter­neh­men haben seit Beginn der Pan­de­mie auf ihre pri­va­ten Rück­la­gen zurück­ge­grif­fen, um die Liqui­di­tät ihres Unter­neh­mens zu sichern, und tun das auch wei­ter­hin. Aber auch die­se Mit­tel sind end­lich und zuse­hends erschöpft. Hin­zu kommt eine zuneh­men­de Frus­tra­ti­on ange­sichts der Abwick­lung von alten Hilfs­maß­nah­men aus 2020”, führt der WfW-Chef wei­ter aus.

Vie­le Unter­neh­men oder Selb­stän­di­ge sei­en über­rascht und ent­täuscht, dass sie die Hil­fen nur in Höhe der tat­säch­lich ange­fal­le­nen Ver­lus­te kom­pen­siert bekom­men und nicht die zunächst in Aus­sicht gestell­ten Fix­kos­ten­ent­schä­di­gun­gen. Vie­le Unter­neh­men befürch­ten, trotz kom­plett feh­len­der Umsät­ze auf­grund ange­ord­ne­ter Schlie­ßung, über­le­bens­not­wen­di­ge Hil­fen zum Teil zurück­zah­len zu müssen.

Micha­el Zur­horst for­dert eine Prio­ri­sie­rung und Beschleu­ni­gung der Hil­fe­zah­len bei gänz­lich aus­blei­ben­den oder ver­schwin­dend gerin­gen Ein­nah­men und Umsät­zen. Und wei­ter: Das als extrem auf­wän­di­ge und büro­kra­ti­sche Antrags­ver­fah­ren für die Hil­fen, das vie­le Fra­gen auf­wirft und selbst für die von den Unter­neh­men ein­zu­schal­ten­den Steu­er­be­ra­ter her­aus­for­dernd ist, muss pra­xis­ge­recht ver­ein­facht werden.

„Wir für Wer­ne” stellt drei kon­kre­te Verbesserungsforderungen

In dem Schrei­ben heißt es außer­dem: „Wir haben dar­über hin­aus drei kon­kre­te Ver­bes­se­rungs­for­de­run­gen an die in der Haupt­sa­che ver­ant­wort­li­chen Bun­des­mi­nis­ter Alt­mai­er und Scholz: Ers­tens muss der Begriff der Fix­kos­ten, die gel­tend gemacht wer­den kön­nen, weit gefasst wer­den. Die unter­schied­li­chen und kom­ple­xen Zugangs­kri­te­ri­en zu den Hil­fen sind zu streng und kom­pen­sie­ren die tat­säch­li­chen Fix­kos­ten nicht aus­rei­chend. Zwei­tens muss die Abschrei­bung auf Umlauf­ver­mö­gen wie Sai­son­wa­re voll­stän­dig ermög­licht wer­den und drit­tens soll­te erneut auf die not­wen­di­ge Noti­fi­zie­rung in Brüs­sel hin­ge­wirkt wer­den. Für die­se Punk­te soll­ten Sie sich, Herr Minis­ter­prä­si­dent, bit­te nach­hal­tig einsetzen.”

Zur­horst zeigt sich ent­setzt über die „absur­de” For­de­rung nach wei­te­ren Ein­schrän­kun­gen für die bis­her nicht geschlos­se­nen Unter­neh­men. „Für uns mit­tel­stän­di­sche Unter­neh­mer hat die Gesund­heit unse­rer Mit­ar­bei­ter und unse­rer Kun­den seit Beginn der Pan­de­mie höchs­te Prio­ri­tät. Wir setz­ten in unse­ren Betrie­ben Hygie­ne­kon­zep­te um, inves­tie­ren in den Infek­ti­ons­schutz und ermög­li­chen Home-Office, wo immer es geht. Uns Untä­tig­keit vor­zu­wer­fen und für Schlie­ßun­gen unse­rer Unter­neh­men zu plä­die­ren, ist alles ande­re als eine effek­ti­ve Pan­de­mie­be­kämp­fung. Es grenzt viel­mehr an Selbst­mord: Schließ­lich stel­len wir mit unse­ren Waren, Pro­duk­ten und Dienst­leis­tun­gen die Ver­sor­gung der Bevöl­ke­rung sicher”, betont der WfW-Vor­sit­zen­de, gleich­zei­tig Inha­ber eines Vermessungsbüros.

So begin­ne das Jahr 2021 fast schlim­mer als das alte Jahr geen­det hat. Coro­na hal­te Wirt­schaft und Gesell­schaft noch immer im Wür­ge­griff und wer­de auch uns und unse­rer eigent­lich star­ken Gemein­schaft der mit­tel­stän­di­schen Unter­neh­mer noch eini­ges abver­lan­gen. „Wir las­sen uns aller­dings nicht unter­krie­gen”, gibt sich Zur­horst kämpferisch.

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