Donnerstag, März 30, 2023

Bilanz Impfzentrum: Fast eine halbe Million Impfungen im Kreis Unna

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Kreis Unna. Am 30. Sep­tem­ber schließt das Impf­zen­trum Kreis Unna die Türen. Dann über­neh­men die nie­der­ge­las­se­nen Ärz­te die Coro­na-Imp­fun­gen. Zeit, um auf die ver­gan­ge­nen acht Mona­te zurück­zu­bli­cken, in denen Ärz­te in der Kreis­sport­hal­le an der Pla­ta­nen­al­lee geimpft haben und Bilanz zu ziehen.

„Ich bin sehr zufrie­den mit der Arbeit im Impf­zen­trum – gera­de auch unter den Bedin­gun­gen. Denn die Lage war äußerst dyna­misch. Vor allem dadurch, dass das Land in der Lauf­zeit des Impf­zen­trums immer wie­der unse­re Arbeits­grund­la­ge geän­dert hat“, so Dezer­nent Uwe Hasche. „40 Impf­erlas­se gab es in der Zeit von Anfang Dezem­ber 2020 bis Sep­tem­ber 2021, die uns immer wie­der dazu zwan­gen, kurz­fris­tig Abläu­fe anzu­pas­sen. Und an der Stel­le muss ich mich bei unse­ren Mit­ar­bei­tern und allen, die mit­ge­hol­fen haben, das Mam­mut-Pro­jekt zu stem­men, bedan­ken – sie haben hier einen super Job gemacht.“

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Zu Spit­zen­zei­ten arbei­te­ten pro Schicht (es gab zwei Tages­schich­ten) rund 80 Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter am rei­bungs­lo­sen Ablauf: von der Impf­hot­line über die Ter­min­ver­ga­be bis zur Anmel­dung, Imp­fung, Nach­be­ob­ach­tung bis hin zur Rei­ni­gung und dem Sicherheitsdienst.

Start im Februar

Die ers­ten Imp­fun­gen gab es am 27. Dezem­ber 2020 für Senio­rin­nen und Senio­ren in drei Pfle­ge­ein­rich­tun­gen in Lünen, Schwer­te und Unna. Eröff­net wur­de das Impf­zen­trum dann am 8. Febru­ar – zunächst nach Impf­prio­ri­sie­rung für die über 80-Jäh­ri­gen. Auf fünf Impf­stra­ßen impf­ten die Ärz­te der Kas­sen­ärzt­li­chen Ver­ei­ni­gung West­fa­len-Lip­pe (KVWL) sie­ben Tage in der Woche. Die Nach­fra­ge nach Ter­mi­nen war hoch, sodass die Kapa­zi­tät zum 27. April zunächst auf sechs Impf­stra­ßen und nach einem Umbau auch auf zehn Impf­stra­ßen erhöht wer­den konnte.

Nach den 80-Jäh­ri­gen rück­ten nach und nach wei­te­re berech­tig­te Per­so­nen­grup­pen auf, bis im Juni die Prio­ri­sie­rung ganz auf­ge­ho­ben wur­de. Durch das Gesund­heits­amt wur­den unter ande­rem auch die Imp­fun­gen von Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­tern von Pfle­ge­diens­ten und Arzt­pra­xen im Impf­zen­trum orga­ni­siert. Dar­über hin­aus wur­den die Imp­fun­gen in den diver­sen Ein­rich­tun­gen im Kreis Unna – unter ande­rem in Alten- und Pfle­ge­hei­men – durch das Gesund­heits­amt koor­di­niert. Auch die Impf­stoff­be­stel­lun­gen für die­se Imp­fun­gen erfolg­ten durch das Gesundheitsamt.

Mit­te Juli star­te­ten dann die mobi­len Imp­fun­gen – vor Ort soll­ten noch mehr Men­schen die Mög­lich­keit bekom­men, sich imp­fen zu las­sen. Anfang Sep­tem­ber ließ die Nach­fra­ge nach dem Impf­stoff dann stark nach, sodass die Öff­nungs­zei­ten ein­ge­schränkt wur­den. Jetzt schließt das Impf­zen­trum Kreis Unna wie alle Zen­tren in NRW am 30. Sep­tem­ber komplett.

Zah­len, Daten, Fakten

497.385 Imp­fun­gen sind ins­ge­samt im Kreis Unna doku­men­tiert (Stand: 20. Sep­tem­ber). 211.017 davon im Impf­zen­trum, 218.852 in Arzt­pra­xen, 14.244 im Kran­ken­haus und 53.272 durch mobi­le Teams. Ins­ge­samt sind 248.329 Erst­imp­fun­gen, 235.411 Zweit­imp­fun­gen und 1.685 Boos­ter-Imp­fun­gen ver­teilt wor­den. Kom­plett geimpft (inklu­si­ve Johnson&Johnson) gel­ten 247.371 Men­schen im Kreis Unna. Das ent­spricht einem Anteil von 62,8 Pro­zent der Gesamt­be­völ­ke­rung (393.618).

Impf­stärks­ter Monat war der Juni mit 112.528 Imp­fun­gen, als die Prio­ri­sie­rung auf­ge­ho­ben wur­de. Der mit Abstand am häu­figs­ten ver­impf­te Impf­stoff war der von BioNTech (rund 80 Pro­zent), gefolgt von Astra­Ze­ne­ca (rund 13 Pro­zent), Moder­na (rund 5 Pro­zent) und Johnson&Johnson (rund 2 Pro­zent). Im Impf­zen­trum selbst (211.017 Imp­fun­gen) sieht es ähn­lich aus: Am öftes­ten wur­den die Sprit­zen mit dem Vak­zin von BioNTech auf­ge­füllt (81,9 Pro­zent), gefolgt von Astra­Ze­ne­ca (8,9 Pro­zent), Moder­na (8,7 Pro­zent und Johnson&Johnson (0,4 Prozent).

Hol­ger Gut­zeit (von links), Lei­ter Ser­vice und Logis­tik, Land­rat Mario Löhr, Kat­ja Strä­de (Koor­di­na­ti­on mobi­les Imp­fen), San­dra Pflanz (Koor­di­na­ti­on Impf­zen­trum), Dr. Jür­gen Went­zek (ärzt­li­ches Lei­tungs­team Impf­zen­trum) und Uwe Hasche (Gesund­heits­de­zer­nent Kreis Unna). Foto: Max Rol­ke / Kreis Unna 

Zusätz­lich fan­den in den Kom­mu­nen von März bis Juni Impf­ak­tio­nen statt – damals noch nach Prio­ri­sie­rung etwa für Beschäf­tig­te in den Kitas und Schu­len sowie für Vor­er­krank­te. „An der Stel­le müs­sen wir uns bei allen zehn Kom­mu­nen im Kreis bedan­ken, die uns teils sehr kurz­fris­tig, fle­xi­bel und unbü­ro­kra­tisch bei der Umset­zung der Impf­ak­tio­nen vor Ort unter­stützt haben“, so Dezer­nent Hasche. Rund 28.000 Per­so­nen haben durch die mobi­len Teams eine Imp­fung erhal­ten. Im Juli star­te­te dann der Impf­bus und die mobi­len Impf­an­ge­bo­te vor Ort. 85 Sta­tio­nen in allen zehn Städ­ten und Gemein­den gab es – 7.520 Men­schen erhiel­ten so eine Impfung.

Wei­ter­nut­zung der Halle

Genutzt wur­de als Impf­zen­trum die neue Kreis­sport­hal­le II. In der alten Kreis­sport­hal­le I ist das Test­zen­trum sowie der Nach­be­ob­ach­tungs­raum unter­ge­bracht. Künf­tig soll das Test­zen­trum in eine Hälf­te der neu­en Kreis­sport­hal­le II trans­fe­riert wer­den. Die alte Kreis­sport­hal­le I soll dann wie­der durch die Schu­len genutzt wer­den können.

Kreis stellt COVID-Impf­ein­heit (KoCI) auf

Das Land hat einen Plan vor­ge­legt, wie es für die Krei­se und kreis­frei­en Städ­te in NRW wei­ter­geht: Ab dem 1. Okto­ber 2021 sol­len soge­nann­te Koor­di­nie­ren­de COVID-Impf­ein­hei­ten (KoCI) ein­ge­rich­tet wer­den. Die­se Ein­heit besteht aus zwölf Per­so­nen, die schon vor­her im Impf­zen­trum und seit Mona­ten mit der Bekämp­fung der Pan­de­mie beschäf­tigt waren.

Sie sol­len in Zukunft sicher­stel­len, dass jede inter­es­sier­te Per­son in einem Pfle­ge­heim eine Auf­fri­schungs­imp­fung erhält. Zudem sind die KoCIs als Ver­mitt­ler zwi­schen Impf­lin­gen und Ärz­ten tätig und sie orga­ni­sie­ren nie­der­schwel­li­ge Impf­an­ge­bo­te – aktu­ell ist also geplant, die mobi­len Aktio­nen vor Ort wei­ter fort­set­zen zu kön­nen. PK | PKU

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